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1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars
Autoren: Unbekannt
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Gelände der Ruinen in tiefere Schichten vor.
    Noch vor dem Abend traf endlich Boris Siankow ein. Er brachte eine Plattform mit allen verfügbaren Hochleistungsortern mit. Ferner schleppten seine Leute Geräte an. mit denen Schnellbohrungen in die Tiefe vorgenommen werden konnten.
    „Diese Bohrer", erklärte er in seiner etwas wirren und überhastet wirkenden Art, „können dem Schutzfeld, das nach meiner Meinung die STORMON einhüllt, bestimmt nichts anhaben. Aber sie werden es irgendwie spüren. Nach meinen Berechnungen anhand der Daten des Speichers muß das Schiff eine Länge von mindestens hundertfünfzig Metern haben. Und eine Dicke von gut sechzig Metern. Wir müssen also ein gedankliches Gitternetz mit einer Maschenweite von sechzig Metern über den ganzen Mars legen und an den Knotenpunkten eine Bohrung ansetzen. Fünf Kilometer Tiefe, würde ich sagen. Dann finden wir den verflixten Ritter-Kahn."
    „Für einen Wissenschaftler drückst du dich ziemlich banal aus", beschwerte sich Geo Sheremdoc.
    „Ich weiß ja, mit wem ich rede", konterte der Nexialist.
    Sie konnten die gegenseitigen Sticheleien nie ganz unterlassen.
    „Ich habe keine Zeit für sinnlose Gespräche", wich der LFT-Kommissar aus. „Hast du mal ausgerechnet, wie lange du mit den zur Verfügung stehenden Mitteln brauchst, um den ganzen Mars mit dieser Methode abzusuchen?"
    „Hab’ ich." Boris Siankow grinste verlegen. „Etwa sieben Monate.
    Probleme ergeben sich außerdem in dicht bebauten Gebieten. Wir können ja nicht einfach durch Wohnsilos. Fabriken und Werften bohren."
    „Wir haben wahrscheinlich nur wenige Tage Zeit", versetzte Geo Sheremdoc ernst.
    „Zwischen den ersten beiden Vorfällen lagen gerade zwei Tage. Und jetzt sind schon wieder drei verstrichen. Ich habe ein verteufelt ungutes Gefühl. Was können wir sonst tun?
    Meine Ortungsspezialisten machen sich schon einsatzbereit. Du konntest den zahllosen Sicherungsschiffen im Orbit den zusätzlichen Auftrag geben, den Marsboden technisch zu durchforsten. Natürlich darf die eigentliche Aufgabe, nach neuen Kristallsplittern Ausschau zu halten, nicht vernachlässigt werden."
    „Das weiß ich selbst", murrte der LFT-Kommissar barsch und handelte sich damit ein deutliches Naserümpfen von dem Nexialisten ein.
    „Mir ist das alles immer noch nicht genug."
    „Dann hätte ich einen weiteren Vorschlag zu machen", erklang eine jugendlich frische Stimme vom Eingangsschott her.
    Geo Sheremdoc drehte sich mit seinem Sessel um und stieß einen Pfiff aus. Er blinzelte irritiert und fragte dann betont langsam: „Wer ist denn diese Witzfigur?"
     
    *
     
    „Ich bin Ikarus", sagte der junge Mann.
    Geo Sheremdoc schätzte das Alter des Terraners auf achtzehn oder neunzehn Jahre. Er war wohl knapp 1.80 Meter groß.
    Auf der dürren, fast etwas klapprig wirkenden Gestalt saß ein mit Sommersprossen übersäter Rotschopf. Die Haare standen ungleichmäßig lang in alle möglichen Richtungen ab. Seine Backenknochen und die schmalen Lippen bewegten sich ununterbrochen. Vermutlich kaute der junge Mann auf etwas herum. Auch die Kleidung des merkwürdigen Burschen war auffällig. Der LFT-Kommissar hatte etwas Ähnliches einmal in einem Museum gesehen: Blue Jeans hatte man dort diese Hosen genannt. Der Oberkörper wurde von einem bunten, kurzärmligen Hemd bedeckt, auf dem irgendein unleserlicher Spruch aufgedruckt war.
    Unter dem linken Arm hing schlaff ein grobmaschiger Pullover, bei dem auch alle möglichen Farben vertreten waren. Die seltsame Kleidung gipfelte in einem schweren Paar grauer Lederstiefel, die bis fast an die Knie reichten.
    Ein großer Lausbub mit einem frechen und selbstbewußten Grinsen.
    „Ich bin der Begleitroboter, den du von NATHAN angefordert hast", sagte Ikarus weiter, nachdem ihn die beiden Männer ausgiebig gemustert hatten. „Eigentlich bin ich ein Androide. Mein äußeres Erscheinungsbild ist nur eine Maske. Mein Innenleben ist rein robotisch, der Mantel außen herum besteht aus lebendigem Bioplast und enthält richtige Muskeln und normale, lebende Haut. Ich wurde von NATHAN im HQ-Hanse angefordert und von Adams’ Stellvertreter Caloso Doyn für diese Aufgabe freigestellt. Ich bin ein einmaliges Modell aus den Geheimfabriken der Kosmischen Hanse. Offiziell bin ich ein normaler Hanse-Spezialist.
    Aufgepaßt! Und nicht erschrecken!"
    Ikarus bewegte sich aus dem Stand mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf die andere Seite des Raumes und stand plötzlich neben
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