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1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch
Autoren: Jason Dark
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tief, aber immerhin zu erkennen, und jetzt wussten wir, dass wir richtig lagen.
    »Das war sein Weg, John, und ich kann mir vorstellen, dass er noch nicht weit gekommen ist.«
    »Kann sein.«
    Wir richteten uns beide auf. Jetzt holte auch ich meine Lampe hervor. Ich ahnte, dass es für uns noch mehr Überraschungen geben würde. Zunächst mal mussten wir die Spuren bis zu ihrem Ende verfolgen, wo immer das auch sein mochte.
    Jedenfalls führten sie aus dem Klosterkomplex hinaus. Dann waren sie plötzlich nicht mehr zu sehen. Dicht vor einer Mauer hörten sie auf. Was folgte, war unberührter Schnee, und wenn wir etwas weiter schauten, hob sich die dunkle Silhouette unseres Geländewagens ab.
    Karina presste die Lippen zusammen und knurrte. Dann fragte sie leise: »Was soll das denn? Hat er sich hier in Luft aufgelöst? Oder ist er geflogen?«
    »Bestimmt beides nicht.«
    »Dann muss er hier noch irgendwo stecken.«
    Da hatte sie recht. Ich machte mir meine Gedanken. Noch standen wir auf dem Klostergelände, und ich überlegte, wo dieser Sobotin möglicherweise ein Versteck gefunden haben könnte.
    Ich blieb auf der Stelle stehen und ließ meine Blicke kreisen. Diesmal nicht über den Boden, ich wollte mehr von der Umgebung sehen, und so fiel mein Blick auf die Kapelle und deren Eingangstür.
    Auch Karina hatte meinen Blick bemerkt. »Denkst du, dass er sich in der Kapelle versteckt halten könnte?«
    »Möglich ist alles.«
    »Dann lass uns nachschauen.«
    Eilig hatten wir es nicht, als wir durch den Schnee gingen, der unter unseren Sohlen knirschte. Erneut sahen wir unsere Abdrücke vom Hinweg, das war alles normal, aber dann gesellten sich andere hinzu. Sie waren erst auf der linken Seite zu sehen und erschienen im Licht meiner Lampe.
    »Sieh mal an!«, sagte Karina leise und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. »Man muss nur die nötige Geduld mitbringen, dann laufen die Dinge.«
    Ich verfolgte den Weg der Abdrücke. Wie ich es mir gedacht hatte, führten sie auf die kleine Kapelle zu, die natürlich ein ideales Versteck für den Mond-Mönch bildete, auch wenn er sich mit anderen Mächten abgegeben haben sollte.
    Vor der Tür hörten sie auf. Da trafen sie sich praktisch schon mit unseren.
    Karina nickte mir zu. »Den holen wir uns!« Sie wollte die Tür öffnen, als sich einiges änderte. Nicht äußerlich, sondern für unsere Ohren, denn die Stille verschwand.
    Sie wurde von einem nicht sehr lauten, aber typischen knatternden Geräusch unterbrochen, das uns aus der Höhe erreichte und unseren Plan erst mal zunichte machte.
    Wir gingen von der Tür weg und suchten den Himmel ab, während sich das Geräusch immer mehr verstärkte. Es vergingen nur Sekunden, dann sahen wir das Licht über uns. Es waren die Positionsleuchten eines schnell fliegenden Hubschraubers, der sich schon über dem Kloster befand und jetzt an Höhe verlor.
    Ein für uns freundlicher Besuch war das beileibe nicht. Noch hatte man uns nicht entdeckt, doch das änderte sich schnell. Plötzlich schien der Hubschrauber, der fast über uns kreiste, zu explodieren, aber das war nur der erste Eindruck, und der trog.
    Ein lichtstarker Scheinwerfer war eingeschaltet worden und schickte seine gleißende Fülle auf die Erde nieder, wobei ein nicht unbeträchtlicher Teil des Klostergeländes erfasst wurde.
    Leider auch der Bereich, in dem wir uns aufhielten, und das konnte uns nicht gefallen.
    »Weg!«, schrien wir gleichzeitig und stürmten in verschiedene Richtungen davon.
    Es war auch höchste Zeit für uns gewesen, denn kaum waren wir in Bewegung, da fielen die ersten Schüsse …
    ***
    Durch den Lärm des Motors waren sie nicht so intensiv zu hören, doch mein feines Gehör unterschied die Laute schon. Und mit einem Seitenblick stellte ich fest, dass links von mir der Schnee aufgewirbelt wurde, weil dort Kugeln einschlugen.
    Ich musste weg aus dem Licht, bevor sich die andere Seite eingeschossen hatte. Als Schutz gab es nur das Kloster. Ich musste allerdings eine recht weite Strecke zurücklegen, um den Eingang zu erreichen. Normal war es kein Problem, in diesem Fall konnte die Distanz zu groß sein.
    Derjenige, der den Scheinwerfer bewegte, hatte meine Absicht erraten. Er leuchtete mir den Weg praktisch aus, um die tödlichen Bahnen der Geschosse auf mich zu lenken.
    Den Gefallen tat ich ihm nicht. Ich huschte zur Seite und warf mich aus dem Lauf zu Boden. Ich überschlug mich, glitt durch den Schnee, der bald auch in meinem Gesicht klebte, aber
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