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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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wollte, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    Das Bett war leer!
    Um sich noch genauer zu überzeugen, schaltete sie das Licht ein und bekam ihre Vermutung bestätigt.
    Fast hätte sie einen leisen Fluch ausgestoßen. Den allerdings hielt sie zurück.
    Natürlich dachte sie auch daran, dass Johnny das Zimmer gewechselt hatte und nun bei Carlotta schlief. Es wäre kein Beinbruch gewesen, das sah Maxine ganz locker. Aber irgendwie wollte sie nicht so recht daran glauben. Deshalb wollte sie auch in Carlottas Zimmer nachschauen.
    Diesmal ging sie nicht so rücksichtsvoll zu Werke. Recht heftig drückte sie die Tür auf und sah trotz der Dunkelheit, dass keine Carlotta in ihrem Bett lag.
    Trotzdem machte sie Licht, sah sich erneut bestätigt und spürte, dass ihre Knie nachgeben wollten. Da war es am besten, wenn sie sich setzte.
    Das tat sie in der Küche, und sie kam sich vor wie eine Puppe, die irgendwie ferngelenkt wurde. Sie schaute sich um wie eine Fremde, schüttelte den Kopf und wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie das Haus nach den beiden durchsuchte. Die waren weg.
    Der Gedanke daran trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Eigentlich hätte sie es sich denken können. Carlotta und Johnny waren nicht die Typen, die ein bestimmtes Ereignis einfach hinnahmen und nicht nachhakten.
    Was hatten sie getan?
    Details wusste sie nicht, aber sie wollte sich über etwas klar werden. Mit den nackten Füßen schlüpfte sie in die Stiefel, dann warf sie sich den dicken Mantel über und nahm den Schlüssel mit, als sie nach draußen ging und im Carport nachschaute.
    Maxine war nicht sonderlich überrascht, als sie den Unterstand leer fand. Beide waren mit dem Geländewagen losgefahren, und das bestimmt nicht ziellos.
    Das Erlebnis im ersten Teil der Nacht hatten sie dort gehabt, wo die Bahntrasse verlief.
    Maxine Wells war eine Frau schneller Entschlüsse. Schnell ging sie zurück ins Haus und zog sich an. Sie hatte noch einen zweiten Wagen, der zwar nicht unbedingt geländetauglich war, doch diese Strecke würde er schon schaffen, auch wenn noch Schnee lag.
    Sie dachte daran, dass ihr John Sinclair mal den Rat gegeben hatte, sich zu bewaffnen. Dem war sie gefolgt und hatte sich mit Johns Hilfe eine Pistole besorgt. Sie war so gut versteckt, dass sie erst noch suchen musste. In einem Schuhkarton bewahrte sie die Pistole auf.
    Maxine mochte sie im Prinzip nicht. Sie war eine Frau, die Leben rettete und nicht vernichtete, aber auch sie musste manchmal über ihren eigenen Schatten springen.
    Bewaffnet verließ sie das Haus, stieg in ihr Auto und fuhr los. Wer sie jetzt beobachtet hätte, dem wäre eine Frau aufgefallen, deren Gesicht wie aus Stein gemeißelt aussah …
    ***
    Nachdem sie einige Schritte durch den Wald gelaufen waren, hörte Johnny eine Frage, mit der er schon lange gerechnet hatte.
    »Ist da eine Frau bei uns gewesen? Oder habe ich mich geirrt?«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Gehört sie auch zu der Bande?«
    Johnny musste lachen. »Nein, auf keinen Fall. Es ist eine Freundin von mir, und sie hat uns sehr geholfen. Wäre sie nicht gewesen, würden wir jetzt nicht mehr fliehen.«
    »Aber ich habe keinen Schuss gehört.«
    »Das ist auch nicht nötig gewesen.«
    Edwin war zufrieden und fragte nichts mehr, worüber Johnny froh war, denn er musste sich konzentrieren und zusehen, dass sie nicht stolperten und ihre Verfolger so eine Chance bekamen, sie zu stellen.
    Der Wald war noch dichter geworden, was ihre Flucht erschwerte. Johnny hatte seinen Schützling dichter an sich herangezogen, und Edwin hielt Schritt, wenn auch mit großer Mühe.
    Johnny war allerdings nicht besonders froh darüber, im Licht der Lampe zu laufen. Die Helligkeit war zwar okay, zeigte ihren Verfolgern allerdings auch, wohin sie laufen mussten.
    Die Typen konnten sich keinen Fehler leisten. Zeugen konnten sie nicht dulden. Hinzu kamen die Vögel, die so aggressiv waren. Jemand musste sie verändert haben, aber wer besaß schon die Kraft, das zu tun?
    Er wollte sich darüber auch keine Gedanken machen, denn es gab noch so etwas wie einen Schutzengel. Das war Carlotta, die irgendwo über ihnen ihre Bahnen flog und ihnen den Rücken frei hielt, wenn auch nur von oben.
    Johnny wollte sicher sein, was seine Gedanken anging. Er drehte sich bei einem kurzen Stopp kurz um und erkannte mit einem Blick, dass sich die Lage verändert hatte.
    Seine Verfolger waren noch da, aber sie hielten sich nicht mehr dort auf, wo sie ihren Kreis gebildet hatten. Jetzt
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