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1678 - Das Selbstmord-Haus

1678 - Das Selbstmord-Haus

Titel: 1678 - Das Selbstmord-Haus
Autoren: Jason Dark
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Conollys. Sie kannten das von ihren zahlreichen Reisen her. Für leise Hintergrundmusik war ebenfalls gesorgt, und Bill fragte, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte: »Was ist eigentlich los heute?«
    »Nichts.«
    Er lachte. »Das scheint mir nicht so zu sein, wenn ich den Tisch hier anschaue.«
    »Sagen wir so, Bill, ich freue mich eben über das herrliche Wetter. Die Sonne scheint, es ist nicht zu heiß und man kann das Leben perfekt genießen.«
    »Stimmt.«
    »Vor allen Dingen nachdem, was wir vor Kurzem erlebt haben. Daran muss ich ständig denken.« Sheila schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Dabei wurde uns wieder klargemacht, wie eng Leben und Tod doch beieinander liegen können.«
    »Stimmt. Aber zum Glück gab es Nadine Berger.«
    Sheila stimmte zu. »Dabei hoffe ich, dass sie auch weiterhin ihre schützenden Hände über Johnny hält.«
    Johnny, der Sohn der Conollys, war zur Uni gefahren.
    Vor längerer Zeit hatte Nadine Berger als Wölfin mit einer menschlichen Seele bei ihnen gelebt und war für Johnny Conolly so etwas wie ein weiblicher Schutzengel gewesen.
    Beide ließen sich das Frühstück schmecken. Der Orangensaft war Frisch gepresst worden und die Croissants hatten den richtigen Geschmack. Es war eine Angewohnheit der beiden, beim Frühstück, wenn es die Zeit erlaubte, einen Blick in die Zeitung zu werfen. Drei lagen jeden Morgen bereit und Sheila deutete auf eine.
    »Reichst du sie mir rüber?«
    »Bitte.«
    Sheila schlug sie noch nicht auf. »Mal eine andere Frage. Wie bekommen wir den Tag heute rum?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hast du irgendwelche Termine?«
    »Nein, die habe ich nicht.« Bill strahlte über das ganze Gesicht. »Ich brauche in keine Redaktion zu fahren und auch keine Disketten abzuschicken, ich wollte mir mal einen faulen Tag machen. Deshalb habe ich auch so lange geschlafen.«
    »Das ist super. Dann können wir ja auf eine kleine Shopping-Tour gehen. Wir gönnen uns dann ein kleines Essen, trinken einen Schluck, und das alles im Freien. Tun wir so, als würden wir als Touristen nach London kommen. Ist das okay?«
    Bill schnippte mit den Fingern. »Das ist sogar mehr als super.«
    »Brauchst du denn irgendetwas?«
    Bill überlegte nicht lange. »Ja, ich wollte mal nach neuen Lauf schuhen Ausschau halten.«
    »Okay, da haben wir schon einen Grund.«
    Der Reporter grinste nur. Er wusste ja, wie gern seine Frau einkaufte. Und dass beide zusammen losgingen, kam nicht eben oft vor.
    »Wann sollen wir los?«
    Bill winkte ab. »Gemach, gemach, meine Liebe. Ich möchte nur noch einen kurzen Blick in die Zeitung werfen.«
    »Tu das.«
    Ein Griff und der Reporter hielt die erste Zeitung in der Hand. Er blätterte sie rasch durch, überflog die Politik, auch die lokalen Nachrichten, und suchte dabei nach einer Botschaft, die ihn beruflich interessierte. Er war ständig auf der Suche nach spektakulären Berichten oder Meldungen, die für ihn als Grundlage für einen längeren Bericht geeignet waren.
    Er schlug auch die Todesanzeigen auf - und stutzte. Für einen längeren Moment schüttelte er den Kopf, was auch Sheila nicht verborgen blieb.
    »Ist was?«
    Bill nickte. »Irgendwie schon.«
    »Und was?«
    Er ließ sich Zeit mit der Antwort. »Das ist schwer zu sagen, aber ich bin hier über eine Todesanzeige gestolpert. Der Name ist mir bekannt.«
    »Wer ist es denn?«
    »Larry Snider.«
    Sheila überlegte. Sie murmelte den Namen einige Male vor sich hin, ohne dass es jedoch bei ihr klingelte. Deshalb sagte sie: »Hilf mir mal auf die Sprünge.«
    »Snider war Banker, Broker und Berater in der Londoner City. Wir haben bei ihm mal Geld angelegt. Er hatte uns damals geraten, Gold zu kaufen, was ja keine schlechte Idee gewesen ist.«
    »Stimmt.«
    »Und jetzt ist er tot.«
    Sheila sagte: »Wenn ich mich recht erinnere, ist er nicht so alt gewesen.«
    »Ja, da sagst du was. Er scheint auch nicht normal verstorben zu sein. Er kam durch einen tragischen Vorgang um, wie ich hier lesen kann. Die Anzeige ist von der Bank…«
    »Kann ich mal sehen?«
    »Bitte.« Bill reichte seiner Frau die Seite. Sie schaute sich die Anzeige intensiv an. In der Zwischenzeit leerte Bill seine Tasse und er sah, dass Sheila den Kopf schüttelte, als sie die Seite auf den Tisch legte.
    »Da stimmt doch was nicht, Bill!«
    »Wie meinst du?«
    »Ganz einfach. Dieser Text deutet meiner Ansicht nach auf einen Selbstmord hin.«
    Bill sagte erst mal nichts. Er blickte Sheila ins Gesicht und sagte mit
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