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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego
Autoren: Unbekannt
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darangingen, ein Paradies aus einem Steinklumpen irgendwo im Nichts zu machen.
    Er fühlte sich sofort geistesverwandt mit ihnen, denn auch sie achteten und ehrten das Leben, aber er erkannte bald, daß sie diese Hochachtung ebenso pervertierten wie die anderen Völker die Mißachtung. Sie hielten Gefahr, Tod und Aggressivität von ihrer Welt fern, so daß sie schön aussah, aber nicht mehr darstellte als ein starres, unbewegliches Bild. Diese Welt war nicht lebendig. Hier herrschte kein natürliches Gleichgewicht, und die Spinnenwesen waren vermutlich ständig damit beschäftigt, Pflanzen nachzuliefern, die von sich unkontrolliert vermehrenden Pflanzenfressern vernichtet würden, und aussterbende Arten, die sich nicht so schnell vermehren konnten, zu ersetzen.
    Dies versuchte Coush dem Tee mitzuteilen. Dieser hörte sich all das auch geduldig an, achtete aber nicht weiter auf den für ihn putzigen, kindlichnaiven Zweibeiner.
    Also kam Coush, der den Beinamen von da an behielt, nach Heimat zurück und erzählte uns von seiner Entdeckung. „Sie sind sehr faszinierend", berichtete er. „In gewisser Weise sind sie uns ähnlich, aber sie machen dennoch vieles falsch. Sie erschaffen eine wunderschöne Welt, aber sie wird sich nicht lange halten können, wenn wir ihnen nicht helfen. Wir müssen ihnen die Gesetze der Ökologie erklären. Von allen Völkern, die mir bisher begegnet sind, stellen diese Spinnenwesen das totale Gegenteil dar."
    „Du hast also noch einen Hintergedanken?" erkundigte ich mich. „Ich weiß nicht so recht", meinte er. „Irgend etwas ist an diesen Tees, was mich unglaublich neugierig macht. Ich meine, da steckt ein unglaubliches Potential in ihnen.
    Vielleicht ist das unsere ganz große Chance."
    Wir ließen es uns daher nicht nehmen, Coush bei seinem nächsten Ausflug zu begleiten, und konnten uns seiner Meinung nur anschließen.
    Die Tees schienen zunächst überhaupt nichts dagegen zu haben, daß wir uns bei ihnen umsahen. Was uns allerdings zur Verzweiflung brachte, war ihre völlige Uneinsichtigkeit, uns zuzuhören. Sie waren völlig in sich abgeschlossen und schienen sich für den Höhepunkt der Entwicklung zu halten, die sich nur noch der Erschaffung widmen sollten.
    Aber dann solltet ihr alle Gesetze beachten! versuchten wir ihnen klarzumachen.
    Sie konnten sich nicht vorstellen, daß wir bereits anderen Wesen wie ihnen begegnet waren, daß wir das ganze Universum bereisen konnten, indem wir nur einen Schritt gingen. Einerseits waren wir froh, daß sie sich nicht für uns interessierten, andererseits rannten wir gegen Wände.
    Wir hatten alle begriffen, daß die Tees wahrscheinlich das von uns gesuchte Volk waren, wenn wir auch noch keine sicheren Beweise dafür hatten - es war mehr so ein Gefühl.
    Coush brachte die Tees schließlich dazu, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, und wir erfuhren den Grund ihrer -absoluten Friedfertigkeit: daß sie früher grausame Geschöpfe gewesen waren, grausamer vielleicht noch als alle Völker, die wir getroffen hatten, daß sie dies eines Tages erkannten und sich entschlossen, ihre Fähigkeiten anders zu nutzen.
    Sie wurden Denker und Philosophen und waren stolz darauf.
    Wir verstanden das und bewunderten sie dafür, aber das konnte nicht genügen. Auf Dauer konnten sie nicht lebensfähig bleiben; sie würden eines Tages wahnsinnig werden, vor allem bei ihrer unglaublich hohen Lebenserwartung von mehreren tausend Jahren.
    Manchen von uns kam es so vor, als ob sie sich nur in Selbstmitleid ergingen und sich auf diese Art und Weise bestraften. Damit wollten wir uns aber nicht zufriedengeben.
    Dieses Volk konnte mehr tun, als nur ein paar Welten für sich zu erschaffen: Es gab so viel Not und Elend; wenn es also sühnen wollte, dann sollte es das an richtiger Stelle tun.
    Als wir dann herausbekamen, daß sie, wie ihr es nennt, geniale 5-D-Mathematiker waren, begingen wir unseren großen Fehler: Wir verloren unsere Ruhe. So plötzlich dicht vor dem Ziel unserer Hoffnungen zu stehen brachte uns außer Fassung.
    Wir mußten die Tees dazu bringen, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen und uns zu helfen! Und wir sahen keine andere Chance, als sie so sehr aufzurütteln, bis sie uns endlich zuhörten.
    Sie beachteten uns einfach nicht, sosehr wir uns auch bemühten. Daher blieb uns keine Wahl, als ihnen so auf die Nerven zu gehen, bis wir Gehör finden konnten.
    Doch leider hatten wir auch damit keinen Erfolg, ganz im Gegenteil. Je mehr wir uns bemühten, um so
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