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1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon
Autoren: Unbekannt
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auf größte Schwierigkeiten stoßen würden.
    Philip hatte einen Bericht über die bisherigen Untersuchungen mitgebracht, und das machte ihnen keinesfalls Mut. „Was gibt es?" fragte Arol von Pathis. Er hatte ein schweres Gefäß aufgenommen, und während er zu Blefar ging, hob und senkte er es mit der rechten Hand, um dabei seine Armmuskeln zu stärken. Boris Siankow blickte schweigend auf den Monitor. Er wusste, dass Torris Blefar ein überaus fähiger Wissenschaftler war, der nie und nimmer um ihre Aufmerksamkeit gebeten hätte, wenn er nicht etwas Wichtiges entdeckt hätte. „Da draußen braut sich was zusammen", berichtete er. „Wie meinst du das?" fragte Siankow. „Wie ein Lauffeuer verbreitet sich, was hier passiert ist. Man weiß, wie die Ennox angekommen ist", antwortete Blefar. „Die Leute haben Angst."
    „Unsinn", knurrte Arol von Pathis, doch seine Stimme schwankte ein wenig. Er war nicht ganz so sicher, wie er sich gab. Niemand konnte vorhersagen, welche Folgen die Experimente mit den Spindeln und den Segmenten wirklich haben würden, denn man hatte es mit einer vollkommen fremden Technik zu tun, die bisher noch keines ihrer Geheimnisse preisgegeben hatte. Daher konnte man auch nicht ausschließen, dass es ihnen selbst so erging wie der Ennox-Frau. „Doch das ist ein anderes Problem", fuhr Blefar fort. Er deutete auf den Monitor vor sich, um sie auf das aufmerksam zu machen, was ihn vor allem beschäftigte. „Schön und gut", unterbrach ihn Arol, bevor er irgend etwas erläutern konnte. „Das mag ja alles wichtig sein, aber wo sind Spindel und das Segment geblieben? Megananny hatte sie bei sich, als sie sich auf den Weg zu uns machte." Mit dieser Frage machte Arol von Pathis auf etwas aufmerksam, was in der Tat von höchster Bedeutung war. So sehr die Wissenschaftler das Schicksal der Ennox berührte, so wenig durften sie dabei die beiden Objekte übersehen, die sie mit sich geführt hatte und die im Mittelpunkt ihrer Forschungen zu stehen hatten.
    Blefar zeigte auf den Fleischklumpen, der auf dem Boden des Labors lag. „Sie sind da drinnen", stellte er fest. „Ein Roboter muss sie rausholen."
    „Genau das meinte ich", sagte Arol von Pathis kühl und beherrscht. „Du meine Güte, mir geht das auch an die Nieren - aber wir haben eine Verantwortung jenen gegenüber, die diese Dinge geborgen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ganz ohne Opfer abgegangen ist." Boris Siankow war ungeduldig und hektisch. Ihm gefiel nicht, dass sie von einem Thema zum anderen sprangen und dabei keines zu Ende führten, obwohl gen au dies häufig genug seiner eigenen Arbeitsweise entsprach. „Veranlasse das", befahl er. „Ein Roboter soll Megananny sezieren und nach Spindel und Segment suchen. Sie müssen da drinnen sein." Er zeigte auf die abgestorbene Fleischmasse, die in keinerlei Hinsicht an ein menschliches Wesen erinnerte. „Und jetzt zu dir, Torris. Was willst du uns sagen?"
    „DNS", antwortete der wissenschaftliche Assistent nüchtern. Er fasste alles in einem Wort zusammen, um was es ging. Er sprach nie viel.
    Und wenn er etwas sagte, dann nur das Nötigste. In diesem Falle hätte er ruhig etwas ausführlicher sein können; doch Boris Siankow und der adlige Arkonide erkannten nach einem kurzen Blick auf den Monitor, was er meinte.
    Es ging um die DNS, die Desoxyribonukleinsäure, das eigentliche genetische Material des Zellkerns. Sie stellte sich als Doppelhelix dar und bestand aus zwei spiralig angeordneten Ketten von Nukleotiden, die durch Basen miteinander verbunden waren. Bei der DNS der Biomasse war eindeutig die Stabilität gestört, die Basenverbindungen waren in ihre einzelnen vier Bestandteile zerfallen, und die einzelnen DNS-Stränge hatten sich zu Aminosäuren umgeformt. Damit sahen sie sich mit einem Phänomen konfrontiert, wie sie es in dieser Form bisher noch nicht erlebt hatten. Es machte deutlich, weshalb Megananny nicht überlebt hatte.
    Während sich Siankow und Arol von Pathis mit dem Untersuchungsergebnis befassten, hatte Blefar einen Roboter herbeibeordert. Die Maschine nahm die Fleischmasse auf und trug sie aus dem Labor. Dabei teilte sein Syntron ein erstes Resultat mit. Es erschien auf dem Monitor. Die gesamte Biomasse wies mit 118 Kilogramm ein um etwa 30 Prozent höheres Gewicht auf, als für Megananny anzunehmen war.
    „Wenn du es mir gestattest, möchte ich dir einen Vorschlag machen", sagte Arol von Pathis betont höflich, als er das Büro von Boris Siankow
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