Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich ziehen, das war Judy Simmons klar. Sie wunderte sich darüber, woher sie die Kraft nahm, so schnell zu reagieren. Sie rollte zur Seite und nutzte den Schwung der Bewegung aus, um auf die Beine zu gelangen.
    Fast hätte sie es geschafft. Dann hörte sie den Fluch, zwei, drei schnelle Tritte, und einen Moment später sprang ihr die Blutsaugerin von hinten in die Beine.
    Judy schrie, als sie fiel. Zum Glück konnte sie den Aufprall mit den Händen abfangen, aber sie brach trotzdem zusammen und schlug mit dem Kinn auf.
    »Nein, nein, das wird nichts!«, flüsterte Loretta scharf. Hart riss sie Judy wieder hoch und schleuderte sie herum, sodass sie auf den Rücken fiel.
    Judy spürte die Schmerzen wie einen scharfen Stich, der bis in ihren Hals zog. Sie sah die andere Person jetzt dicht über sich. Lorettas Gesicht nahm ihr gesamtes Blickfeld ein. In der Dunkelheit hatte es einen violetten Farbschimmer angenommen. Die Augen darin sahen aus wie zwei kalte Steine.
    »Du hast gedacht, mir entwischen zu können?« Sie lachte. »Da hast du dich geirrt. Mir kann man nicht entkommen. Wen ich haben will, den hole ich mir.«
    Judy sprach nicht mehr, sie atmete keuchend, als wären es die letzten Atemzüge in ihrem normalen Leben. Sie sah auch das Gesicht, das sich nun veränderte, denn diese blutgierige Unperson öffnete den Mund.
    Sie riss ihn so weit auf, dass Judy in den Rachen schauen konnte. Sie sah die beiden Zähne aus dem Oberkiefer wachsen, und erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass sie eine echte Vampirin vor sich hatte.
    »Ich werde mich nicht von dir verabschieden, Judy. Wir sehen uns in deinem anderen Leben wieder, aber sei vorsichtig, das Licht der Sonne ist gefährlich. Vermeide es, wann immer es möglich ist.«
    Judy hatte alles gehört, aber sie hatte nichts richtig begriffen. Sie war nicht mehr fähig, klar zu denken. Sie sah, wie Lorettas Oberkörper vorzuckte, denn die Vampirin wollte sich auf sie werfen, doch in der Bewegung schrie sie auf.
    Plötzlich wurde sie in die Höhe geschleudert. Sie schlug um sich, konnte aber alles Weitere nicht verhindern, denn vier Hände zugleich wuchteten sie nicht nur herum, sie schleuderten sie auch auf den Rücken, sodass die Flügel unter ihr begraben wurden.
    Wie aus dem Nichts waren die beiden Männer da. Ihre Körper verschwammen vor Judys Augen, doch als sie John Sinclairs Stimme hörte, da durchschoss sie ein tiefer Strom der Erleichterung.
    »Keine Sorge, den Rest erledigen wir …«
    ***
    Ja, wir waren im letzten Augenblick gekommen. Das gelang uns nicht immer, in diesem Fall aber hatte es geklappt. Gemeinsam mit Suko hatte ich zugepackt und Loretta von ihrem Opfer weggezerrt.
    Sie war auf den Rücken gefallen, aber sie war noch nicht erledigt. Außerdem hätte sie leicht wegfliegen können. Das wusste auch Suko. Er hatte sofort gehandelt und hockte mit seinem Gewicht auf dem Körper der Blutsaugerin, die nicht mehr wegkam.
    Sie fauchte, sie warf ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Sie schlug auch nach Suko, der jedoch ihre Arme zu fassen bekam und ihr dann die Handgelenke brach.
    Schmerzen verspürte Loretta nicht, sie war nur in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
    Ich stellte mich neben die beiden. Vor der Brust hing mein Kreuz, aber diesmal wollte ich die Beretta nehmen. Die Mündung der Waffe wies genau auf ihren Kopf.
    »Moment noch«, sagte Suko und stand mit einer schnellen Bewegung auf.
    Als die Vampirin keinen Druck mehr spürte, wollte sie die Gelegenheit für eine Flucht nutzen.
    Ich wartete den genauen Moment ab. Sie schnellte hoch, und genau da schoss ich. Loretta wuchtete sich förmlich in die geweihte Silberkugel hinein, die dort ihre Brust traf, wo sich das Herz befand.
    Das blutgierige Wesen kippte nach hinten und war nicht mehr fähig, sich zu bewegen. Die Kugel hatte ein untotes Leben ausgelöscht.
    Ich drehte mich um.
    Suko hatte Judy Simmons auf die Beine geholfen. Beide standen dicht beisammen. Die Frau hielt sich bei Suko fest, während ihr die Tränen aus den Augen rannen.
    »Nun, dann ist ja alles erledigt und ich muss euch nicht zur Seite stehen, Partner.«
    So konnte nur eine reden. Lässig schlenderte Justine Cavallo auf uns zu. Sie schaute auf Loretta und sagte: »Alles aus dem Weg geräumt. Das finde ich gut.« Sie schnippte mit den Fingern und genoss wieder mal ihren Auftritt. »Ich werde mich jetzt zurückziehen. Der Rest ist eure Sache.«
    »Und was ist mit dem vierten Halbvampir?«, rief ich ihr zu.
    Sie hatte mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher