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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren
Autoren: A.F.Morland
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Fenster. Schweigsam wie fast immer stand er da, eine Gestalt aus Nessel-Dampf, die zu berühren nicht ratsam war, weil es erstens schmerzte und zweitens Energie kostete.
    »Ich werde das Krankenhaus anrufen und mit Mr. Silver oder Roxane reden«, sagte Lance. »Vielleicht wissen sie, wo sich Tony zur Zeit aufhält.«
    Vicky biß sich auf die Unterlippe, rang nach Fassung und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Lance begab sich zum Telefon. Als es anschlug, zuckte Vicky erschrocken zusammen.
    Der Parapsychologe nahm den Hörer ab und meldete sich.
    Am anderen Ende lachte jemand höhnisch und schadenfroh, und er nannte großspurig seinen Namen: Morron Kull!
    ***
    Samms, der Hotelportier, hielt das Auftauchen des Gladiators für einen Gag, den sich die ausgeflippten Typen irgendeiner Werbefirma einfallen ließen.
    Vielleicht filmte man ihn auch mit einer versteckten Kamera, um seine Reaktion festzuhalten und demnächst im Fernsehen einem Millionenpublikum vorzuführen. Er hätte nichts dagegen gehabt.
    Dieses mumifizierte Gesicht war eine tolle Maske. Samms gefiel das. Verblüffend, was man mit Kunststoff heutzutage schon alles machen konnte. Die mumifizierte Fratze wirkte schaurig echt.
    Nicht erklären konnte sich Jack Samms allerdings die Kälte, die von diesem halbnackten Mann ausging, und den Geruch, den er verströmte – einen Geruch, als hätte er sich in modrigem Schlamm gewälzt.
    Der Gladiator roch irgendwie… erdig, als wäre er eine Zeitlang begraben gewesen.
    Samms fand, daß er nun irgend etwas sagen mußte, wahrscheinlich wurde das von ihm erwartet. Der Gladiator sagte nichts, die Situation drohte einzufrieren, deshalb stellte Samms die Tasse mit dem Kaffee auf das Pult der Rezeption und entschloß sich, so zu tun, als hätte er einen völlig normalen Gast vor sich.
    »Was kann ich für Sie tun?« Eisiges Schweigen.
    »Möchten Sie ein Zimmer haben? Sie haben Glück, es ist noch was frei.« Das war gelogen, man brauchte kein Glück, um hier ein Zimmer zu bekommen, es war immer etwas frei.
    Der Gladiator richtete die Spitzen des Dreizacks gegen Samms' Brust und befahl ihm mit dumpfer Stimme mitzukommen.
    Jack Samms lächelte freundlich. »Das ist leider nicht möglich, ich darf diesen Platz nicht verlassen. Tut mir leid, Sir.«
    Wortlos drehte Nestar den Dreizack um und zertrümmerte damit die Kaffeetasse. Samms hielt das immer noch für einen Gag. Er war von oben bis unten mit Kaffee bespritzt, aber man würde für den Schaden aufkommen, davon war er überzeugt.
    Leute, die sich so verrückte Streiche ausdachten, ließen sich hinterher nicht lumpen.
    »Hören Sie, ich finde das alles großartig«, sagte Samms, »und ich spiele bei diesem Blödsinn auch noch weiter mit… Von mir aus können Sie das ganze Hotel auseinandernehmen, und wir können wetten, ob Sie dabei 100, 200 oder 1000 Wanzen finden… Aber irgendwann hätte ich dann ganz gern gewußt…«
    »Du kommst mit mir!« fiel ihm Nestar herrisch ins Wort.
    Samms lächelte mild. »Ich habe Ihnen bereits erklärt, daß das nicht möglich ist. Mein Boß feuert mich, wenn ich…«
    Nestar schlug wieder zu. Der Stiel des Dreizacks surrte durch die Luft und traf mit schmerzhafter Wucht Samms'
    Schulter. Das ging entschieden zu weit.
    »Au!« schrie Samms in aufwallendem Zorn. »Sind Sie blöd, Mann?«
    Der Stiel surrte schon wieder heran und traf Jack Samms, der endlich begriff, daß es sich hierbei um keinen Gag handelte.
    »Du bist wohl nicht ganz dicht, du Hurensohn!« schrie der Portier wütend. »Aus welcher Irrenanstalt bist du entsprungen, he?«
    Die Antwort war ein weiterer Schlag, den Samms jedoch abfing. Mit beiden Händen griff er zu und wollte dem rabiaten Gladiator den verdammten Dreizack entreißen, doch Nestar gab ihn nicht her.
    Sie zogen den Dreizack hin und her, und der Jenseits-Gladiator knurrte: »Du kommst mit und kämpfst gegen mich!«
    »Den Teufel werde ich tun!« gab Jack Samms trotzig zurück. »Windelweich werde ich dich prügeln, und zwar gleich hier, und hinterher übergebe ich dich der Polizei!«
    Seine Hände rutschten am glatten Metall ab, und Nestar hieb sogleich wieder auf den Portier ein. Das Telefon läutete. Nestar brachte es mit einem kraftvollen Schlag zum Verstummen.
    Die nächsten Treffer zwangen Samms zurückzuweichen. Er hatte Schmerzen und absolut keine Lust mehr, den Kampf fortzusetzen, denn er hatte begriffen, daß er diesem Gegner nicht gewachsen war. Deshalb floh Samms in den Raum hinter der
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