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1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute
Autoren: Jason Dark
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selbst klarkommen.
    »Eines steht jedenfalls fest«, sagte ich zu ihr. »Es bleibt bei unserem Vorhaben. Wir beide fahren zu Ihnen nach Hause.«
    »Ja, das hatte ich auch gedacht. Aber glauben Sie denn, dass ich dort in Sicherheit bin?«
    Das war eine harte Frage, und ich wollte von ihr wissen, ob sie die Wahrheit vertragen konnte.
    »Immer.«
    »Dann muss ich Ihnen sagen, dass Sie auch in Ihren vier Wänden nicht in Sicherheit sind. Aber Sie werden nicht allein sein. Wir schaffen das schon.«
    »Haben Sie keine Furcht?«
    »Nein, kaum. Oder nicht die Furcht, an die Sie vielleicht denken. Ich bin diese Auseinandersetzungen gewohnt.«
    »Das hört sich ja etwas besser an.«
    Ich holte mein Handy hervor und rief Jane Collins an.
    »Hi, ich bin es.«
    »John! Ich habe Schüsse gehört! Haben sie euch gegolten?«
    »Ja, aber es ist uns nichts passiert. Die Angreifer sind geflüchtet.«
    Bevor Jane eine Frage stellen konnte, berichtete ich ihr, was geschehen war.
    »Mein Gott, dann haben die Halbvampire Judy nicht aus den Augen gelassen!«
    »So ist es.«
    »Warte, ich komme zu euch.«
    Judy Simmons hatte mein Telefonat mitbekommen. »Was hat Jane Collins gesagt?«
    »Nichts weiter. Sie wird gleich bei uns sein.«
    Jane hatte den Vorgarten bereits hinter sich gelassen, lief den letzten Rest der Strecke und stoppte dann vor uns.
    »Ist Ihnen nichts passiert, Judy?«
    »Nein, nein, keine Sorge. John hat die beiden vertreiben können. Sie wollten nicht mehr kämpfen und sind geflohen.«
    »Hast du die Automarke erkannt, John?«
    Ich winkte ab. »Was denkst du? Schau dich um, wie dunkel es ist. Ich weiß nur, dass es ein dunkler Wagen war. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das wird nicht meine letzte Begegnung mit dieser Bande gewesen sein. Die Halbvampire lassen nicht locker.«
    »Das glaube ich auch.«
    Ich schlug ein anderes Thema an. »Was ist mit Justine? Hat sie inzwischen etwas von sich hören lassen?«
    Jane Collins winkte ab und lachte. »Wo denkst du hin? Das macht sie doch nie, wenn sie in der Nacht unterwegs ist. Nein, nein, das kannst du vergessen.«
    »Okay, Jane, dann werden wir losfahren. Du wartest auf Justine …« Ich legte eine kurze Pause ein, weil ich ihre rollenden Augen sah. »Egal, sie kann ja kommen, und ich denke, dass sie sich selbst um den Fall kümmern wird.«
    Jane begriff schnell. »Das würde bedeuten, dass auch sie zu euch kommen wird.«
    »Durchaus.«
    »Dann bin ich auch dabei.«
    Ich konnte es ihr nicht verbieten und wollte es auch nicht. Denn Jane war eine Frau, auf die man sich in jeder Lage verlassen konnte. Und man konnte sie auch als Kämpferin bezeichnen. Das hatte sie oft genug bewiesen.
    Sie ging zu Judy Simmons. »Halten Sie die Ohren steif. Sie müssen keine Angst haben. John Sinclair hat Erfahrung mit diesen Kreaturen sammeln können. Und das über Jahre hinweg.«
    »Stimmt. Ich habe es hier gesehen.«
    Jane strich über Judys Wangen. »Wir hören voneinander.«
    Nicht mal zehn Sekunden später saßen wir im Rover. Die Türen hatte ich von innen verriegelt, und niemand hinderte uns daran, aus der Parklücke zu rollen …
    ***
    Die Fahrt in den Stadtteil Lisson Grove war ohne Probleme über die Bühne gegangen. Von der breiten Rossmore Road, einer wichtigen Querverbindung zwischen zwei Hauptstraßen, fuhren wir ab in eine schmale Straße, die durchaus den Namen Gasse verdiente.
    Die Häuser an der Gasse waren alte Kästen aus dicken Ziegelsteinen, in denen früher die Mitarbeiter der Bahn ihre Büros gehabt hatten. Danach waren darin zahlreiche Wohnungen geschaffen worden, die sich auf acht Etagen verteilten.
    Judy Simmons wohnte in der Mitte. Wir mussten hoch in die vierte Etage.
    Und ich fand für meinen Rover sogar einen Parkplatz in einer Ecke, die nicht ganz mit Müllcontainern voll gestellt war. Ich hoffte, dass ich den Wagen ohne Probleme wiederfinden würde, und zwar heil.
    Es war Nacht, aber es war noch nicht zu spät. In der Nähe gab es einen Pub, der gut besucht war. Die Tür stand weit offen, und so hörten wir die Stimmen und auch die Musik, die zu uns ins Freie klang.
    Das Haus hatte eine breite und recht hohe Eingangstür, auf die wir zugingen. Da über ihr an der Wand eine Lampe brannte, war alles genau zu erkennen.
    Niemand lauerte auf uns. Auch als wir in den Lichtschein traten, wurden wir nicht angegriffen. Die Tür war schnell offen, und zusammen betraten wir eine große Eingangshalle, an der wohl nicht viel verändert worden war. Die Wände zeigten einen
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