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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben
Autoren: Unbekannt
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Unterhaltungen diskret überwachen ließen -, stand Bully als Rädelsführer da und mußte den Zorn der Spindelwesen ertragen. Dann hatten die FAMUG-Leute wenigstens einen Teil ihrer Pläne erreicht und einen Keil zwischen die Terraner und die Spindelwesen getrieben. Vielleicht taten Fünf und Sechs ihnen sogar den Gefallen, Bully zu töten und damit einen echten Konflikt heraufzubeschwören.
    Bully war viel zu gewitzt, diese Falle nicht zu erkennen. Aber er dachte nicht daran, das zu offenbaren. Sollten die Arkoniden ruhig glauben, er stehe auf ihrer Seite. „Habt ihr schon konkrete Pläne entwickelt?"
    Der Arkonide wiegte den Kopf. Der Mann hieß Talotur und war der Anführer des kleinen Trupps. Reginald Bull hielt ihn für verschlagen und gerissen, zudem für völlig skrupellos in der Wahl seiner Mittel. Lüge, Täuschung, Hinterlist waren Werkzeuge, die Talotur bedenkenlos einsetzte. Im Bedarfsfall kamen wahrscheinlich noch Grausamkeit und Tücke dazu. „Vielleicht", antwortete der Arkonide vage. „Wir könnten versuchen ... aaaahhh!"
    Er fuhr aus seinem Sitz hoch und starrte auf die Gestalt, die von einem Augenblick auf den anderen in Reginald Bulls Kabine aufgetaucht war. Offenbar war der FAMUG-Mann mit den besonderen Eigenheiten der Ennox noch nicht sehr vertraut; er starrte die Frau an, als sehe er ein Gespenst. „Glotz nicht so, Weißkopf!" herrschte die Frau ihn an. Sie wandte sich an Bully. „Du mußt Bully sein. Richtig?"
    Reginald Bull nickte schicksalsergeben. „Der bin ich. Würdest du uns bitte allein lassen, Talotur?"
    Der Arkonide trat einen Rückzug an, der einer Flucht gleichkam. Die Ennox setzte sich schnaufend auf die Bettkante, dicht neben Reginald Bull, und hüllte ihn in eine Wolke billigen Parfüms ein. „Ich bin Martha, Perry Rhodan hat mich geschickt", klärte Martha ihren Bettgenossen auf. „Ich soll auskundschaften, wie es hier so zugeht, und ihm alles melden."
    „Hat Perry einen Plan?"
    „Sieht danach aus", antwortete Martha brummig. „Wenn es soweit ist, dich gegen die Nummer Sieben auszutauschen, wollen sie das Schiff hier stürmen und kapern und sie alle einsacken, die Spindler."
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich", sagte er entschieden. „Es wird bestimmt nicht ohne Kampf abgehen, und dabei ist es mir gleichgültig, ob unsere Leute oder Fünf und Sechs dabei zu Schaden kommen.
    Sie werden sich ganz bestimmt mit allen Mitteln wehren. Kein Kampf, unter gar keinen Umständen."
    „Wenn du nicht magst...", seufzte Martha. „Dann wollen sie eine Flotte herschicken und dieses Ding einkesseln. Gefällt dir das besser?"
    Reginald Bull rieb sich die Nase. „Mag sein", antwortete er dann. „Wann kommt Nummer Sieben hier an?"
    „Sobald du willst", erwiderte Martha und lächelte ihn freundlich an. „Tek und Michael sind zusammen mit der SERPENS bereits nach hierher unterwegs, sie können jeden Augenblick eintreffen."
    „Dann halte sie noch eine Weile zurück. Ich will hier erst die Lage sondieren. Warte hier auf mich, ich bin bald wieder zurück."
    Martha sah sich mißmutig in der Kabine um und schüttelte mißbilligend den Kopf. „Kein bißchen Komfort", maulte sie. „Und das mir..."
    Reginald Bull verließ die Kabine. Am Ende des Flurs erkannte er Talotur, der ihn forschend anblickte. Langsam ging Bully weiter. „Wer ist diese Frau? Eine Ennox, nicht wahr? Sie kommt dir zu Hilfe. Was hast du geplant?"
    „Einstweilen gar nichts", antwortete Reginald Bull knapp. „Man wird sehen."
    Er ging weiter, Talotur folgte ihm.
    In der Zentrale der Kugelzelle war Sechs noch immer damit beschäftigt, mit der Bordsyntronik zu arbeiten. Auf diesem Gebiet leisteten die Spindelwesen in der Tat Außerordentliches, erheblich mehr, als es den Terranern lieb sein konnte. Nicht nur, daß Sechs etliche Programme nach ihrem Belieben geändert und damit die Kugelzelle in ein beinahe perfektes Gefängnis verwandelt hatte, sie zapfte auch Datenblöcke und Systeminterna an, die normalerweise für jeden Zugriff gesperrt waren.
    Sie blickte nicht auf, als Reginald Bull die Zentrale betrat. Nur Nummer Fünf wandte kurz den Kopf, versank dann aber wieder in Grübeleien. Außerdem hielten sich noch vier Arkoniden in dem großen Raum auf. Ihre Blicke verrieten Mißtrauen und Spannung. „Nun?" fragte Sechs knapp, ohne sich zu Bully umzudrehen. „Wann kommt der Kontakt endlich zustande? Wir sind's leid."
    „Es wird noch eine Weile dauern, wegen des Geleitschutzes", antwortete Bully.
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