Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
betrat. „Du weißt, dass ich für gute Ideen immer offen bin", erwiderte der Nexialist. Er saß an einem Tisch und arbeitete an verschiedenen Unterlagen.
    Siankow war ein mittelgroßer, hagerer Mann, der die bronzefarbene Haut aller Marsgeborenen hatte. Das schwarze Haar stand wirr vom Kopf ab, so als stünde es ständig unter elektrischer Spannung. Fahrig fuhr er sich mit seinen knochigen Händen durchs Haar, konnte daran jedoch nichts ändern. „Darf ich?" fragte der Arkonide und setzte sich ihm erst gegenüber in einen Sessel, als Siankow zustimmend genickt hatte. „Nun?"
    „Ich habe mir alle Unterlagen angesehen, die Philip mitgebracht hat", begann Arol von Pathis. „Schon auf der BASIS hat man alle nur erdenklichen Experimente mit den Spindeln und den Segmenten durchgeführt, ohne dabei zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen."
    „Richtig", bestätigte Siankow. Er musterte den Arkoniden mit seinen großen Augen. „Und?"
    „Es geht um fünfdimensionale Phänomene."„Musst du so umständlich sein?" kritisierte der Chefwissenschaftler. „Wie du siehst, habe ich zu tun. Du legst viel Wer- auf Höflichkeit. Also sei nett und nimm mir so wenig von meiner Zeit wie möglich. Zur Sache, bitte." Der Arkonide steckte den Tadel ein, doch eine Unmuts falte bildete sich auf seiner Stirn. Ihm war anzumerken, dass er sich gern länger und ausführlicher mit Siankow unterhalten hätte und dass er ein wenig ungehalten über dessen oft hektische und abweisende Art war. „Ich denke an die Arcoana. Sie sind 5-D-Spezialisten. Daher könnten sie eher als alle anderen in der Lage sein, unsere Probleme zu lösen."
    „Die Arcoana?"Skepsisklang durch. „Wir sollten die Geheimnisse, die sich in den Spindeln verbergen, nicht für uns bewahren", erwiderte der Arkonide. Er verschränkte die Arme vor der Brust, und seine Lippen wurden schmal. Die Haut um sein Kinn herum straffte sich. Er bot das Bild eines Mannes, der vor Energie und Kraft nahezu barst. „Du weißt, ich bin Kosmopolit. Ich fühle und denke als Galaktiker, nicht als Arkonide. Es gibt engstirnige Kräfte in meinem Volk, die von einstigem Glanz und vergangener Macht träumen, die lieber heute als morgen den alten Atlan zum Imperator machen würden, nachdem er es in nur dreißig Jahren geschafft hat, das arkonidische Volk zu anständigem Wohlstand zu führen, aber ich denke und fühle nicht wie sie; ich bin nicht daran interessiert, neues Wissen für eine kleine Gruppe zu reservieren, sondern ich möchte es allen Völkern der Milchstraße und anderen Galaxien eröffnen."
    „Was für eine gewaltige Rede!" spottete Siankow. In .seinen weit vortretenden Augen mit der winzigen, grünen Iris funkelte es. Solch pathetische Worte war er von Arol von Pathis nicht gewohnt. Der Arkonide schluckte kurz. Er ließ die Arme sinken und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich wollte damit nur sagen, dass ich es für absolut sinnvoll halte, die Arcoana einzuschalten. Wir müssen nicht alles allein machen, denn dabei gehen wir unter Umständen ein unverantwortliches Risiko ein."
    „Was für ein Risiko?"
    „Ich will keine Gespenster an die Wand malen, aber es ist theoretisch möglich, dass sich unvorstellbare Energiemengen in den Spindeln ballen. Wir könnten sie durch einen verhängnisvollen Fehler freimachen und damit eine Katastrophe auslösen, der das gesamte Solsystem zum Opfer fallen könnte." Boris Siankow schob die Papiere zur Seite, lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte seinen Mitarbeiter prüfend an. „Seit wann wirst du von solchen Ängsten geplagt?" Arol von Pathis sprang auf und ging unruhig im Raum auf und ab. „Ich habe nachgedacht", erwiderte er. „Und dabei habe ich mich an eine Geschichte aus meiner Jugend erinnert."
    Boris Siankow war gewöhnlich kein guter Zuhörer. Dazu war er viel zu hektisch und ungeduldig. Jetzt aber spürte er, dass der Arkonide sich etwas von der Seele reden musste, und er wartete geduldig ab. Er konnte dessen Unruhe verstehen. „Als ich zwanzig Jahre alt war, hat ein Cousin von mir auf einem kleinen Kolonialplaneten eine Bombe entdeckt. Er war damals elf Jahre alt", erzählte der Arkonide. „Die ganze Geschichte klingt unglaublich, aber sie hat sich wirklich ereignet. Ich befand mich zu der Zeit an Bord eines Raumschiffes, das den Planeten umkreiste. Wir waren über Syntronoptik miteinander verbunden, so dass ich jederzeit feststellen konnte, wo er sich aufhielt. Doch ich habe ihn nicht überwacht. Ich habe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher