Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hierher."
    Die Oxtornerin hob grüßend ihre Hand, dann verließ sie das Schiff.
     
    *
     
    Die Hanse-Spezialistin erreichte den Ort des Zwischenfalls zur selben Zeit wie ihr Kontrahent.
    Vor und hinter ihnen erstreckte sich ein Tunnel von der Form eines vielfach gewundenen Schlauches von durchschnittlich dreieinhalb Metern lichter Weite. Die Farbe der Innenwand war nicht einheitlich. Überwiegend schimmerte sie bläulich, zwischendurch aber waren auch Rot- und Gelbtöne zu sehen. Weißes Licht von Scheinwerfern fiel von zwei Seiten hinein, eine Hälfte von den Gurrads, die andere war von den Galaktikern installiert worden.
    Dilja Mowak bedeutete den drei am Zwischenfall beteiligten Wissenschaftlern und drei inzwischen hinzugekommenen Raumsoldaten, hinter ihr zurückzubleiben. Danach ging sie weiter in den Tunnel hinein.
    Von der anderen Seite näherte sich Duramosch. Auch er hatte seine Leute zurückgelassen.
    Als die beiden sich auf ein paar Schritte gegenüberstanden, wurde die Oxtornerin von einem kurzen Schwindelgefühl befallen. Es verging so schnell wieder, daß sie es für Einbildung gehalten hätte, wäre ihre Aufmerksamkeit nicht auf unbekannte Phänomene konzentriert gewesen.
    Der Gurrad mußte es ebenfalls gespürt haben, denn er sah sie verwirrt und aggressiv an.
    „Was sind das für Spielchen?" fragte er lauernd.
    „Wir Galaktiker spielen keine Spielchen mit euch", versicherte ihm Dilja.
    „Du hast ebenfalls ein kurzes Schwindelgefühl gespürt, nicht wahr?"
    „Ja", antwortete Duramosch. „Was habt ihr für Geräte aktiviert?"
    „Nur unsere SERUNS, wie ihr wahrscheinlich auch", erwiderte Dilja sachlich.
    Rein zufällig fiel ihr Blick dabei auf eine winzige Einblendung in der unteren rechten Ecke des Videosegments ihres Klarsichthelms. Rein zufällig, weil sie an dieser Stelle nicht mit etwas Ungewöhnlichem gerechnet hatte.
    Denn dort war immer die jeweilige Distanz zur IRA ROGABERG eingeblendet. Sie hätte zur Zeit zirka 700 Meter betragen müssen.
    Angegeben war jedoch Unendlich!
    Fehlanzeige! war Dilja Mowaks erster Gedanke. Sonst hätte der Pikosyn Alarm gegeben. Es kann ja auch gar nicht stimmen.
    Unwillkürlich drehte sie sich um.
    Die Hanse-Spezialistin wußte plötzlich, daß etwas Ungeheuerliches geschehen war.
    Denn die drei Wissenschaftler der IRA ROGABERG und die drei Raumsoldaten waren verschwunden.
    Wie auch die Scheinwerfer aus dem Schiff.
    Dennoch war es hell, doch kam das Licht aus der Tunnelwandung.
    Die Oxtornerin wirbelte herum, als sie im Minikom das dumpfe Stöhnen ihres Gesprächspartners hörte.
    Der Gurrad hatte sich in die andere Richtung gewandt und war in leicht verdrehter Haltung förmlich erstarrt. So, als sei er ungeschützt einer Temperatur um den absoluten Nullpunkt ausgesetzt gewesen.
    Es war kein Wunder.
    Denn auch seine Leute gab es dort nicht mehr - und wie auf Diljas Seite kam das Licht nur noch aus der Wandung des Tunnels.
    Die Oxtornerin machte einen Riesensatz nach vorn und packte behutsam zu, als Duramosch zu ihr herumfuhr und nach der Waffe in seinem Gürtelhalfter griff. Er wollte sich dagegen wehren, hörte jedoch sofort auf damit, als sie ihren Griff ein klein wenig verstärkte.
    „Ganz ruhig bleiben!" mahnte sie. „Ich weiß wahrscheinlich, was passiert ist. Wenn ich richtig vermute, sind sowohl deine als auch meine Leute unschuldig."
    „Ich glaube dir nicht, Dilja Mowak" widersprach der Gurrad verbittert.
    „Das Ganze ist das Werk einer Technik, die der unseren überlegen ist.
    Der Technik von euch Galaktikern."
    „Keine Minderwertigkeitskomplexe, bitte!" mahnte die Hanse-Spezialistin. „Mit euren Prix Stips könnt ihr Sachen anstellen, die wir mit manchen Syntronschaltungen nicht zuwege bringen. Vielleicht habt ihr inzwischen gelernt, mit den funktionsfähigen Teilen der Fabrik etwas zu produzieren, was noch ganz andere Leistungen ermöglicht."
    Duramosch lachte bitter.
    „Ihr neidet uns also immer noch das Herstellungsmonopol für die Prix Stips". stellte er fest.
    Dilja Mowak ließ seinen Arm los.
    „Wir gönnen es euch, Duramosch", berichtigte sie ihn. „Ich denke auch nicht wirklich, daß ihr das Phänomen, das hier aufgetreten ist, mit Hilfe eurer Prix Stips hervorgerufen habt. Wenn ich die Lage richtig beurteile, dann waren hier technische Anlagen der Kosmischen Ordnungsmächte im Spiel, wie schon einmal während unseres Anflugs nach GONDARAK."
    Das Gesicht des Gurrads verschloß sich.
    „Du meinst die Strukturverwerfung!" sagte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher