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1675 - Kontakt bei Borgia

Titel: 1675 - Kontakt bei Borgia
Autoren: Unbekannt
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die Empore. „Sie mußten jetzt eingreifen und den Sturz des Gebäudes aufhalten. Wir hätten den Lagusto-Leuten tatsächlich schweren Schaden zufügen können."
    Sie schwangen sich aus dem Fenster und glitten mit den Gravo-Paks zu Boden. Licht flammte in der Halle auf. „Kleine Pause!" dröhnte eine gewaltige Stimme von der Empore. „Ich muß mit allen Gruppenführern sprechen."
    Jeder kannte die Stimme.
    Das war Arlo Rutan, der Chef der Spezialkampftruppe für Lande- und Entereinsätze der BASIS.
    Cengiz betrachtete die reglosen Gestalten aus der Nähe. Die Betäubung würde etwa zehn Minuten anhalten. Sie war etwas schmerzhaft und war so zugleich eine Bestrafung für die Niederlage oder das Versagen.
    Es waren tatsächlich Leute aus der Kampfgruppe Lagusto. „Wenn Kjoster Nylldarg wirklich eine Wette mit Lagusto Leonod abgeschlossen hat", grinste Cengiz, „dann hat er sie gewonnen."
    „Dann muß er aber etwas springen lassen." Sedat lachte. „Schließlich waren wir einsame Spitzenklasse. Zwei gegen sechs! Und doch gewonnen!"
    Unterhalb der Empore versammelten sich die Gruppenführer. Aber Arlo Rutan ließ sich zunächst nicht blicken.
    Arlo Rutan war immer eine imposante Erscheinung.
    Mit seinen 148 Jahren stand er in der Blüte seines Lebens. Der massige Ertruser war 2,55 Meter groß, und die Bezeichnung „Kleiderschrank" stellte für ihn eher eine Verniedlichung oder Verharmlosung dar.
    Sein Gesicht war furchterregend. Die breiten, derb wirkenden Wangen waren mit blau eingefärbten Ziernarben überzogen, die wie züngelnde Flammen bis zum Haaransatz reichten. Die Augen wirkten offen und ehrlich, aber auch entschlossen und furchtlos.
    Sein Blick war stets aufmerksam und wach, als fürchte er, daß in seiner unmittelbaren Umgebung jederzeit eine Bombe hochgehen könnte, auf die er reagieren müßte. Auch der Sichelkamm, die seinen ansonsten haarlosen Schädel zierte, unterstrich den Eindruck eines erfahrenen Kämpfers.
    Arlo Rutan war gebündelte Energie - auch ohne Waffen und ohne SERUN. Und eine unermüdliche Kampfmaschine. Meistens trug er einen zusätzlichen überschweren Kombistrahler am Gürtel seines SERUNS, den ein normaler Terraner mit zwei Händen hätte kaum bedienen können. Rutan verstand es jedoch, den Strahler mit einer Hand zu bedienen - wie ein Spielzeug.
    Er war nach der MonosÄra an Bord gekommen und hatte eine Spezialtruppe aufgebaut, die eigentlich 2000 Mann zählte. Dilja Mowak und 100 Leute des Landekommandos, die an Bord der NEPTUN gewesen waren, fehlten natürlich - blieben noch 1900 Kämpfer. Die ursprünglich als Landetruppe gedachte Abteilung, die Rutan befehligte, eignete sich ebensogut als Enterkommando, wie für andere Spezialeinsätze, wo der Kampf von Mann gegen Mann im Vordergrund stand.
    Als Chef dieser Truppe, die er jüngst in einhundert Kampfgruppen zu je fünfzehn bis zwanzig Spezialisten gegliedert hatte, verlangte er stets strenge Disziplin und absoluten Gehorsam. Er selbst lebte diese Einstellung vor, sah man von seinen kernigen, manchmal auch derben Sprüchen ab, mit denen er nicht nur die Mitglieder seiner Truppe einzuschüchtern pflegte.
    Gegen eine tüchtige Rauferei hatte Rutan nie etwas einzuwenden. Auch seine Leute durften sich untereinander jederzeit messen. Der Disziplin tat das keinen Abbruch, denn an einem gewissen Punkt, den jeder selbst erkennen mußte, endeten die internen Streitereien oder der sportliche Wettkampf. Der generelle Auftrag der Spezialtruppe stand über allem. Und daran würde sich nie etwas ändern.
    Seine Frauen und Männer respektierten ihn uneingeschränkt. Ein bißchen fürchteten sie ihn auch, denn dem Erfindungsgeist Rutans für immer neue Trainings- und Kampfmethoden schienen keine Grenzen gesetzt zu sein. Die Ausbildung war hart und kompromißlos. Sie kannte kaum Pausen.
    Arlo Rutans besonderer Stolz waren die Ertruser seiner Truppe. Hundert von ihnen hatte er jüngst zu Kampftruppenführern ernannt und jedem eine der Gruppen unterstellt.
    Viele erfahrene Kämpfer und Agenten aus der ehemaligen Organisation WIDDER hatten bei Rutan eine neue Aufgabe gefunden. Aber auch scheinbar ganz normale Terraner, Akonen oder Arkoniden und etliche Nichthumanoide gehörten der Spezialtruppe an.
    Für die Kampftruppe waren im ehemaligen Hecktrichter der BASIS, wo früher die nunmehr überflüssig gewordenen Schubvorrichtungen der NSR-Triebwerke. installiert gewesen waren, Unterkünfte, Hangars und Trainingshallen gebaut worden. Neben den
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