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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans
Autoren: Unbekannt
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Es war nur ein Traum. Ganz sicher der schlimmste Alptraum, den er je gehabt hatte, aber wirklich nur ein Traum. Er wußte, daß er träumte. Wenn er es wußte, konnte er aber auch daraus erwachen. Alaska zwang seinen Traumkörper, die Rotationsbewegungen im freien Fall zu verlangsamen. Er begann den Flug zu steuern, bremste behutsam ab und stand schließlich inmitten des tobenden Infernos. Er hob die Traumhände. Dann ging er langsam über eine Wiese aus grünem Gras auf ein blaues Haus zu, das völlig unmögliche Winkel aufwies.
    Das Haus hatte nur ein Fenster auf jeder Seite, doch als Alaska seine Hand ausstreckte, ergriff er einen goldenen Türknopf, der sich leicht drehen ließ. Im Haus drin war es dunkel. Die Tür fiel hinter ihm zu und schloß den letzten Rest Licht aus. Absolute Dunkelheit umgab ihn. Dann war er wach. Wirklich wach. Das Flüstern der Stimmen war jedoch nicht vergangen, es war nur leiser geworden. Langsam öffnete Alaska die Augen. Durch das stark getönte Visier des Helms, den er jetzt trug, konnte er nur wabernde, pastellfarbene Nebel sehen. Er hob die Hände vor seine Augen.
    Sie steckten, wie auch der Rest des Körpers, in dem klobigen Callon. Angenehm frische, leicht süßliche Luft umfächelte sein Gesicht. An das Flüstern der Stimmen in seinem Kopf hatte er sich so schnell gewöhnt, daß es ihm schon jetzt kaum mehr auffiel. Er versuchte einen Schritt zu gehen, doch er konnte es nicht. Seine Füße schienen am Boden festzukleben. Wo bin ich ?Die Frage, mehr blind ins Nichts hinausgesandt, wurde unerwartet schnell beantwortet. Immer noch auf der STYX, denke ich. Das war Mila Vandemar. Er konnte nicht erklären, weshalb er das wußte, denn er konnte ihre Stimme schließlich nicht phonetisch hören. Doch irgend etwas an dieser Gedankenübertragung klang nach ihr. Ein anderes Wort fand er nicht dafür. Moira umgibt uns wohl mit dieser Illusion, damit wir uns ganz auf das Netz konzentrieren. Alaska war erleichtert, als er auch Nadja empfing.
    Wie geht es dir? erkundigte sich Mila besorgt. Wir sind erst vor kurzem erwacht und hatten beide einen gräulichen Alptraum. Ich auch, antwortete Alaska. Bully hat nichts davon in seinem Bericht über das Lakoor-System erwähnt. Vielleicht hat Moira beim Anpassen etwas vermurkst. Aber jetzt ist alles in Ordnung. Wir können sogar die Gedanken der anderen draußen halten. Was sollen wir jetzt tun ?Bully hat berichtet, daß diese Gallons so etwas wie Aktions-Rüstungen sind, mit denen man sogar teleportieren kann. Das sollten wir jetzt versuchen und uns auf Quidor umsehen, schlug Alaska vor. Einverstanden, stimmte Nadja zu. Wenn wir uns verlieren, teleportieren wir einfach wieder auf die STYX zurück. Das müßte gehen, was meint ihr? Ja, kam es doppelt zu Nadja zurück.
    Die beiden Schwestern waren nebeneinander erwacht und konnten sich sofort sehen. Moira hatte es wohl für besser erachtet, daß sie zusammenblieben, damit Mila nicht womöglich zu Schaden kam.
    Selbst die Söldnerin konnte nicht wissen, welche Auswirkungen das Netz auf Milas Gabe des polyoptischen Sehens haben mochte. Sie hielten sich fest bei den Händen und dachten intensiv an den Planeten - wie Bull es seinerzeit erklärt hatte: Man mußte sich nur auf einen Punkt konzentrieren, und schon war man dort. Das Netz sorgte dafür. Aber jetzt funktionierte ei nicht.
    Als sie die Augen öffneten, die sie unwillkürlich geschlossen hatten, waren sie nach wie vor von wabernden Nebeln umgeben. Alaska? Es geht nicht, kam ein frustrierter Impuls. Moira hat doch was falsch gemacht. -Ganz und gar nicht", dröhnte so unerwartet eine grollende Stimme durch das Nichts- daß alle drei erschrocken zusammenfuhren. „Ich habe einige Funktionen des Gallons eingeschränkt, damit ihr wirklich nur Zeuge seid. In diesem Rahmen habt ihr keine Aufgabe als Handlungsträger, ihr sollt euch nur nicht ausgeschlossen fühlen. „Das wird aber reichlich einseitig", maulte Alaska. „Ihr werdet an allem teilhaben, als wärt ihr selbst dort", versetzte Moira, und er glaubte ein Lachen zu hören. „Ich will nur nicht, daß ihr euch einmischt. das ist alles. Aber das Netz wird euch alles real vermitteln, ganz ohne Zeitverzögerung." Ihr entschuldigt mich jetzt, schloß sie auf der Gedankenebene. Aber ich habe zu tun ... Ihr Impuls erlosch, und die drei Galaktiker blieben einen Moment ratlos zurück. Wir könnten versuchen, uns zu verbinden, schlug Mila schließlich vor. Dann geht es mit der Konzentration bestimmt
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