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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz
Autoren: Jason Dark
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Bett blieb ich stehen. »Du siehst stark aus.«
    »Wieso?«
    »Dir fehlt der Hut.«
    Er knurrte mich an wie ein Raubtier. Dann strich er über sein schütteres graues Haar und nickte Suko zu. »Denkst du auch so?«
    »Aber sicher.«
    »Und er fragte sich auch«, sagte ich, »ob du bei deiner Beerdigung ohne Hut oder mit ihm bestattet werden willst.«
    Suko stieß mich an. »Er lügt, Tanner.«
    »Kann ich mir denken. Was wollt ihr eigentlich?«
    »Nur mal schauen, wie es dir geht.«
    »Das seht ihr doch. Beschissen. Ich will auch nicht bemuttert werden, das habe ich schon meiner Frau gesagt, die dann fluchtartig das Zimmer verlassen hat.«
    Ich ließ meinen Blick über seine linke Schulter gleiten, die bandagiert war. Dort hatte ihn der Stich mit der langen Messerklinge getroffen. Eine Handbreit tiefer, und wir hätten an seiner Beerdigung teilnehmen können, aber das hatte die Satanistin bewusst nicht getan. Sie hatte sich den Tod des Chiefinspektors für später aufheben wollen, doch Suko und ich hatten ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Man hatte den guten Tanner ins Krankenhaus geschafft, ihm ein Einzelzimmer gegeben, in dem er sich alles andere als wohl fühlte. Zudem war es ihm verboten worden, mit seiner Dienststelle zu telefonieren. Er konnte zwar angerufen werden, ihm selbst war es nicht möglich, nach draußen zu telefonieren.
    »Macht euch wohl Spaß, hier zu stehen und innerlich zu grinsen, wie?«
    »Wie man es nimmt. Jedenfalls sind wir froh, dass du bald wieder auf den Beinen bist.« Ich hatte gesprochen, und Suko stimmte nickend zu.
    »Ich könnte schon jetzt wieder an meinen Schreibtisch. Aber da gibt es ein Weib, das ist schrecklich. Ich glaube, die haben die Frau bewusst auf mich angesetzt.«
    »Von wem redest du?«
    Tanner fixierte mich. »Sie nennt sich Krankenschwester, aber in Wirklichkeit ist sie ein weiblicher Folterknecht. Sie heißt Betty und sieht aus wie eine Catcherin.«
    Ich musste lachen. Das konnte ich mir lebhaft vorstellen. Tanner und diese Frau. Besonders dann, wenn er verletzt im Bett lag. Er sagte uns sogar, dass diese Betty mit seiner Frau gesprochen hatte.
    »Die haben sich gegen mich verschworen, das kann ich euch schriftlich geben.«
    »Sei doch froh, dass man sich um dich sorgt.«
    »Will ich nicht. Brauche ich auch nicht, ich will einfach nur hier raus.«
    »Du kommst schon früh genug nach Hause«, sagte Suko.
    Normalerweise hätten wir von Tanner eine Antwort darauf bekommen. In diesem Fall hielt er sich zurück. Aber er hatte den Kopf etwas zur Seite gedreht, sodass er an uns vorbei zur Tür schauen konnte, und dabei erhielt sein Blick einen anderen Ausdruck, der schon beinahe ängstlich aussah.
    Bevor wir uns umdrehen konnten, hörten wir schon die Stimme.
    »Ha, haben Sie wieder mal Besuch von Ihren seltsamen Freunden bekommen. Sie wissen doch, dass Ihr Beruf hier tabu ist.«
    Und dann war sie bei uns. So brauchten wir uns nicht umzudrehen. Niemand musste uns die Frau vorstellen. Das konnte keine andere als Betty sein. Der Dragoner im weißen Kittel. Sie funkelte uns an, und was ihre Körpergröße anging, so brachte sie schon einiges auf die Waage. Die hätte auch in jede Krankenhausserie gepasst.
    Dunkles Haar, ein rundes Gesicht mit dicken Wangen, helle Augen und ein energisches Kinn. Unter dem Kittelstoff wogte ein nicht unbeträchtlicher Busen, der sich noch ausdehnte, als sie tief Luft holte und uns ansprach.
    »Die Besuchszeit ist vorbei. Die Kranken brauchen ihre Ruhe. Und der hier erst recht.«
    Au, das waren Worte. Suko und ich hatten große Mühe, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Ja, Schwester, Sie haben recht. Als wir Tanner sahen, sind wir sofort Ihrer Meinung gewesen.«
    »Ihr Heuchler«, beschwerte sich Tanner.
    »Ruhe im Bett!«
    Er hielt tatsächlich den Mund. Als wir uns von ihm verabschiedeten, da grinsten wir synchron. Tanner funkelte uns an und versprach, dass er sich rächen würde.
    »Wir sehen beide«, sagte Suko, »dass du hier wirklich gut aufgehoben bist.«
    Und ich fügte hinzu: »Wobei sich Schwester Betty sehr lieb um dich kümmert.«
    Tanner riss den Mund auf, um eine entsprechende Erwiderung zu geben, was er aber nicht schaffte. Und so schluckte er das runter, was er sagen wollte.
    Wir verabschiedeten uns mit einer leichten Verbeugung vor Schwester Betty, gingen zur Tür und winkten Tanner von dort aus zu, der darüber nicht mal grinsen konnte.
    Suko lachte noch im Flur.
    »Da liegt er richtig. Und sie haben ihm die richtige
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