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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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die Fledermäuse?«
    »Das hoffe ich doch sehr.« Nach dieser Antwort startete ich den Rover.
    Jetzt war nur zu hoffen, dass wir den Bungalow der Conollys ohne Zwischenfälle erreichten.
    Diesmal passierte nichts. Sogar das Tor stand offen.
    Ich hielt trotzdem an, weil mir etwas aufgefallen war. Johnny wollte schon eine Frage stellen, als ich schräg nach oben wies.
    »Schau mal über das Dach.«
    Er blickte hin und sah das, was ich ebenfalls entdeckt hatte.
    Über dem Bungalow kreisten mehrere Fledermäuse, als hätten sie den Befehl erhalten, das Haus zu bewachen …
    ***
    Es war ja alles nicht neu und trotzdem irgendwie jedes Mal anders. Sheila und Bill Conolly hatten schon öfter Stresssituationen erlebt, aber nichts empfanden sie so schlimm wie das Warten.
    Diesmal ging es um Johnny und um ihren Freund John Sinclair. Einige Male schon war Bill aus dem Haus gegangen und hatte sich auf dem Grundstück umgeschaut. Er suchte die weißen Fledermäuse, hatte aber in der letzten Zeit keine mehr entdeckt. Er wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht.
    Eher nicht, denn eine erkannte Gefahr stufte er als nicht so schlimm sein.
    Beide machten sich auch Gedanken um ihren Sohn. Sheila sprach sie schließlich aus. »Eigentlich hätte Johnny schon hier sein müssen. Oder was meinst du?«
    Bill hob nur die Schultern. »Ich weiß nicht, was ihm widerfahren ist.«
    »Wir könnten ihn anrufen.«
    Bill nickte. »Das werden wir auch. Aber gib uns noch ein paar Minuten. John ist ja ebenfalls auf dem Weg.«
    »Schon gut.«
    Im Moment hielten sich die beiden wieder im Wohnzimmer auf. Von dort konnten sie durch die große Panoramascheibe den größten Teil des Gartens überblicken, in dem sich in den letzten Minuten nichts getan hatte, was sich allerdings bald änderte.
    Sheila sah die Fledermäuse zuerst. Es war eine kleine Rotte, die in Fensterhöhe über den Garten flog.
    »Sie sind wieder da, Bill.«
    Der Reporter schaute im letzten Augenblick hin und sah sie gerade noch in die Höhe steigen.
    Sheila musste lachen. Es klang sogar leicht hysterisch. »Die lassen uns nicht aus der Kontrolle. Die spielen mit uns Katz und Maus. Dagegen kannst du nichts tun.«
    »Müssen wir auch nicht.« Bill lächelte kantig. »Es reicht, wenn wir im richtigen Moment zuschlagen.«
    »Ach? Wir?«
    »Und John natürlich. Er wird kommen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Hoffentlich rechtzeitig.«
    Darauf gab Bill keine Antwort. Er ging stattdessen zur Schiebetür und zog sie auf.
    Ein Schwall kühlerer Duft wehte in den Raum, zudem war es um das Haus herum dunkler geworden, aber es war noch genügend Tageslicht vorhanden, um etwas sehen zu können.
    Der Reporter ging ein paar Schritte in den Garten hinein, bevor er sich umdrehte und zum flachen Dach des Bungalows schaute.
    Sheila wartete auf ihn. Ihr Gesicht war angespannt, ihre blonden Haare zerwühlt, weil sie oft mit den Fingern durch sie gefahren war. Sie sah, dass Bill ihr beruhigend zuwinkte, bevor er zu ihr kam und die Tür wieder schloss.
    »Hast du was gesehen?«
    Bill nickte. »Ja, sie sind leider noch da. Über dem Dach ziehen sie ihre Kreise.«
    Sheila atmete schwer aus. »Was bedeutet das?«
    »Sie beobachten uns.«
    »Das denke ich auch«, murmelte sie. »Wahrscheinschlich sollen sie dafür sorgen, dass wir das Haus nicht verlassen. Und wenn, dann werden sie Kontakt mit ihrem Boss aufnehmen, mit dem, der die schrecklichen Tiere befehligt.«
    Da widersprach der Reporter nicht. Er redete nur davon, dass sie im Haus relativ sicher waren, denn irgendwelche Scheiben einzuschlagen, das schafften die Tiere nicht.
    Er sah, dass sich Sheilas Bedrückung immer mehr verstärkte. Deshalb legte er beide Hände gegen ihre Wangen und schaute ihr tief in die Augen.
    »Wir schaffen es, Sheila, wir schaffen es. Denn wir haben es immer geschafft.«
    »Klar.« Sie zog die Nase hoch. »Es ist eben unser Schicksal, das weiß ich auch.«
    Bill hatte seine Frau einfach trösten müssen. Jetzt verließ er das große Wohnzimmer und ging in die Diele, die sich hinter der Tür anschloss. Auf dem Monitor sah er nichts, der würde erst in zwei Tagen wieder in Ordnung sein, aber es gab auch ein Fenster nahe der Eingangstür, und durch das schaute er.
    Vor ihm lag der Vorgarten. Nicht nur er, denn er sah, wie ein Rover auf das Grundstück fuhr und zum Haus hoch rollte.
    »Sheila!«
    »Was ist?«, rief sie zurück.
    »Da kommt John, und hoffentlich hat er auch Johnny mitgebracht …«
    ***
    Jetzt
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