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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben
Autoren: Unbekannt
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„Wir brauchen keinen Geleitschutz, Nummer Sieben auch nicht", lautete die barsche Antwort. Sechs richtete sich auf und sah Bully finster an. Fünf ballte einige Male die Rechte zur Faust, als wolle er sich seiner Kräfte vergewissern. „Und wir mögen es nicht, wenn man uns hinhält."
    Bully hob abwehrend die Hände. „Wir halten euch nicht hin", versicherte er. „Wir ..."
    Es konnte kaum einen unpassenderen Augenblick geben als diesen, um nach Ennox-Manier in der Zentrale zu erscheinen. Martha tauchte auf, im Rücken von Fünf, und sah sich neugierig um. „Wer ist das?" fragte Sechs. „Vorsicht!" schrie Talotur auf. „Eine Ennox. Sie sind gekommen, um euch hereinzulegen. Sie werden das Schiff überfallen..."
    „Elender Verräter!" fauchte Martha und machte einen Schritt auf den Arkoniden zu.
    Im gleichen Augenblick bewegte sich auch Nummer Fünf.
    Es geschah so schnell, daß Reginald Bull davon kaum mehr mitbekam als ein schemenhaftes Huschen. Fünf drehte sich auf seinem Sitz herum und schlug zu, mit einer Geschwindigkeit und Kraft, die von einem Kampfroboter kaum überboten werden konnte. Wahrscheinlich hätte auch ein Haluter nicht mithalten können.
    Der Schlag traf Martha mit voller Wucht.
    Während der Arm von Fünf in die Ausgangsstellung zurückkehrte, flog die Ennox wie ein Flickenbündel durch die Luft. Fünf saß wieder reglos auf seinem Platz, als Marthas Körper gegen die stählerne Wand der Zentrale krachte. Der Aufprall war so hart, als sei Martha aus einer Höhe von fünfzig Metern senkrecht herabgestürzt.
    Reginald Bull hörte furchtbare Geräusche, die ihn befürchten ließen, daß Martha sich alle Knochen im Leibe gebrochen haben mußte. Einen Augenblick lang klebte der Körper der Ennox an der stählernen Wandung, mit verrenkten und verdrehten Gliedern, mit einem deformierten Schädel, dann verschwand der Körper blitzartig.
    Die Arkoniden schrien entsetzt auf, aschfahl in den Gesichtern, während Reginald Bull langsam den Kopf schüttelte. Seine Erfahrung sagte ihm, daß ein Hieb mit dieser Kraft von keinem Menschen überlebt werden konnte. Schon vor dem Aufprall an der Wand mußte Martha schwere, wenn nicht tödliche innere Verletzungen erlitten haben. „Mörder!" knirschte Bully und ballte die Fäuste.
    Die Spindelwesen reagierten nur schwach. Sie blickten Bully nur ruhig an, aber in diesem Blick gab es genug zu lesen.
    Die FAMUG-Leute wichen in die äußersten Winkel der Zentrale zurück; Talotur hatte Mühe, sich aufrecht zu halten. Er würgte und war käsig vor Angst. Wahrscheinlich war ihm erst in diesem Augenblick bewußt geworden, welches Risiko er eingehen mußte, wenn er sich mit den Spindelwesen auseinandersetzen wollte.
    Der rechte Zeigefinger von Fünf schoß gradlinig nach vorn und deutete auf Bully. „Keine Tricks mehr!"
    Zum erstenmal war seiner Stimme Emotion anzumerken, ein Zeichen dafür, wie nervös die beiden Spindelwesen waren. In der Luft lag eine dichte, fast greifbare Spannung. Jeder hatte begriffen, daß diese Auseinandersetzung mit äußerster Erbitterung geführt wurde.
    Reginald Bull hob beruhigend die Hände. „Es wird nichts passieren", versprach er schnell. Auch in seiner Magengrube hatte sich ein mulmiges Gefühl ausgebreitet. Vielleicht war es gerade die aufreizende Ruhe der beiden Spindelwesen, die diesen Eindruck hervorrief, aber Reginald Bull hatte den Eindruck, es mit lebenden Zeitbomben zu tun zu haben.
    Daß sie sehr leise zu ticken schienen, nahm ihnen nichts von ihrer Gefährlichkeit. Jeden Augenblick konnte sich die Spannung entladen, und was bei einer solchen Explosion herauskommen konnte, hatte Bully gerade sehen können.
    Er mußte an Marthas Botschaft denken... „Ich will meine Freunde anfunken", sagte er drängend. „Um weitere Mißverständnisse zu verhindern."
    Fünf zögerte kurz und machte dann eine auffordernde Geste. „Bewilligt."
    Bully trat vor das Funkgerät. Ausgerechnet Tek und Michael befehligten die Begleitschiffe der SERPENS - für Bully ein Beweis dafür, daß eine Aktion geplant war. Dazu durfte es nicht kommen.
    Es dauerte nur kurze Zeit, dann hatte er die MONTEGO BAY erreicht. Michael Rhodan blickte vom Monitor auf Bully herab, als Segmentbilder waren Ronald Tekener und Boris Siankow zugeschaltet. „Mike, Tek, Boris, ich freue mich", sagte Bully schnell. „Gut, daß ihr in der Nähe seid."
    Michael Rhodan kniff die Augen kurz zu. „Stimmt etwas nicht? Es bleibt doch bei dem geplanten Austausch, wie
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