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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat
Autoren: Vladimir Volkoff
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liefern sollte.
    »Sie sagten gerade, Herr Oberst, Sie könnten uns die Namen einiger kleiner Fische geben«, fing Montferrand wieder an.
    Chibani seufzte. »Meine Güte, diese Bürokratie!« rief er. »Ich frage mich wirklich allmählich, ob wir Ihren Laden nicht überschätzt haben. Also bitte: Die Stewardess Suzanne Denain hat für uns Geheimbotschaften geschmuggelt, ein kleiner Schreiberling namens Jules Papirosse, der im  Luftfahrtministerium arbeitet, lichtet uns regelmäßig sämtliche Geheimdossiers ab, die durch seine Hände laufen. Reicht Ihnen das? Ach ja, aller guten Dinge sind drei: Lucien Rousselet, ein Atomtechniker, hält Bormarsund über alles auf dem laufenden,  was sich in diesem Sektor in Frankreich abspielt.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit, Herr Oberst. Ich melde mich in ein paar Minuten wieder, wenn ich die Namen in unserem Computer gefunden habe.«  Montferrand unterbrach die Mikrofonverbindung zwischen den beiden Räumen. Er gab dem Mann am Computer die Namen durch und fing in der Wartezeit an, Lennets Bericht mit großem Interesse zu lesen.
    Wenig später rief der Techniker aus der Kartothek zurück, um Montferrand mitzuteilen, daß Bomarsund tatsächlich nur vorübergehend in den Rang eines Generals erhoben worden war und im übrigen nicht gerade den besten Ruf hatte, noch nicht einmal in seinem eigenen Land. Er wurde für ziemlich unfähig gehalten und schien auch nicht immer ganz zuverlässig zu sein.
    Was Suzanne Denain anging, so war sie drei Tage zuvor vom Grenzschutz verhaftet worden, weil sie in ihrer  Stewardessenuniform Mikrofilme eingenäht hatte. Jules  Papirosse, Sekretär im Luftfahrtministerium, war bisher noch nicht aufgefallen, wurde aber ab sofort unter strengste Bewachung gestellt. Lucien Rousselet stand bereits unter Bewachung, weil man schon festgestellt hatte, daß er nicht immer so diskret war, wie es sich für einen Mann in seiner Stellung gehörte.
    »Mit anderen Worten«, stellte Lennet fest, »Chibani hat schlichterdings seine früheren Agenten verpfiffen!«
    »Den Eindruck habe ich auch«, gab Montferrand trocken  zurück.
    Er schaltete das Mikrofon ein. »Herr Oberst, ich habe das Vergnügen, Ihnen mitteilen zu können, daß Ihre Angaben sich bestätigt haben. Wir werden sie natürlich noch im einzelnen prüfen, aber vorerst scheint unsere Zusammenarbeit recht fruchtbar zu sein.«
    »Na endlich«, sagte Chibani.
    »Darf ich fragen, wie die Informationen aussehen, die Sie unserem General mitteilen möchten?«
    »Die meisten habe ich im Kopf.«
    »Und die anderen?«
    »Die anderen befinden sich in einem versiegelten Päckchen, das bei meiner Bank deponiert ist. Die Papiere sind doppelt verschlüsselt. Es nutzt Ihnen also gar nichts, die Bank zu überfallen oder sonstwie zu versuchen, an die Dossiers zu kommen. Ich bin der einzige, wirklich der einzige, der sie entschlüsseln kann.«
    »Und Sie möchten jetzt also...«
    »Zu meiner Bank gehen, selbstverständlich unter Bewachung, das Päckchen abholen und dann eine bis anderthalb Stunden mit Ihrem Chef reden. Ich werde die Papiere unter seinen Augen entschlüsseln.«
    »Warum haben Sie ausgerechnet den FND ausgesucht?«
    »Weil wir wichtige Gründe haben, die uns glauben, oder besser noch, ziemlich sicher wissen lassen, daß der FND seinem Land absolut treu ist, was man nicht von allen Vorgesetzten der Geheimorganisationen Ihres Landes sagen kann.«
    »Ach so...«, sagte Montferrand.
    Wollte Chibani damit sagen, daß die Chefs des Grenzschutzes und der Spionageabwehr für das Ausland arbeiteten? Das allein wäre schon schlimm genug. Aber hatte er nicht auch eben durchblicken lassen, daß es auch Regierungsmitglieder gab, die nicht über jeden Verdacht erhaben waren? »Wollen Sie ihn wirklich zum General schicken? Sie selbst haben den Chef doch auch noch nie gesehen!« fragte Lennet leise. Montferrand antwortete nicht. Es war nicht seine Sache, das zu entscheiden.
    Der General würde die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen.
    »Herr Oberst, wie wollen Sie wissen, daß die Person, die Sie  sehen werden - natürlich nur mal angenommen, Sie würden sich treffen -, auch wirklich der General ist?« fragte Montferrand, wobei er sich jedes Wort genau überlegte.
    »Das ist eine gute Frage, Noel. Er muß drei Bedingungen erfüllen. Erste ns muß er persönlich vor mir stehen, ohne Bildschirm oder sonst eines dieser elektronischen  Kinkerlitzchen, mit denen Sie anscheinend so gerne spielen.
    Außerdem muß
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