Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1709 - Die Blutprinzessin

1709 - Die Blutprinzessin

Titel: 1709 - Die Blutprinzessin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bin Konstabler Matt Franklin«, sagte er und zog seine Uniformjacke glatt.
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Wieso, Mister Sinclair? Sie kommen hier herein, wollen den großen Mann spielen und …«
    Ich unterbrach ihn. »Können Sie lesen?«
    »Was soll das?«, pfiff er mich an.
    Ich ging auf ihn zu und legte meinen Ausweis auf den Schreibtisch. »Das meine ich damit.«
    Er zögerte noch, das Dokument an sich zu nehmen. Schließlich griff er danach, hob es gegen seine Augen, wobei ich hoffte, dass er mit dem Text etwas anfangen konnte.
    Nach einer Weile reichte er mir den Ausweis zurück. Dabei zitterte seine Hand leicht.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    Er atmete schwer aus. »Ja, inzwischen schon. Sie sind ja mehr als nur ein …« Ihm fehlten die richtigen Worte, und ich winkte ab.
    »Schon gut.«
    Es war Zeit, dass wir uns um die Conollys kümmerten und vor allen Dingen um Johnny.
    »He, was machst du für Sachen?«
    »Ich bin eben ein echter Conolly, John.« Er grinste schief.
    »Das weiß ich inzwischen auch.«
    »Aber ich habe es geschafft. Nur bei diesem Konstabler haben Dad und ich auf Granit gebissen.«
    »Wieso?«
    »Er glaubt nicht, dass es Vampire gibt.«
    Mit dieser Meinung stand Franklin nicht allein. So dachten auch die meisten Menschen. Nur lagen in diesem Fall die Tatsachen anders. Da musste der Mann umdenken.
    Ich wandte mich an Franklin, der nicht wusste, wen er anschauen sollte. Mich oder Suko. Dann hörte er meine Frage. »Stimmt das, was ich gehört habe?«
    »Klar. Alles.« Er sah so aus, als wollte er noch etwas sagen, winkte dann ab und schloss den Mund.
    »Dann sind wir hier ja richtig, um Sie vom Gegenteil zu überzeugen, Konstabler.«
    Erneut schwieg er. Jetzt blickte er auf seine Hände, die er ineinander verschränkt hatte, als wollte er beten. In seinem Innern arbeitete es, was sich auch auf dem Gesicht zeigte, besonders in den Augen. So etwas wie ein Ausdruck der Unsicherheit schimmerte darin.
    »Wie – wie – können Sie das alles behaupten?«
    »Weil wir damit zu tun haben!«, erklärte ich.
    »Auch hier?«
    »Ja!«
    Er hob den Blick an. »Wo denn?«
    Ich blieb gelassen und sagte: »Sie wollen einen Beweis? Den kann ich Ihnen liefern.«
    Plötzlich fing er an zu lachen. Es hörte sich schon an wie ein Kichern. »Sprechen Sie von einem Vampir?«
    »Indirekt.«
    Die Antwort verunsicherte nicht nur ihn, sondern auch die beiden Conollys. Sie schauten mich aus großen Augen an, ohne allerdings eine Frage zu stellen. Sie warteten darauf, dass ich etwas unternahm, und da wollte ich sie nicht enttäuschen.
    »Draußen steht unser Rover vor der Tür. Dort befindet sich der Beweis.«
    Matt Franklin wusste nicht, ob ihm die Wahrheit gesagt worden war. Es dauerte schon seine Zeit, bis er mir zunickte. »Gut, dann gehe ich mit.«
    »Sehr schön.«
    »Ich halte hier die Stellung«, sagte Suko.
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden und auch nichts dagegen, dass Bill und Johnny mitgingen. Besonders Johnny nicht, denn er war so etwas wie die Hauptperson in diesem Fall.
    Der Konstabler sagte nichts. Er schaute vor sich auf seine Füße und schien sich gedanklich damit abzufinden, dass ich wohl nicht gelogen hatte. So konnte er sich innerlich darauf vorbereiten.
    Die drei Fahrzeuge parkten noch immer hintereinander. Franklin blieb stehen und schaute sich um. »Wo steckt denn Ihr Beweis, Mister Sinclair?«
    »Kommen Sie.« Ich ging zum Rover und blieb am Kofferraum stehen. Johnny und Bill erreichten mich schneller. Der Reporter deutete auf den Deckel, und ich nickte.
    »Was oder wer liegt darin?«
    »Du wirst es gleich sehen.« Erst als auch der Kollege neben mir stand, öffnete ich den Deckel. Im Innern des Kofferraums wurde es hell, sodass jeder sah, wer dort lag.
    Vier Augenpaare starrten auf den Mann, der auf der rechten Seite lag und die Beine angezogen hatte. Ich holte meine Lampe hervor, weil ich mehr Licht haben wollte.
    Ein kurzes Leuchten reichte aus, und Franklin gab einen erstickt klingenden Laut ab. Er hatte gesehen, dass sich der Mann nicht mehr bewegte, doch er wusste auch, dass er ihn kannte.
    »Verdammt, das ist Jesse Fossey.«
    »Sie kennen ihn?«, fragte ich.
    Franklin nickte. »Klar, er wohnt hier. Er arbeitet in diesem Möbellager. Nicht der Einzige hier aus Welling, der dort sein Geld verdient.«
    Bill und Johnny hielten sich zurück. Ich hörte nur, dass Johnny seinem Vater etwas zuflüsterte, und veränderte die Richtung des Lampenstrahls. Ich leuchtete den Hals an der linken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher