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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego
Autoren: Unbekannt
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auch, sich nicht anders als vorher zu fühlen, und beschloß, seiner früheren Aufgabe nachzugehen.
    Dieses ganze Erlebnis hatte dazu geführt, daß wir unsere Schuldgefühle gegenüber den Tees ablegten und wieder begannen, Daten zu sammeln und am Modell zu arbeiten. Das Leben mußte ja weitergehen, irgendwie. Das milderte unsere Schuld nicht, aber sie konnte auch durch Untätigkeit nicht gemildert werden.
     
    *
     
    Als das Raumschiff auf unserer Welt landete, war ich noch älter geworden. Ich beherrschte zwar noch den Kurzen Weg, aber ich ging ihn nur noch selten, da mein Schrittorgan langsam erlosch.
    Der Übergang ins Dasein des Kreativen ging meist ziemlich unbemerkt vor sich, nicht so wie vom Lernenden zum Aktiven. Ich merkte es daran, daß meine Farben sich zu einem dunklen Glosen, durchsetzt mit vielen Rottönen, veränderten. Ich fühlte mich längst nicht mehr so frisch und unternehmungslustig wie vor ein paar Jahren. Es würde zwar noch zwanzig Jahre dauern, bis meine Fähigkeit des Kurzen Wegs ganz erloschen war, aber ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
    Gesehen hatte ich ja wirklich genug, was ich ins Große Modell einarbeiten konnte, zusammen mit den vielen anderen Daten, die mir die jüngeren Aktiven herbeischaffen würden.
    Die Landung des Raumschiffs sah ich mir aus der Nähe an: Sie löste zunächst fast eine Panik aus, die sich jedoch dann in größeres Erstaunen umwandelte.
    Denn dem Raumschiff entstiegen zwei Tees. Jene Spinnengeschöpfe, von denen wir doch geglaubt hatten, sie in den Selbstmord getrieben zu haben! Sie hatten uns hereingelegt!
    Ihr könnt euch die unendliche Erleichterung nicht vorstellen, als wir erkannten, daß sie nur einen genialen Plan genutzt hatten, sich uns zu entziehen.
    Dabei hatte unser Wirken noch ein Gutes gehabt: Die Tees waren tatsächlich erwacht und hatten angefangen, ihre Fähigkeiten wieder zu nutzen. Sie hatten begonnen, das Universum zu erforschen.
    Unsere Freude kannte keine Grenzen mehr, um so mehr, als die Tees uns in unserer energetischen Form zwar sehen konnten, aber uns nicht erkannten und somit keine Gefahr darstellten. Sie hielten Heimat für nicht weiter interessant und machten sich auf den Heimweg.
    Ein paar mutige Veego nutzten sofort die Gelegenheit und flogen mit, um herauszufinden, wo sie jetzt lebten. Sie wollten versuchen, diesmal zu einer Einigung zu kommen, die jedem nützte.
     
    *
     
    Ihr kennt den Rest der Geschichte von den Tees selbst. Schließlich wurdet ihr wegen uns ja selbst in Mitleidenschaft gezogen.
    Wir konnten sie auch diesmal nicht davon überzeugen, daß wir ihre Hilfe benötigten. Deshalb erschufen sie den Schrittmacher, nachdem sie herausgefunden hatten, wir wir den Kurzen Weg gingen, um uns ein für allemal von sich fernzuhalten.
    Wir hatten diese Lektion schließlich begriffen, waren aber nicht bereit aufzugeben. Im Gegenteil, wir hatten erkannt, daß wir unserem Ziel näher waren als je zuvor.
    Voya war es, der schließlich den nächsten Versuch unternahm: „Bei Freund befanden sich Wesen unseres Aussehens, die sich Terraner und Galaktiker nannten. Sie werden offensichtlich von diesem Gestaltlosen besonders bevorzugt, und ich denke, daß es damit seine besondere Bewandtnis haben mag. Die müssen wir nutzen. Sie besitzen eine Technologie, wenn auch nicht besonders hoch entwickelt, aber mit ihren Raumschiffen können sie bis weit in den Raum vordringen. Und sie sind Forscher, Neugierige, die uns darin nicht nachstehen. Wir sollten wenigstens versuchen, sie dazu zu bringen, zur Großen Leere zu fliegen. Ein paar von ihnen haben wie ich die Unsterblichkeit erhalten, und daher sehe ich einen Zusammenhang zwischen ihnen und uns. Wir müssen nur darauf achten, daß sie uns niemals zu nahe kommen. Daher müssen wir besonders laut auftreten, um sie von vornherein in die Abwehrposition zu treiben. Und - keine Angst!
    Sie sind nicht so empfindsam wie die Tees, sie werden sich gegen uns wehren können.
    Sie sind sehr ausdauernd. Wir müssen sie nur irgendwie dahin bringen, daß sie auf uns hören, ohne von uns viel zu erfahren. Denn wir wären ihrer Neugier ebenso hilflos ausgeliefert wie einst die Tees uns, ja sogar noch hilfloser. Wenn wir es nicht schaffen, ihre Neugier zu unterbinden, was uns betrifft, so könnten wir möglicherweise untergehen."
    „Aber haben wir eine andere Wahl?" fragte ich leise. „Nein", antwortete Voya. „Dies ist unsere große Chance, und dafür müssen wir das Risiko eingehen und
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