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1714 - Der Cockpit-Dämon

1714 - Der Cockpit-Dämon

Titel: 1714 - Der Cockpit-Dämon
Autoren: Jason Dark
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bei einem von euch so machen, wenn ihr nicht die Wahrheit sagt. Habt ihr das verstanden?«
    »Ja, das haben wir.«
    »Dann sagt die Wahrheit!«
    Weder Dan White noch Tony Evans wussten, was dieser Fremde hören wollte. Sie schauten sich an, sie wollten reden, doch es drang kein Wort über ihre Lippen.
    Bis Evans sich ein Herz fasste und sagte: »Ich weiß es nicht. Es ist alles normal. Wir haben nichts gesehen. Als der Flieger beladen war, haben wir die Heckklappe geschlossen. Das haben wir immer so gemacht, da hat es nichts Fremdes gegeben. Das müsst ihr uns glauben.« Er hoffte, dass es akzeptiert wurde.
    Dan White saß starr auf seinem Sitz. Er hielt noch immer dem Druck stand, und aus seinem Mund drang ein leises Stöhnen. Er war trocken geworden, er rechnete mit dem Schlimmsten und er glaubte dem Versprechen auch.
    Sekunden verstrichen. Sie dehnten sich für die beiden Männer in die Länge.
    »Sie sind tot. Vernichtet!«
    Mit dieser Eröffnung hatte keiner der beiden Piloten gerechnet. Sie hatten das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. Die kleine Welt um sie herum fing plötzlich an, sich zu drehen. Sie waren völlig überfordert und begriffen nichts. Tote im Laderaum. Das konnte nur ein Irrtum sein.
    »Wir wissen nichts von Toten«, flüsterte Evans. »Wer sollte denn dort gestorben sein?«
    »Freunde von uns.«
    »Sie haben wir nicht gesehen.«
    »Aber sie sind dort gewesen, das weiß ich genau. Zwei unserer Freunde. Und jetzt leben sie nicht mehr.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Das haben wir gespürt, und ich sage dir, dass wir uns nicht geirrt haben. Sie leben nicht mehr. Das wissen wir genau.«
    »Und woher?«, fragte Tony Evans leise. »Es gibt da ein geschlossenes Schott. Es hat kein Fenster. Ihr konntet nichts sehen und …« Er verstummte, weil er den Druck einer Hand auf seiner Schulter spürte.
    »Das stimmt, wir haben nichts sehen können. Aber wir haben es gefühlt. Und da irren wir uns nicht.«
    »Wir wissen von nichts.«
    Nach diesem Satz entstand eine Pause. Beide Piloten hofften, dass ihre Antworten akzeptiert wurden. Sie saßen wie auf heißen Kohlen, sprachen jetzt kein Wort mehr und lauerten auf die Reaktion des Fremden.
    Die erfolgte, auch wenn sie noch etwas warten mussten. Dann aber lösten sich die Hände von ihren Schultern und sie konnten aufatmen.
    Geschafft?
    Sie wussten es nicht. Wagten zudem nicht, sich zu bewegen, und blieben steif sitzen.
    Hinter sich hörten sie das Flüstern. Was gesagt wurde, verstanden sie nicht. Lange ließ man sie nicht warten, dann sprach Etap wieder.
    »Wir wollen die Abtrennung öffnen.«
    Dan White fing sich zuerst. »Und dann?«
    »Wir müssen nachschauen und Klarheit haben. Können wir sie öffnen? Sagt nicht nein.«
    »Das geht.«
    »Und wie?«
    »Automatisch. Wir können es steuern wie bei der Heckklappe. Aber es wird nur ein Durchlass geöffnet.«
    »Der reicht uns.«
    »Ich übernehme es«, sagte Tony Evans, »kümmere du dich um die anderen Dinge.«
    »Gut, dann bin ich mal gespannt, ob es zutreffen wird, was die Typen gesagt haben …«
    ***
    Der quer stehende Hebel war ziemlich lang.
    Suko hatte sich die Sperre angeschaut. Er streckte seine Arme aus und bekam den Hebel an seinem oberen Ende zu fassen. Der Rote Ryan und ich blieben in seiner Nähe stehen, um ihm, wenn möglich, schnell helfen zu können.
    Es war nicht nötig. Suko zog die breite Hebelstange nach unten. Sie bewegte sich zwar schwerfällig, aber sie stoppte nicht auf dem halben Weg. Ein dumpfes Geräusch ertönte, als der Anschlag erreicht war, das Schott sich aber noch nicht öffnete. Der Umriss der Tür war vorhanden, nur brachte uns das keinen Schritt weiter, denn wir sahen nichts, womit wir die Tür hätten öffnen können.
    Ich sprach davon, dass es möglicherweise nur vom Cockpit aus möglich war. Widerspruch erntete ich nicht. Zu hören bekamen wir auch nichts, weil die Fluggeräusche einfach zu laut waren.
    Dann geschah das Wunder. Die Tür innerhalb des Schotts bewegte sich. Wir bekamen große Augen und zogen uns in die unmittelbare Nähe der Paletten zurück, denn dort hatten wir eine gute Deckung. Wir standen auf verschiedenen Stellen, aber unsere Blicke waren auf die Tür gerichtet, die langsam geöffnet wurde, sodass wir einen ersten Blick in das Cockpit werfen konnten, das recht groß war, denn es gab noch Sitze für sechs weitere Mitflieger.
    Das alles war Nebensache, denn schon mit einem Blick erkannten wir, dass nicht einer der beiden
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