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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher
Autoren: Jason Dark
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stürzen, um mich zu nehmen, aber er hat meine Kraft unterschätzt. Er selbst war nur ein schmächtiger Typ mit Schwanenhals und Geiergesicht. Und genau diesen Hals habe ich ihm zerfetzt. Ich habe ihn mit den Fingernägeln aufgerissen und zugeschaut, wie er verblutete. So habe ich eine kleine Genugtuung vor meinem Ende gehabt. Die allerdings soll jetzt noch größer werden, wenn ich sein Erbe in meinen Besitz bekomme. Seine Bücher des Todes …« Sie stieß einen Zischlaut aus. »Er war mehr als genau. Er hat alle Namen notiert. Auch die der Henker und der falschen Helfer. Ich habe alle Zeit der Welt, und ich werde mich auf die Suche machen. Es gibt noch viele Namen, die ich überprüfen werde. So will ich die toten Bücher wieder zum Leben erwecken.«
    Das hörte sich alles andere als normal an. Aber ich wusste auch, dass gerade das Unnormale zu meinem Job gehörte.
    »Ich glaube nicht, dass du es schaffst.« Mein Satz sollte sie provozieren. »Die Zeiten sind anders geworden. Die Menschen haben sich verändert, das weißt du selbst. Ich …«
    »Hör auf zu reden!«
    »Okay!«
    »Ich will das zweite Buch!«
    »Das weiß ich«, erwiderte ich gelassen. »Aber was geschieht dann? Wirst du verschwinden und deine Gestalten mitnehmen?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Aber du weißt, dass ich noch hier bin. Und ich denke, dass du mit mir rechnen musst.«
    »Das glaube ich«, gab sie zu. »Ich weiß auch, dass du ein besonderer Mann bist. So etwas spürt eine wie ich. Ich weiß um meine Stärke und …«
    »Dann lass Johnny gehen!«, unterbrach ich sie scharf. »Er hat dir nichts getan. Er hat auch keinen Bezug zu deiner Vergangenheit. Er ist völlig unbeteiligt.«
    »Erst will ich das Buch!«
    Sie blieb hart. Damit hatte ich gerechnet und mich entsprechend vorbereitet. Das Überreichen des ersten Buchs war normal gewesen, von nun an musste ich meinen Plan in die Tat umsetzen.
    »Ja, du bekommst es!«
    Erneut streckte ich ihr die Hand entgegen. In der unteren Hälfte presste ich die beiden Deckel mit Daumen und Zeigefinger zusammen, das Buch selbst hielt ich waagerecht und starr.
    Sie fasste danach. Und es geschah mit einer fast schon andächtigen Geste. So wie sie würden andere Menschen ein Stück Gold in die Hand nehmen.
    Noch Sekunden, dann würde sie es aufschlagen. Darauf wartete ich. Sie konnte nicht anders reagieren, aber ich hatte mich selten so geirrt. Plötzlich griffen ihre Schutzgeister ein. Es war nichts von ihnen zu hören, aber ich sah ihre Bewegungen, die von Unruhe erfüllt waren.
    Das merkte auch Teresa.
    Sie drehte sich um. Das Buch hielt sie mit beiden Händen fest wie einen kostbaren Schatz.
    Ich sah ihr Profil und überlegt, ob ich eingreifen sollte. Auch Johnny hatte mitbekommen, was geschehen war. Er stand wie auf dem Sprung und war bereit, wegzulaufen.
    Bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, drehte sich Teresa wieder mir zu.
    »Da ist jemand in der Nähe!«
    »Das weiß ich nicht.« Es war eine ehrliche Antwort.
    »Meine Beschützer haben es gemerkt. Da ist jemand! Er ist schon nahe herangekommen und …«
    »Nein, ich wüsste nicht …«
    »Sie lügen nicht.«
    Das war auch mir klar. In mir stieg ein bestimmter Verdacht hoch. Ich hatte hier einen Alleingang gewagt und zwei meiner Freunde zurückgelassen. Einer wie Bill Conolly mochte das vielleicht akzeptieren, aber Suko würde damit seine Probleme haben.
    In diesem Moment hörte ich auch schon Sukos Stimme aus der Dunkelheit des großen Vorgartens.
    »Sie hat recht, John. Ich bin hier …«
    ***
    Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder sauer sein sollte. Auf der einen Seite war mein Plan damit in die Hosen gegangen, auf der anderen allerdings gehörte Suko zu den Menschen, auf die man sich hundertprozentig verlassen konnte. Wenn er im Hintergrund lauerte, bot er mir einen gewissen Schutz und gab mir Rückhalt.
    Teresa war außer sich. Sie kreischte los. »Was soll das? Willst du mich linken?« Sie wies auf Johnny. »Ist dir sein Leben überhaupt nichts wert?«
    Sie ließ mich nicht zu einer Antwort kommen, denn der nächste Befehl galt ihren Helfern.
    »Holt ihn euch! Vernichtet ihn!«
    Noch in derselben Sekunde hörte ich etwas anderes. Ein Wort nur, aber das reichte aus.
    »Topar!«
    Ab jetzt stand für mich die Zeit für genau fünf Sekunden still!
    ***
    Suko hatte es geschafft, sich noch näher an den Ort des Geschehens heranzuschleichen. Hinter einem mit Schnee bedeckten Busch hatte er eine Deckung gefunden. Wenn er an der rechten
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