Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
an der unzugänglichen Leere der Spindelwesen, die ihnen jeden Angriffspunkt unmöglich machte. Sehr schnell wurden sie in die Defensive gezwungen und sahen sich dann einem fürchtbaren Gegner ausgesetzt, der sie auf eine Art und Weise angriff, die sie nie zuvor kennengelernt hatten. Sie wußten nicht, wie sie diesem Angriff begegnen konnten. Sie lösten sich auf. Kurz darauf meldete Fünf an Moira, daß sie die Kontrolle über das Quidor-Netz innehätten. Die Söldnerin war erleichtert, doch sie zeigte den Spindelwesen ihre Gefühlsregung nicht. „Sehr gut, Fünf", sagte sie mit ebenso emotionsloser Stimme wie er. „Bleibt an den Kontrollen und seht zu, daß ihr alle Informationen aus dem Netz herausholt. Ich werde mich nun ebenfalls ein bißchen auf dem Planeten umsehen."
    „In Ordnung, Moira.
     
    8.
     
    Netz-Welt Alaska Saedelaere blickte verblüfft auf, als Moira unerwartet bei ihm erschien. Die ganze Zeit seit der Einschleusung der Spindelwesen ins Quidor-Netz hatte sie weder von sich hören lassen noch auf irgendwelche Anrufe reagiert. Die Zwillinge waren fast dauernd in Saedelaeres Räumen. Sie hofften jeden Moment darauf, daß sich die Situation ändern würde und sie wieder am Geschehen teilnehmen konnten. Doch sie blieben weiterhin völlig abgeschnitten von allen Vorgängen, eingesperrt in einem ausbruchssicheren Gefängnis, das ihnen außer Langeweile nichts zu bieten hatte. Die Söldnerin brachte drei unförmige schwarze Raumanzüge, die sie auf einen Sessel warf. „Moira. was ist inzwischen passiert?" bestürmte Alaska sie. „Weshalb hast du uns von allen Vorgängen ausgeschlossen? Wo sind die Spindelwesen? Was hast du mit den Anzügen vor?"
    „Alles der Reihe nach", erwiderte Moira freundlich. Sie lachte sogar kurz erheitert auf. Für einen Moment schien sich ihre Laune zu bessern, doch gleich darauf verfiel sie wieder in die düstere, gereizte Stimmung, in die sie sich seit dem Eintreifen der STYX im Zraan-System zusehends hineingesteigert hatte. Mila und Nadja Vandemar begannen diese Stimmung allmählich zu fürchten, denn Moira war inzwischen bekannt für ihre gewalttätigen Ausbrüche, wenn sie in Zorn geriet.
    Doch im Gegensatz zu sonst verhielt sie sich bisher seltsam ruhig, obwohl ihr ganzer Körper vor Aggressivität vibrierte. Irgendwann würden sich die angestauten Emotionen nicht mehr unter Kontrolle halten lassen. Die beiden Schwestern wollten sich lieber nicht ausmalen, was dann geschehen würde. Sie hofften nur darauf, daß Moira rechtzeitig zur Vernunft gebracht werden konnte. Manchmal zeigte sich Moira sehr zugänglich und offen. Die beiden jungen Frauen glaubten oft, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis auf Vertrauensbasis zu ihr aufbauen zu können, doch diese Hoffnung hatte Moira immer wieder zunichte gemacht. Die Söldnerin war nach wie vor völlig unberechenbar und undurchschaubar. Sie gab nichts preis über ihre wahren Gefühle oder Motive. „Eine lebende Zeitbombe", hatte Alaska einmal im Verlauf des Fluges zur Großen Leere gesagt. Eine harmlose Erschütterung, unbewußt erzeugt, konnte aus dem eben noch friedlichen Wesen einen tollwütigen Berserker machen. Durch ihre mit allerlei Rüstungen und Waffen aufgewertete beeindruckende Größe und ihr Imponiergehabe unterstützte Moira diesen Eindruck noch selbst ganz bewußt. Sie wollte, daß man sie fürchtete. Aber was mochte so ein Wesen, das uneingeschränkt von allen gefürchtet werden wollte, in seinem tiefsten Inneren fühlen? Und das seit gut zwei Millionen Jahren? „Uns läuft nichts davon", fügte Moira hinzu. Ihre gelben Augen funkelten, die violetten Pupillen weiteten und verengten sich lebhaft, wie bei einer Katze, kurz bevor sie die Maus schlägt. Alaska Saedelaere zwang sich zur Ruhe. So konnte es nicht weitergehen. „Moira", sagte er mit einem scharfen Unterton. „Wir sind nicht dein Spielzeug.
    Kapiert?" Die erschreckenden Augen richteten sich starr auf ihn, und die Pupillen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Hast du diesen Eindruck, Terraner?" erwiderte die Söldnerin. „Ja."
    „Und .wir auch", bekräftigten Mila und Nadja fast einstimmig. „Du gibst uns Informationen oder hältst uns von allem fern, wie es dir beliebt", fuhr der ehemalige Maskenträger zornig fort. „Wir scheinen nur zu deiner Kurzweil hier an Bord zu sein, so, wie die Seefahrer der früheren Erde Hunde, Vögel oder Katzen mit sich führten."
    „Ich gebe euch Futter und streichle euch, und manchmal, wenn es mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher