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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher
Autoren: Jason Dark
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    Diese Beleuchtung brauchte der Reporter nicht. Das Deckenlicht reichte ihm. Es fiel auf drei Tische mit jeweils zwei Stühlen davor.
    Dafür hatte der Reporter keinen Blick. Zwischen den Tischen und den Regalen gab es genügend Platz, um das zu sehen, was sich auf dem Boden ausbreitete.
    Bücher!
    Klar, sie gehörten in eine Bibliothek, aber nicht so. Das konnte er nicht gutheißen. Die Bücher lagen auf dem Boden verteilt, manche waren noch zugeklappt, andere wieder offen. Entweder lagen sie mit dem Rücken auf dem Holzboden oder umgekehrt. Das Bild war mit einem Chaos zu vergleichen, das irgendjemand hinterlassen hatte.
    Das verdammte Gefühl!, dachte Bill. Es hat mich nicht getäuscht. Da war etwas …
    Er blieb noch am Beginn der Treppe stehen, ließ seine Blicke mehrmals durch den großen Raum gleiten.
    Dabei dachte er darüber nach, warum er Link Morton nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sein Verschwinden konnte nichts Gutes bedeuten.
    Endlich raffte er sich dazu auf, die Stufen der Treppe nach unten zu gehen. Er wollte versuchen, den Grund dafür herauszufinden, dass die Bücher auf dem Boden lagen. Irgendwas musste hier passiert sein.
    Er ließ auch die letzte Stufe hinter sich und musste einen langen Schritt gehen, um nicht auf die in der Nähe liegenden Bücher zu treten.
    Die langen Regale standen sich gegenüber, aber nur an einer Seite – an seiner – waren Bücher herausgerissen worden und lagen auf dem Boden. Es ließ darauf schließen, dass der Täter – so nannte ihn Bill – etwas gesucht hatte, das sich auf dieser Regalseite befand.
    Täter und Link Mortons Verschwinden. Wie passte das zusammen?
    Bill wusste es nicht. Er ging nur davon aus, dass es da eine Verbindung geben musste.
    Er ließ seine Blicke schweifen. Nichts fiel ihm auf. Nur die Bücher, die jemand zu Boden geschleudert haben musste, aus welchem Grund auch immer. Link Morton war es bestimmt nicht gewesen, aber Bill konnte sich durchaus vorstellen, dass Morton den Dieb oder die Diebe bei ihrer Aktion überrascht hatte.
    Und jetzt? War etwas mit ihm geschehen? Hatte man ihn aus dem Verkehr gezogen?
    Den Gedanken behielt der Reporter schon im Auge, als er durch den großen Raum schritt. Er erreichte die Tische mit den Stühlen. Sie standen so weit auseinander, dass es zwischen ihnen größere Lücken gab, durch die ein Mensch normal gehen konnte.
    Das tat auch Bill – bis er plötzlich stehen blieb, als hätte ihn etwas brutal gestoppt.
    Sein Blick war nach unten gefallen, und seine Augen weiteten sich. Was er sah, wollte er nicht glauben. Unter einem Tisch an der rechten Seite ragte ein Paar Beine hervor. Er sah auch die halbhohen Winterschuhe. Der größte Teil des Körpers aber blieb ihm verbogen.
    Ohne den genauen Beweis zu haben, ahnte er schon, um wen es sich handelte. Und es machte ihm auch Sorge, dass sich keines der Beine bewegte.
    Bill ging in die Hocke. Erst jetzt konnte er unter den Tisch schauen.
    Link Morton lag auf dem Rücken. Starr. Bill hörte keine Atemgeräusche. Ob der Mann tot oder nur bewusstlos war, das wusste er nicht, da musste er noch nachschauen.
    Bill kannte sich aus. Er wollte nichts verändern. Zumindest nicht bei Link Morton. Deshalb richtete er sich wieder auf und fasste den Tisch an zwei Seiten an.
    Anschließend hob er ihn hoch und stellte ihn zur Seite. So hatte er einen freien Blick auf die Gestalt am Boden – und musste schlucken, als er das Gesicht sah.
    Nicht nur, dass die Haut so blass war, er sah auch den offenen Mund, als wollte Link noch mal nach Luft schnappen, was ihm nicht mehr möglich gewesen war. Sein Blick war gebrochen, und der Reporter hatte in seinem Leben schon so viele Leichen gesehen, dass er davon ausging, einen Toten vor sich zu haben.
    Er glaubte nicht, dass Link Morton einen Herzinfarkt erlitten hatte, nein, dieser Mann war ermordet worden …
    ***
    In den folgenden Sekunden spürte Bill Conolly seinen Herzschlag bis in den Hals. Die Kehle war ihm trocken geworden, hinter seiner Stirn tuckerte es, und erst nach einer Weile ging er neben dem Toten in die Knie und strich über dessen Wange.
    Er hatte eine Ahnung gehabt, und er hatte sich nicht getäuscht. Der Mann war noch nicht lange tot, denn seine Haut war noch warm. Das konnte bedeuten, dass sich der Mörder noch in der Nähe aufhielt und sich irgendwo in diesem Haus versteckte, denn in der Halle war er Bill nicht entgegen gekommen.
    Er drängte den Gedanken daran zur Seite oder versuchte
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