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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin
Autoren: Jason Dark
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sich dabei unnormal, und dann fiel er um.
    Einfach so.
    Er landete dort, wo das Wasser allmählich ausfloss und der Sand trockener wurde.
    Ich wollte schon aufatmen, weil Trebane Glück gehabt hatte und nicht erstochen oder erschlagen worden war. Da sah ich die Bewegung des rechten Arms der Rothaarigen.
    Auch Purdy hatte es mitbekommen. »Nein, das ist doch nicht Birgitta!«
    Sie war es doch. Wenn auch nur äußerlich. Im Innern konnte sie es nicht mehr sein. Da war ihre Seele übernommen worden, und das sorgte dafür, dass sie so grausam handelte und jetzt mit dem Schwert zustach.
    Beide bissen wir die Zähne zusammen, als wir Zeuge dieser grausamen Tat wurden. Die Klinge drang tief in den Körper des alten Mannes. Trebane hatte sich noch aufbäumen wollen, das war ihm nicht mehr gelungen. Er starb im feuchten Sand, und die beiden so unterschiedlichen Verbündeten hatten es jetzt nur noch mit zwei Gegnern zu tun.
    Die Schlange hatte sich wieder zu Boden sinken lassen. Sie lag jetzt im Sand, den Kopf leicht erhoben und das Maul aufgerissen.
    Ich überlegte, ob es groß genug war, um auch Menschen zu verschlingen. Purdy und ich schauten uns an, dann nickte sie.
    »Ich werde dafür sorgen, dass ich unverdaulich bin. Und was ist mit dir?«
    Ich schaute auf meine Beretta und fragte mich, ob ich es mit einem Schuss versuchen sollte. Die Entfernung war noch recht weit. Außerdem sorgte das fahle Licht dafür, dass wir das Ziel nur undeutlich sahen. Wir waren hier auch ohne Deckung, und das mussten wir ändern, bevor die mörderische Schlange zu nahe an uns herangekommen war.
    »Wir müssen zu den Häusern!«
    Purdy sagte dazu nichts. Sie hatte wohl mit dem gleichen Gedanken gespielt und setzte sich bereits in Bewegung. Noch bevor ich etwas unternehmen konnte, rannte sie los. Ich blieb noch für wenige Augenblicke stehen, um die Reaktion unserer beiden Feinde abzuwarten.
    Birgittas Schrei erreichte meine Ohren. Es war so etwas wie ein Startsignal, denn plötzlich lief sie los. Mit langen Schritten rannte sie über den unebenen Boden hinweg, manchmal übersprang sie kleine Sandhügel. Auch die Schlange bewegte sich. Zuerst glitt sie noch über den Boden, dann besann sie sich auf ihre Größe und wuchtete die vordere Hälfte des Körpers in die Höhe. Wie eine Drohung schwebte sie für einen Moment in der Luft, ohne uns jedoch erreicht zu haben, denn wir waren bereis weiter gerannt.
    Meine Freundin Purdy hatte einen kleinen Vorsprung herausgeholt. Ich blieb ihr auf den Fersen, verfolgt von der siegessicheren veränderten Birgitta Quayle.
    Noch machte ich mir keine Gedanken darüber, wie wir hier wieder weg kamen. Es war erst mal wichtig, dass wir unser Leben retteten und früh genug die wenigen Häuser erreichten, um dort Schutz zu finden.
    Von den drei anderen Menschen sahen wir nichts. Sie wussten, dass es besser war, wenn sie sich versteckten. Und so hetzten wir die letzten Meter auf die Siedlung zu.
    Purdy hatte das erste Haus schon erreicht. Sie hatte sich umgedreht und schaute den Verfolgern entgegen, besonders der furchtbaren Seeschlange, die sich mit schnellen Bewegungen voran wühlte.
    Birgitta zeigte sich leicht irritiert, denn sie sah uns nicht mehr. Dafür standen wir so günstig, dass wir sie nicht aus den Augen ließen. Wir hatten uns in eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern zurückgezogen.
    Wir hörten das harte Lachen der Keltin. »Wo immer ihr euch auch versteckt habt«, rief sie, »es wird euch nichts nützen! Wir sind stärker. Wir kommen überall hin. Diese Welt ist euer Ende!«
    Da konnte sie durchaus recht haben, denn beide wussten wir nicht, wie wir von hier wieder wegkamen.
    Im Moment fiel mir noch keine Lösung ein, doch im Hinterkopf spukte mir plötzlich ein Begriff herum.
    Ich dachte daran, als wir die Reise angetreten hatte. Da hatte es so etwas wie eine grüne Aura gegeben, und das wies auf Aibon hin. Auf das Paradies der Druiden, das tatsächlich seit Kurzem wieder zu einem Paradies geworden war, nachdem der brutale Herrscher der anderen Seite vernichtet worden war. Wir waren dabei gewesen, als Guywano starb, und damit war auch seine Welt zusammengebrochen.
    Was nicht hieß, dass es nicht noch irgendwelche Reste oder Inseln der dunklen Seite gab. Und da war es durchaus möglich, dass sich hier in Irland noch etwas befand, das auf Aibon hindeutete.
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich ein dumpfes und zugleich hart klingendes Geräusch hörte. Eine große Kraft schien irgendwo gegen
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