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1709 - Die Blutprinzessin

1709 - Die Blutprinzessin

Titel: 1709 - Die Blutprinzessin
Autoren: Jason Dark
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und brachten ihn ein paar Meter weiter, wo unser Rover stand. Suko hielt ihn fest, damit ich den Kofferraum öffnen konnte. Die Kleidung des Toten war so verdreckt, dass wir die Sitzbank zu stark verschmutzt hätten.
    Er passte in den Kofferraum, wenn wir seine Beine anzogen. Der Deckel wurde wieder zugehämmert, und wir waren bereit, weiterzufahren.
    Inzwischen war es fast dunkel geworden. Mit unseren feuchten Schlammschuhen stiegen wir wieder in den Rover und Suko fragte wie nebenbei: »Bleibt es bei unserem Ziel?«
    »Und ob.«
    Wir hatten uns zuvor erkundigt und herausgefunden, dass es in Welling eine mit einem Mann besetzte Polizeistation gab, die noch nicht wegrationalisiert worden war.
    Dort wollten wir hin, auch wenn wir uns persönlich nicht angemeldet hatten. Wir gingen zudem davon aus, dass sich auch Bill und Johnny Conolly in der Nähe befinden würden.
    Den ersten Hinweis auf Vampire hatten wir gefunden. Jetzt waren wir gespannt, welche Überraschungen noch auf uns warteten. Wenn die Cavallo mitmischte, konnten die nur böse sein …
    ***
    Konstabler Franklin verzog die Lippen, als er Bills Antwort gehört hatte. Dann sagte er mit einem leicht spöttischen Tonfall: »Sie halten Ihren Sohn also für unschuldig.«
    »Das halte ich nicht nur, das ist er.«
    Der Konstabler lachte. »Sorry, aber da bin ich anderer Meinung. Ich muss erst den Beweis haben.«
    Johnny mischte sich ein. »Den können Sie bekommen, wenn Sie den Mercedes finden. Es war ein Fehler, diesen Elton Marlowe mit dem Wagen wegfahren zu lassen.«
    Franklin lief rot an. »Von Ihnen lasse ich mir nicht sagen, ob ich Fehler begangen habe oder nicht. Dazu haben Sie gar nicht die Kompetenz, verstanden?«
    »Klar, trotzdem rücke ich nicht davon ab. Es geht ja nicht nur um diesen Elton Marlowe, einen normalen Menschen, er hat noch jemanden bei sich. Eine wunderschöne exotische Frau auf den ersten Blick. Aber wer hinter die Fassade schaut, der sieht das wahre Gesicht. Und das ist alles andere als nett.«
    »Meinen Sie?«
    »Bestimmt.«
    »Dann sagen Sie mir doch, wie dieses wahre Gesicht Ihrer Meinung nach aussieht.«
    Johnny warf seinem Vater einen kurzen fragenden Blick zu. Bill nickte, und so konnte Johnny reden.
    »Die schöne Frau, die auf den Namen Sina Wang hört, ist kein Mensch. Sie ist eine Wiedergängerin, eine …«
    »Was ist sie?«
    Johnny gab die Antwort so klar, damit sie der Konstabler auch verstand.
    »Sie ist eine Vampirin. Um weiter existieren zu können, ernährt sie sich vom Blut der Menschen. Haben Sie das jetzt begriffen?«
    »Ja, das habe ich.« Franklin ballte die Hände zu Fäusten. »Und ich frage mich, was in Ihrem Kopf vorgeht und ob Sie noch normal sind. Sie sollten sich mal untersuchen lassen und …«
    Bill Conolly platzte der Kragen. »Mein Sohn sagt die Wahrheit, verdammt noch mal!«
    Matt Franklin drehte dem Reporter den Kopf zu. »Dann glauben Sie diesen Mist etwa auch?«
    »Noch mal, es ist die Wahrheit.«
    Der Polizist sagte erst mal nichts. Er musste seine Gedanken ordnen. Dabei schien er von innen zu glühen, was sich auch in seinem Gesicht bemerkbar machte, denn es rötete sich noch mehr. Er suchte nach Worten, die er schließlich fand, wobei sie von einem Schnaufen begleitet wurden.
    »Es wundert mich schon, dass auch Sie, Mister Conolly, an einen derartigen Unsinn glauben.«
    »Das ist kein Unsinn.«
    »Was ist es dann?«
    »Die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn Sie es nicht glauben wollen, es gibt Vampire und das nicht nur auf der Leinwand und in der Glotze.«
    Matt Franklin holte ein Taschentuch hervor und wischte damit über seine Stirn. Dabei starrte er Bill an und fragte schließlich: »Was sind Sie eigentlich von Beruf?«
    »Journalist.«
    Es entstand eine Pause. Der Konstabler musste diese Antwort erst verdauen. Wahrscheinlich drangen jetzt all die Vorurteile in ihm hoch, die er gegen den Berufsstand hatte.
    »Das auch noch. Journalist. Schreiber, der sich Geschichten aus den Fingern saugt, wenn er ein Blatt füllen muss. Das habe ich mir beinahe gedacht.«
    Bill ärgerte sich nicht über das Vorurteil, das er schon öfter gehört hatte. »Sie brauchen keine Angst davor zu haben, dass ich über diese Dinge etwas schreiben werde. Ich kann Ihnen nur noch mal eingehend versichern, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Hier in der Nähe befindet sich zumindest eine Vampirin, das hat Ihnen mein Sohn schon klargemacht.«
    »Tolle Geschichte.«
    Bill ließ sich nicht beirren. »Und ich
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