Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erfahrungen um.
    So brachte sie es fertig, sich endlich so zu präsentieren, wie sie wirklich war.
    Die Harmonie. Der Frieden. Die Erfüllung.
    Die Abruse. In ihrer wahren Gestalt.
     
    *
     
    „Was für ein haarsträubender Unsinn!" rief Mila laut.
    Und riß sie damit beide in die Wirklichkeit zurück. Die phantastische Reise, die sie unternommen hatten, verblaßte rasch, und zurück blieben nur die verzerrten, künstlichen Abbilder der Illusion, die um sie herumtanzten.
    Sie wußten nicht, wie sie die Erfahrungen mitgeteilt bekommen hatten, wahrscheinlich auf emotionaler Ebene.
    „Für wie blöd hält die Abruse uns?" fuhr Mila empört fort. „Wo sind denn die Kinder? Wo das Erblühen. Vergehen und Erwachsen?
    Vollkommenheit nennt sie das, ha! Wenn das die Vollkommenheit ist, verstehe ich, weshalb alle davor Angst haben! Natürlich sehnen wir uns auch nach Erfüllung, doch nicht so. Diese Erfüllung bedeutet Stagnation, totalen Stillstand!
    Nichts wird geboren, nichts kann sterben, alles bleibt, wie es ist - die Ewigkeit hindurch! Wie entsetzlich langweilig ist das! Könntest du dir vorstellen, deine Unsterblichkeit hindurch nur von diesem grauenvollen Kitsch umgeben zu sein? Du verspürst keinen Hunger, keine Begierden, keine Trauer - und damit auch keine Freude mehr!
    Du bist angeblich zur Freude selbst geworden, doch was hast du davon? Ein ewiges Jubilieren? Wofür denn?"
    Mila holte tief Luft.
    „Nein, danke, nicht für mich. Ich bin ein Mensch, ich brauche Leben.
    Bewegung, Zeit um mich herum! Um so mehr, als ich - unsterblich bin!"
    Die Spiegelgeborene richtete sich auf, schwang die Beine vom Bett und stand mit den Füßen stampfend auf, ging auf und ab.
    „Die Aktion guter Nachbar ist beendet!" rief sie zornig aus. „Du hast eine Menge geboten, du Wasauchimmerduseinmagst-Ding, doch du weißt nicht das geringste über uns! Alles, was wir dabei erkannt haben, bekräftigt doch nur unsere einhellige Meinung über dich: Du bist der Feind. Der absolut tödliche Feind allen Lebens."
    Nadja Vandemar stand ebenfalls auf und streckte sich zur vollen Länge.
    „Dann wollen wir zusehen, daß wir unseren Feind hinter uns lassen, und das so schnell wie möglich!"
     
    13.
     
    Wiedererweckung Es waren einige Stunden vergangen, als die Schwestern eine Pause einlegten.
    Sie hatten sich mehrmals auf die Reise in das Herz des Schiffes begeben, um die Strukturen besser kennenzulernen, besser erfassen zu können.
    Jetzt fühlten sie sich in der Lage, richtige Muster aufzuspüren und zusammensetzen zu können.
    Nur - sie wußten nach wie vor nicht, wo sie anfangen sollten. Wo lag das wichtigste System, sozusagen das zentrale Nervensystem des Schiffes?
    „Ich habe vielleicht eine Idee", sagte Mila plötzlich. „Nadja, kannst du dich noch an deinen letzten Psi-Anfall erinnern, nach dem das Lernprogramm zusammenbrach?"
    „Ja, ich kann es mir noch ungefähr vorstellen."
    „Vielleicht schaffen wir es, das Lernprogramm wieder ins Leben zurückzurufen, wenn wir uns anhand deiner Erinnerung auf die Suche nach diesen Strukturen machen!"
    Nadja zögerte. „Ich weiß nicht..." meinte sie skeptisch. „Xanthippe wiedererwecken... das gefällt mir ganz und gar nicht."
    „Es ist aber unsere einzige Chance, Nadja. Allein können wir es nicht schaffen, wir brauchen eine Anleitung." Mila unterbrach sich und wischte über ihr Gesicht, als könnte sie so die Projektion vertreiben.
    Die immateriellen Illusionen waren inzwischen lästig geworden, auch wenn es nach wie vor keine Störgeräusche gab. Aber die Abruse schien alles daransetzen zu wollen, von ihrer Gutartigkeit zu überzeugen.
    „Gut, versuchen wir es." Nadja nickte. „Fang an, ich werde versuchen, dir Hinweise zu geben. Ungefähr kann ich mir vorstellen, wo wir einsetzen müssen."
    Mila konzentrierte sich wieder, und Nadja folgte ihr, je nachdem schneller oder langsamer, wenn sie die Richtung beibehalten oder ändern wollte.
    Erneut drangen sie tief in die Geheimnisse ayindischer Technik vor, und Nadja verglich die gegenwärtigen Bilder mit den bereits erkannten Strukturen.
    Als sie einmal auf ein ihr bekannt erscheinendes Muster stießen, unternahm sie den zweiten Versuch, aufgebrochene Stellen zusammenzufügen.
    Sie hatte einen sehr kompakt wirkenden Funktionsblock entdeckt, der nur an einer Stelle zerstört war. Die kristallinen Leiter, die von ihm wegführten, waren nicht so zahlreich, so daß die Mutantin zuversichtlich war, die richtigen Enden zu verbinden.
    Es war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher