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1709 - Die Blutprinzessin

1709 - Die Blutprinzessin

Titel: 1709 - Die Blutprinzessin
Autoren: Jason Dark
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war es so schnell warm geworden, dass kaum noch Reste zu sehen waren. Und wenn, dann lagen sie als schmutzige Flecken in der Landschaft.
    Ich nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Dass die Cavallo Johnny nicht selbst entführt hat, steht fest. Deshalb frage ich mich, wen sie sich als Helfer geholt hat.«
    »Johnny wird es uns sagen.«
    »Schon, ich denke trotzdem darüber nach und frage mich, ob es sich dabei um Vampire handelt.«
    »Das würde zu ihr passen.«
    »Klar, Suko. Aber es würde sie auch in einem gewissen Maße einschränken.«
    »Sie wird schon ihren Plan gefasst haben. Denk nur an das Telefonat, das sie mit Bill geführt hat. Das sind die Worte einer Siegerin gewesen.«
    Widersprechen wollte ich nicht. Dazu kannte ich Justine zu gut. Sie tat nichts, ohne vorher die Folgen zu bedenken.
    Greenwich lag bereits hinter uns. Die Straße führte weiter nach Osten. Ab und zu warf ich einen Blick auf das GPS, den großen Helfer, der ein Verfahren fast unmöglich machte.
    Obwohl Welling nicht weit von London entfernt lag, hatten wir den Ort noch nie zuvor gesehen. Er lag jedenfalls in einer welligen Landschaft. Einige flache und weit gestreckte Hügel breiteten sich rechts und links der Straße aus. Hin und wieder zeigte sich dort auch etwas Wald, doch er bildete kein zusammenhängendes Gebiet. Ansonsten sahen wir das winterliche Gras, das seine grüne Färbung verloren hatte und einen braunen Ton zeigte.
    Wir befanden uns auf der A207, die gerade wie ein Lineal die Landschaft durchschnitt. An Shooter’s Hill mussten wir vorbei, wenig später dann die Straße verlassen, wenn wir Welling erreichen wollten.
    Die wenigen Fahrzeuge, die mit uns unterwegs waren, überholte Suko, denn noch immer drängte die Zeit. Wir wollten so früh wie möglich in Welling sein, um endlich zu erfahren, was dort abgelaufen war. Es war uns bisher ein Rätsel, weshalb man Johnny Conolly ausgerechnet in diese Umgebung verschleppt hatte.
    Es vergingen nur wenige Minuten, dann gelangten wir an die Abzweigung. Die nächste Straße war schmaler und verdiente eigentlich nur den Namen Weg. Aber es gab einen Untergrund aus Asphalt, auch wenn der an einigen Stellen gerissen war und der harten Kälte hatte Tribut zollen müssen.
    Die Dämmerung war bereits angebrochen. Das Licht der Scheinwerfer warf bleiche Flecken auf die Straße, und wir sahen auch, dass uns ein Licht entgegenkam. Sehr stark und blendend, was wenig später verschwand, da hatte der Fahrer des Lastwagens das Fernlicht ausgeschaltet.
    Suko lenkte den Rover dicht an den linken Straßenrand, um den Laster passieren zu lassen. Noch war es hell genug, um das Bild an der Seite lesen und sehen zu können.
    So erfuhren wir, dass der Wagen von einer Möbelfirma stammte, die wohl hier in der Nähe auf dem flachen Land ihren Sitz hatte. Bisher hatten wir davon nichts gesehen, was sich bald änderte, als eine riesige Halle links von der Straße auftauchte.
    Scheinwerfer strahlten sie an und leuchteten auch die nahe Umgebung aus. Die Firma interessierte uns nicht. Wir passierten die Halle und wussten, dass wir Welling in kurzer Zeit erreichen würden. Wenn ich mich nicht zu sehr täuschte, war bereits die Spitze eines Kirchturms zu sehen, den die Dämmerung noch nicht verschlungen hatte.
    Ich bereitete mich innerlich auf die Begegnung mit Johnny vor. Ich war sehr gespannt darauf, was er zu sagen hatte, und fragte mich auch, ob er einen direkten Kontakt mit der Cavallo gehabt hatte.
    »Da ist was!«
    Sukos Bemerkung riss mich aus den Gedanken. Er hatte nicht laut gesprochen, aber der Klang der Stimme hatte mich sofort aufmerksam werden lassen.
    »Was meinst du?«
    Statt mir eine Antwort zu geben, bremste er ab. Er schnallte sich los, ohne mir eine Erklärung zu geben. Erst als er die Tür öffnete, hörte ich seinen Kommentar.
    »Ich habe was im Straßengraben gesehen.«
    »Und was?«
    »Lass uns nachschauen.«
    Auch ich stieg aus. Wenn Suko so reagierte, war er sich seiner Sache sicher. Ich ging um die Kühlerhaube herum. Suko stand bereits am Rand des Grabens.
    Ich war bei ihm, und er drehte den Kopf. Zu sagen brauchte er nichts. Das Restlicht des Scheinwerfers war in den Graben geglitten und hatte einen Gegenstand erfasst und ihn sogar leicht aufblitzen lassen. Er bestand aus Metall, und wir brauchten keinen zweiten Blick, um zu erkennen, worum es sich handelte.
    Es war ein Fahrrad, das in den Graben gerutscht war. Das hätte uns noch nicht mal gestört, wenn es nicht eine weitere
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