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1702 - Jagd auf die STYX

Titel: 1702 - Jagd auf die STYX
Autoren: Unbekannt
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ebenbürdig ist. Das bedeutet, daß sich die Technik hier im Arresum seit den zwei Millionen Jahren, die hinter dem Bau dieses Schiffes liegen, nicht sonderlich weiterentwickelt hat, warum auch immer."
    Draußen, auf der Rundumprojektion der Zentrale besser zu sehen, als es den Galaktikern lieb war, fraß der finster glühende Wirbel um das Black Hole die Planetentrümmer und kosmischen Staubpartikel in sich hinein. Dort herrschten Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius. Rhodan glaubte, zwischen der anderen Materie das bizarr verschmolzene Wrack eines Raumschiffs zu sehen, aber er konnte sich täuschen.
    In der STYX, redete er sich ein, war er sicher. Moiras Schiff hatte genügend Mittel, die Gravitationskräfte und alle damit verbundenen Effekte zu neutralisieren. Drohende Materie wurde desintegriert, bevor sie Schaden anrichten konnte.
    Aber immer, wenn er sich dies vor Augen hielt, wanderten seine Gedanken ab zur ODIN und ihrer Besatzung.
    War sie in Sicherheit? Hatte sie den Verfolgern ebenso wie die STYX entkommen können - zweifellos nicht so gut wie einen Kampf mit den Rochenschiffen eingerichtet?
    „Der technische Fortschritt und die Evolution im Arresum", fuhr Moira fort, „haben stagniert. Es hat anscheinend keine Weiterentwicklung gegeben, seitdem ich ins Parresum geschickt wurde."
    Während Rhodan sich überlegte, was Moira ihnen damit eigentlich sagen wollte, weil es erstens offensichtlich war, zweitens unbegreiflich und drittens nicht relevant, was ihre eigentliche Lage anbetraf, fragte Alaska Saedelaere die Herrin der STYX: „Wir haben es von unseren Quartieren aus gesehen, Moira, aber es ist für uns unvorstellbar. Zwei Millionen Jahre! In einem Hundertstel dieses Zeitraums gingen Zivilisationen unter, und neue entstanden. Wie kann ein Volk nach zwei Jahrmillionen fast den gleichen technologischen Stand haben?"
    Moira zögerte. Dann antwortete sie leise, als fürchte sie sich vor dem Klang ihrer eigenen Worte: „Zum Beispiel dadurch, daß es in dieser Zeit vor keine neuen Herausforderungen gestellt worden ist. Vielleicht haben wir - die Ayindi - schon den Endpunkt unserer Entwicklung erreicht, die Vollkommenheit."
    „Ich fasse es nicht!" platzte es aus Atlan heraus, den Perry Rhodan in einem Gespräch unter zwei Augen eindringlich gebeten hatte, Moira nicht weiter herauszufordern. „Wie kann ein intelligentes Wesen allen Ernstes behaupten, seine Entwicklung übersehen zu können? Gibt es bei euch keine höheren Ziele, als irgendwann seine Entwicklung als körperliche Wesen einzustellen? Gibt es in eurem Arresum keine Superintelligenzen, zu denen sich ein Volk weiterentwickeln kann, keine Materiequellen, keine ...
    ?"
    Der Arkonide verstummte, sah Rhodan trotzig an und winkte nur ab. Er schien dies alles hier nicht mehr zu begreifen.
    „Und außerdem", sagte er zu seinen Gefährten, „hat sie doch eine Wahnsinnsangst vor diesem Etwas, das ihren Kosmos bedroht. Ist das denn keine Herausforderung? Ich sage euch, sie weiß überhaupt nicht, was hier vor sich geht!"
    Moira wirkte für einen Moment irritiert, dann fuhr sie in fast dozierendem Tonfall fort. Sie schien Atlans Einwand gar nicht registriert zu haben. Es kam Perry Rhodan so vor, als habe sie sich ihre Erklärungen wie eine Ansprache zurechtgelegt, auf die sich Moira stur konzentrierte und von deren mühsam erarbeitetem Text sie keine Zeile abzugehen bereit war.
    „Ihr sorgt euch um die ODIN. Nach allem, was wir mit der STYX erlebt haben, kann ich euch keine beruhigenden Worte sagen. Falls die ODIN vor dem Erreichen unseres Treffpunkts von den Rochenschiffen gestellt und angegriffen wird, ist sie verloren."
    Perry Rhodan schluckte. Moira sagte ihm nichts Neues, aber die Art, wie sie das mitteilte, ließ auch ihn seine Fassung für Augenblicke verlieren. „Das wußtest du schon, bevor wir uns trennten", hielt er ihr vor, so beherrscht wie nur möglich. „Du hast sie trotzdem allein ins Feuer geschickt." In ihm wogte eine Welle der Empörung. Moiras Worte kamen ihm wie Hohn vor. Seine Selbstdisziplin bekam Brüche. Konnte er es, im Namen all der Männer und Frauen auf der ODIN, länger verantworten, ihr und sein Schicksal in die Hände eines Wesens zu legen, das in seinem eigenen Kosmos selbst nicht mehr zurechtkam?
    Atlan warf ihm einen triumphierenden Blick zu, obwohl zum Triumph absolut kein Grund bestand.
    Die STYX wehrte sich gegen den Sog, der in jeder Sekunde unvorstellbare Mengen an kosmischer Materie in sich hineinriß
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