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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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ihm ausweichen, aber das gelang mir nicht mehr.
    Am rechten Kotflügel wurde der Rover erwischt. Es gab einen Knall und danach hörte ich ein hässlich klingendes Ratschen. Dann löste sich der Roller und glitt über die Straße.
    Dabei war noch etwas geschehen. Mit einer schnellen Ausweichbewegung war der Fahrer des Mercedes dem Roller entgangen und auch an mir vorbeigerast.
    Ich hatte versucht, einen Blick in das Fahrzeug zu werfen, was mir leider nicht gelungen war, denn die Seitenscheiben waren wirklich ziemlich dunkel.
    Es hatte keinen Sinn, die Verfolgung aufzunehmen. Das Wenden hätte nur Zeit gekostet, zudem musste ich mich um Johnny kümmern, und ich wusste auch nicht, ob ich den Rover überhaupt noch normal fahren konnte. Ein paar Meter fuhr ich noch vor und hörte dabei an der rechten Seite ein seltsames Kratzen.
    Wenig später stieß ich die Tür auf. Ich stieg aus, und plötzlich sah ich auch andere Menschen auf der Straße. Neugierige, die etwas gesehen oder gehört hatten. Zum Glück hielten sie Abstand und störten mich nicht, als ich zu Johnny lief.
    Er saß auf der Straße. Das linke Bein hatte er angewinkelt. Beide Hände lagen auf dem Knie. Johnny lachte und verzog dennoch schmerzhaft das Gesicht.
    Als ich vor ihm stehen blieb, hob er den Blick an. »Mist, John. Schlecht gelaufen.«
    Der Meinung war ich nicht. »Sei froh, dass es für dich so glimpflich abgelaufen ist.« Ich deutete auf sein linkes Bein. »Was ist mit deinem Knie?«
    »Es tut weh. Ich habe mich zwar abgerollt, bin aber trotzdem unglücklich aufgekommen.«
    »Gut, warte noch. Ich bin gleich wieder da. Ich will nur die Straße frei räumen.«
    »Der Roller ist Schrott.«
    »Genau.«
    Ich schaffte ihn an den Straßenrand, dann schaute ich mir die rechte Seite des Rover an.
    Wie ich es mir schon gedacht hatte. Ein Teil des Kotflügels war nach innen gedrückt, eine Beule sah ich ebenfalls, dann packte ich mit beiden Händen zu, um das Stück Blech so weit wieder hinzubiegen, dass das Metall den Reifen nicht mehr berührte und der beim Fahren nicht aufgeschlitzt werden konnte.
    Die Neugierigen kamen näher. Ich war mir sicher, dass der eine oder andere schon die Polizei angerufen hatte. Das war mir egal.
    Johnny stand auf. Es sah schon etwas komisch aus, denn sein linkes Bein konnte er nicht belasten. Ich war rasch bei ihm und stützte ihn.
    »So was Blödes. Ich komme mir vor wie ein alter Mann.«
    »Das geht vorbei.«
    »Und jetzt?«
    »Lassen wir den Rest des Weges hinter uns. Leg den Arm um meine Schultern.«
    »Danke.«
    Johnny humpelte neben mir her. Ich öffnete die Beifahrertür, und er ließ sich in den Sitz fallen. Die Beine ragten noch nach draußen. Vorsichtig zog er sie an und setzte sich normal hin.
    Ich schloss die Tür und wollte zur Fahrerseite gehen, um einzusteigen. Genau in diesem Moment fuhr ein Streifenwagen um die Ecke. Das Zeichen der Lichthupe war für mich gedacht, und ich dachte auch nicht daran, in den Rover zu steigen und wegzufahren.
    Dafür ging ich den Kollegen entgegen und blieb stehen, als der Wagen stoppte. Zwei Männer stiegen aus. In ihren dunklen Uniformen waren sie so etwas wie Respektspersonen, die sich kurz umschauten und dann auf mich zukamen. Ihre Blicke waren nicht eben freundlich, denn sie hatten mit einem Blick erfasst, was hier abgelaufen war.
    Bevor sie etwas sagen konnten, hielt ich ihnen meinen Ausweis entgegen.
    Sie schauten, schauten noch mal, dann nickte der Größere von ihnen und sagte zugleich: »Sorry, Sir, aber wir haben nicht gewusst, dass Scotland Yard mit im Spiel ist.«
    »Macht nichts. Es gibt auch keine Verletzten.«
    »Pardon, aber wir haben etwas von einer Fahrerflucht gehört.«
    »Das ist richtig, aber auch das ist meine Sache. Sie sehen den Roller dort stehen, auch für seinen Abtransport werden wir sorgen. Es ist alles im grünen Bereich.«
    »Dann können wir wieder fahren?«
    »Ja, tun Sie das.«
    Sie salutierten und zogen sich in ihren Streifenwagen zurück, dann wendeten sie und fuhren davon. Die Neugierigen hatten keine Show bekommen und zogen sich in ihre Häuser zurück.
    Johnny saß auf dem Beifahrersitz und versuchte zu lächeln, als ich einstieg. Die Schmerzen im Knie sorgten dafür, dass es mehr eine Grimasse wurde.
    »Hoffentlich ist nichts mit der Kniescheibe.«
    »Kannst du das Knie denn bewegen?«
    »Ja, aber unter Schmerzen.«
    »Dann lass morgen mal einen Arzt nachschauen.«
    »Morgen?«, echote Johnny. »Meinst du denn, dass es ein Morgen gibt, ohne
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