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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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killen?«
    »Es muss sein. Es wird noch andere Händler geben, die das Geschäft im Kleinen betreiben. Wir sind nicht auf dich angewiesen, Bilic. Ganz und gar nicht.«
    Bisher hatte Goran noch so etwas wie Hoffnung gehabt. Die allerdings verschwand immer mehr. In seiner Kehle wurde es eng. Die Angst stieg allmählich in ihm hoch, und er wurde wieder an die Zeiten erinnert, als noch der Krieg auf dem Balkan tobte.
    Er glaubte, das Donnern der Geschütze zu hören. Auch die Todesschreie der Soldaten. Er sah das viele Blut, die zerfetzten Leiber, fing an zu keuchen und hörte die Stimme des Arabers, der seine Gedankenkette unterbrach.
    »Es hat keinen Sinn, mein Freund. Unterdrücke deine Angst. Sie macht es nur noch schlimmer. Du willst doch ein Mann sein! Als Mann muss man Niederlagen hinnehmen können, und ihr beide habt verloren. Dafür müsst ihr jetzt den Preis zahlen.«
    Goran hatte alles gehört, aber die Worte trafen ihn nicht richtig. Es interessierte ihn auch nicht, dass ihm der Schweiß plötzlich aus allen Poren brach, denn es war etwas passiert, dass nur er sah und nicht die beiden Araber, da sie der Tür den Rücken zudrehten.
    Dort stand eine dunkle Gestalt mit hellen Haaren und war bereit, in den Kampf einzugreifen.
    Bilic hörte sich plötzlich lachen. Er selbst hatte nichts dazu gekonnt, aber es machte die beiden Killer schon leicht nervös.
    »Findest du den Tod so lustig?«
    »Nein, aber wir werden nicht sterben. Wir nicht!«
    Die Araber brauchten einen Moment, um die Antwort zu begreifen. »Wie kannst du so etwas sagen?«
    »Weil wir Hilfe bekommen haben.«
    »Ach ja? Und wo?«
    Bilic atmete tief ein. »Dreht euch um, dann werdet ihr es sehen.«
    Seine Stimme hatte alles andere als ängstlich geklungen, und das machte die Käufer misstrauisch. Aber nicht beide drehten sich um, nur der Kleinere erhielt den Befehl.
    Er tat es.
    Eine Sekunde später gellte sein Schrei auf. Es war die Reaktion auf das, was passierte.
    Der Engel griff bereits an!
    ***
    Er kam lautlos. Er berührte nicht mal den Boden. Er huschte darüber hinweg. Er war schnell und er schaffte es, dass die beiden Araber starr auf dem Fleck stehen blieben.
    Sie waren nicht in der Lage, zu reagieren. Sie sahen die dunkle Gestalt mit dem hellen Gesicht, und sie sahen plötzlich das Licht, das von ihm abstrahlte. Der Engel hatte seine Handflächen nach außen gedreht. Aus ihnen jagten die Strahlen zielsicher gegen die beiden bärtigen Männer. So schnell, dass sie nicht ausweichen konnten.
    Den Größeren erwischte es zuerst. Er brüllte auf, als ihn der Lichtstrahl traf. Zugleich wurde er in die Höhe gerissen. Er schwebte wie in einem hellen Umhang über dem Boden, und noch wählend dies geschah, verlor er sein Leben.
    Als er auf den Boden prallte, war er tot, und seinem Kumpan erging es nicht anders.
    Der hatte sich noch geduckt, um zur Seite auszuweichen, was ihm aber nicht mehr gelungen war. In dieser Fluchthaltung wurde er von dem Licht erwischt.
    Der Mann starb auf der Stelle. Wie im Zeitlupentempo kippte er zu Boden und blieb regungslos liegen. Beide Männer sahen aus, als wären ihre Gesichter mit Wachs bestrichen worden. Sie hatten sogar eine leicht gelbliche Farbe angenommen, aber das alles interessierte die beiden Männer nicht.
    Sie lebten!
    Und sie lebten deshalb, weil der geheimnisvolle Helfer wieder mal eingegriffen hatte. Als Goran daran dachte, bekam er eine Gänsehaut. Er war ein abgebrühter Typ, in diesem Fall allerdings hatte es ihm die Sprache verschlagen.
    Schon wieder!, dachte er. Schon wieder …
    Durec sagte nichts. Es war auch fraglich, ob er etwas dachte. Er hatte sich ein paar Schritte zurückgezogen und sah aus wie jemand, der am liebsten in der Erde versunken wäre. Seine mächtige Gestalt schien zusammengeschrumpft zu sein.
    Der Engel verhielt sich wie ein großer Sieger. Er drehte seine Runde durch die Halle, warf den Toten hin und wieder einen verächtlichen Blick zu, bevor er schließlich vor Goran Bilic stehen blieb und ihm ins Gesicht schaute.
    »Bitte – wie – wie kann ich dir danken?«
    Der Retter hielt sich vorerst mit Worten zurück. Es schien sich erst sammeln zu müssen und sagte mit seiner etwas künstlich klingenden Stimme: »Du solltest vorsichtiger sein und auf keinen Fall nochmals Fehler begehen. Da muss ich den beiden recht gegen. Du hast einen großen Fehler gemacht.«
    »Ja, die Kiste hätte nicht gefunden werden dürfen.«
    »Das zum einen. Obwohl es nicht mal so tragisch war. Etwas
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