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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand
Autoren: Unbekannt
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rettete ihm das Leben.
    Das Gebilde in der Grube dehnte sich weiter aus; es füllte bereits das gesamte Loch aus, das es in die Oberfläche geschlagen hatte. Sein Durchmesser betrug jetzt gut fünfzig Meter.
    Der Traktorstrahl holte den Marsia ner aus der Grube und setzte ihn neben einem der Gleiter ab. Medorobots kümmerten sich um ihn.
    Weinburg rannte hinüber und strahlte seinen ID-Kode ab. Einer der Männer trat zu ihm.
    „Sieh an, die Hanse ist uns eine Nasenlänge voraus. Doch was hat es gebracht?"
    „Ich habe den Absturz vom Gleiter aus beobachtet", log Weinburg.
    „Daraufhin holte ich meinen Kollegen aus der Polregion dazu."
    „Der Patient ist tot", meldete der Medoroboter genau in diesem Augenblick.
    Der Hanse-Spezialist wurde kreidebleich.
    „Das kann nicht sein", widersprach er.
    „Ihr kennt die Wirkung der Kristalle nicht. Das ist euer Fehler. Ihr habt euch nicht ausreichend informiert. Vielleicht sollte unser Chef euch einen Schnellkursus verpassen."
    „Da ist noch etwas", meldete der Medo und ersparte Raven Weinburg so eine Antwort. „Der Tote weist einen Restalkoholgehalt von eins Komma zwei Promille auf. Dies bedeutet ein deutlich herabgesetztes Gefahrenbewußtsein."
    „Damit ist alles gesagt", bellte der Typ von der LFT. „Und jetzt verschwinde besser von hier. Das ist nichts für Abenteurer. Geo Sheremdoc hat uns Anweisung gegeben, die Absturzstelle abzuriegeln. Es wird nicht dabei bleiben. Die Siedlung dort drüben ist bedroht."
    In dem Vorort von Paventyne war man inzwischen auf die Fahrzeuge aufmerksam geworden.
    Erste Schaulustige verließen ihre Häuser und näherten sich langsam. „Bring ihn in meinen Gleiter. Ich nehme ihn mit", sagte Weinburg zu den Medorobots und deutete auf den Toten. „Ich weiß, wo seine Familie wohnt."
    Sein Bericht an das HQ-Hanse würde recht mager ausfallen.
    Hanse-Spezialist Raven Weinburg würde sich nicht mehr so schnell mit den Vorgängen um die Kristalle befassen.
     
    3.
     
    Übergangslos befanden sie sich inmitten des tobenden Untergrundes. Permanoch von Tanxbeech schnellte sich instinktiv zur Seite. Dicht neben ihm gähnte ein tiefes Loch, in das jetzt Sand und Geröll hineinrutschten. Mindestens zwei Dutzend kreisrunde Öffnungen entstanden um sie herum; der Ritter und sein Orbiter zogen die Konsequenz aus der Bedrohung.
    Sie verließen den Planetenboden und schwebten davon. Unter ihnen erklang ein Rauschen, das rasch in ein Tosen überging. Etwas Dunkles tauchte aus den Löchern auf und schoß empor. Staub und Geröll bildeten Fontänen und vereinigten sich hoch über ihnen zu einem Dom, bevor die Massen zum Boden zurückfielen und die beiden Wanderer zudeckten.
    „Sie sind schlau. Gar nicht ungeschickt." Rhoubil raste aus dem Dreck hinaus, der sich um seinen Schild legte und ein deutlich sichtbares Verzehrfeld erzeugte, dort, wo der Dreck mit dem unsichtbaren Schirm in Be rührung kam. „Sie wissen jetzt, daß wir nur zu zweit sind.
    Von diesem Augenblick an blieb es ruhig. Keine weiteren Abwehrmechanismen traten in Aktion.
    Permanoch und sein Orbiter erreichten ungehindert die Felsenbastion, in der sich der Eingang befand. Gut getarnt lag er zwischen überhängenden Felsen, unter mehreren Brocken versteckt. Der Ritter schnippte mit den Fingern und erzeugte so ein für Rhoubils Ohren häßliches Geräusch. Der Orbiter verstand die Geste und aktivierte einen seiner Projektoren. Schwerelos lösten sich die Brocken vom Untergrund und schwebten zur Seite, wo sie sanft zu Boden glitten. Fast gleichzeitig begann sich das schwere Panzerschott zu öffnen, ohne daß die Ankömmlinge etwas dazu beitrugen.
    „Das ist eine Einladung." Rhoubil glaubte etwas wie Belustigung in Permanochs Stimme zu erkennen. „Haben wir jemals eine Einladung ausgeschlagen?"
    „Gewiß nicht."
    Dicht hintereinander sprangen sie in den Schacht und fielen nach unten. Hier gab es kein Transportfeld, das sie auffing; nach einer Weile schalteten sie ihre Antigravsysteme ein, damit sie nicht am Grund des Schachts zerschellten.
    Der Ritter und sein Orbiter schwiegen. Zwei Möglichkeiten gab es, warum der Schacht sich geöffnet hatte, aber kein Transportsystem aktiv wurde. Entweder sollte es eine Falle sein, oder die Wächter der Kavernen achteten darauf, möglichst wenig Energieemissionen zu erzeugen.
    Auf der Sohle des Schachtes begann ein winziges Licht zu glimmen.
    Etwas oder jemand erwartete sie dort unten.
    „Ich weiß nicht, ob jemand mit zuhört oder mich gar versteht",
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