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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben
Autoren: Jason Dark
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Herzen. Einen Teil hatten wir geschafft, doch in Sicherheit waren wir noch nicht.
    »Wohin, John?«
    Ich sagte: »Er hat bisher geschwiegen. Ich denke, dass wir ihn zum Reden bringen müssen, und würde vorschlagen, dass wir zum Yard fahren.«
    »Das ist recht weit.«
    »Weiß ich, Suko. Aber hast du eine bessere Idee?«
    Er sagte erst mal nichts, sondern fuhr weiter. Aber er ließ die Rückspiegel nicht aus den Augen und gab mir eine Antwort, die mir nicht gefallen konnte.
    »Ich denke, dass wir verfolgt werden …«
    ***
    Das war alles andere als eine gute Nachricht. Unser Gegner musste Sukos Bemerkung ebenfalls gehört haben. Es saß wie eine Puppe neben mir und schwieg. Ich ging allerdings davon aus, dass er alles verstanden hatte.
    Bisher hatte ich ihn nicht aus den Augen gelassen und war bereit, sofort meine Waffe sprechen zu lassen, wenn er Probleme machen sollte, aber der Mann blieb auch weiterhin stumm. Er bewegte seinen Kopf nicht, sein Blick war stur nach vorn gerichtet, als wäre er selbst der Fahrer. Deshalb riskierte ich es, den Kopf zu drehen und durch das Rückfenster zu schauen.
    Wir waren nicht allein auf der Straße. Hinter uns bewegten sich zahlreiche Autos. Suko hatte mir keine Beschreibung des Wagens gegeben, der uns verfolgte, aber er hatte meine Bewegung gesehen und wusste, wonach ich Ausschau hielt.
    »Es ist ein schwarzer Geländewagen. Ein Audi oder ein Mercedes. Siehst du ihn?«
    »Ja.«
    »Drei Leute befinden sich darin.«
    »Danke.«
    Bisher hatte Gabriel Borodin geschwiegen. Jetzt meldete er sich.
    »Was haben Sie vor? Bleibt es dabei, dass wir zu Ihrer Firma fahren? Oder haben Sie sich etwas anderes überlegt?«
    »Es bleibt dabei.«
    »Okay. Sie müssen es wissen.«
    Für uns gab es nur mehr die Verfolger. Diese Leute gaben nicht auf. Entweder wollten sie ihren Kumpan zurückhaben oder ihn vernichten, wobei wir ebenfalls in Schwierigkeiten geraten konnten.
    Eine Schießerei auf dieser befahrenen Straße war nicht eben das, was wir brauchten.
    Ich blieb weiterhin in der Haltung, dass ich den Verfolgerwagen beobachten konnte. Unser Ledermann verhielt sich immer noch ruhig und schwieg weiter. Ihn schien das alles nicht mehr zu interessieren. Er gab sich völlig lethargisch. Er hatte sich offenbar mit seinem Schicksal abgefunden.
    Ich wusste nicht, wie ich ihn einschätzen sollte. Er sah aus wie ein normaler Mensch, aber ich stellte mir schon die Frage, ob ich es mit einem Menschen zu tun hatte.
    Der Wagen holte auf. Ein riskantes Überholmanöver lag blitzschnell hinter ihm. Plötzlich befand sich zwischen ihm und uns nur noch ein Fahrzeug. Das hatte auch Suko gesehen, und er fragte mich, ob wir auf der Straße bleiben sollten.
    Ich warf einen schnellen Blick aus dem Fenster. Der Verkehr war nicht weniger geworden. An der linken Seite zog sich die Bahnlinie dahin. Ein Zug überholte uns. Es gab im Augenblick keine Möglichkeit, die Straße zu verlassen. Abzweigungen gab es nicht, und so mussten wir bleiben, wollten wir nicht bis zum Bahnhof London Bridge fahren, denn dort würde sich der Verkehr noch mehr verdichten, sodass wir kaum eine Chance erhalten würden, unseren Verfolgern zu entkommen.
    »Wir bleiben.«
    »Ist okay«, meldete sich Suko, dessen Blicke zwischen den Spiegeln wechselte.
    Danach herrschte Schweigen. Auch Borodin sagte nichts. Steif wie ein Stock saß er auf dem Beifahrersitz.
    Der Verfolgerwagen saß uns noch immer im Nacken. Noch befand sich ein weiteres Fahrzeug zwischen uns, was mich wunderte, denn die andere Seite hätte längst die Chance gehabt, das Auto zu überholen.
    Ich fragte mich, ob sie auf die perfekte Gelegenheit warteten oder uns bis zum Ziel verfolgen wollten. Die Antwort würde sicher nicht lange auf sich warten lassen, so dachte ich. Geirrt hatte ich mich nicht. Plötzlich wurde der schwarze Geländewagen beschleunigt. Ich hatte in diesem Moment zurückgeschaut und bekam mit, dass er einen regelrechten Satz nach vorn machte.
    Auch Suko war das aufgefallen. Er hob eine Hand und sagte nur: »Achtung, John!«
    »Ich weiß.« Nach dieser knappen Antwort warf ich einen Blick auf den Gefangenen. Er tat nichts. Er hockte auf seinem Platz wie eine Figur aus Stein.
    Ich hörte das Jaulen der Reifen, als der Geländewagen Gas gab. Ich hatte mittlerweile erkannt, dass es sich um einen Audi A7 handelte. Ein anderes Fahrzeug wurde bis an den Gehsteig gedrängt. Der Fahrer hupte wild. Ob er seinen Wagen noch in der Spur halten konnte, war für mich nicht mehr
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