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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego
Autoren: Unbekannt
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kommen nun zum letzten Bericht unserer Offenbarung", begann er. Seine Stimme klang angenehm tief und weich, wohlmoduliert wie bei einem professionellen Erzähler, der es bestens verstand, seine Zuhörer in seinen Bann zu schlagen. „Ich war die beiden ersten Male nicht mit dabei, aber ich habe natürlich davon erfahren. Ich habe mich angeboten, den letzten Bericht zu übernehmen. Vielleicht trägt das dazu bei, viele eurer Fragen zu klären, ohne daß ihr noch lange unsere Welt und unser Leben sezieren müßt.
    Sehen wir das als letzten Versuch an, uns vor euch zu schützen."
    Er machte eine kurze Pause und betrachtete die Galaktiker. Auf einigen Gesichtern stand deutlich geschrieben, daß sie gern etwas erwidert hätten.
    Sie hielten sich aber zurück. Also blieben sie ruhig und schweigend sitzen; sie warteten darauf, daß der Veego fortfuhr
     
    5.
     
    Heute Ich bin Sandev, und ich wurde in eine Zeit geboren, in der es unglaublich viele Veränderungen gab, nach all den Hunderttausenden von Jahren, in denen wir auf immer dieselbe Weise lebten.
    Als Lernender war ich Miosan, und mein Leben der ersten Phase verlief wie immer seit Anbeginn, wie ihr es bereits bei Alparis Geschichte vernommen habt, ohne Besonderheiten. Wie alle meine Altersgenossen zog auch mich das Modell des Universums an unserem Himmel in seinen Bann; ich träumte davon, ferne Welten zu entdecken, das Modell zu erweitern und eines Tages darin einzugehen.
    Unsere Vorstellung des Todes ist eine ganz andere als die eure. Wir kennen den Zeitpunkt unseres Lebensendes, denn wir wissen, daß die Lebenserwartung eines jeden von uns ziemlich genau - ein Jahr mehr oder weniger - 340 Jahre beträgt. Krankheiten, Unfälle, Mord, all das ist bei uns unbekannt.
    Wenn wir als Kreative auf Heimat bleiben, verbringen wir unser Leben in ruhiger Beschaulichkeit, arbeiten am Modell und geben uns in den Ruheperioden unseren Träumen hin.
    Mit 320 Jahren beginnt, allmählich unser Energiefeld zu erlöschen; wir nehmen zwar weiterhin Energie auf, aber sie wird schneller abgebaut, als wir sie aufnehmen können.
    Unser Farbengesang wird leiser und ruhiger, und die Farben werden immer dunkler.
    Wir bewegen uns langsamer, aber unser Flug wird immer leichter, und die Grenzen der Höhe existieren nicht mehr.
    Schließlich sind wir überhaupt nicht mehr fähig dazu, auf die Erde hinabzusinken, weil wir zu leicht geworden sind, und dann lösen wir uns allmählich auf. Unser Bewußtsein wird eingehen in das Energiefeld der Projektion des Universums, gewissermaßen die Energie zurückgeben, die es sein Leben lang bezogen hatte, und zu einem Teil davon werden.
    Das ist es, was wir unter in den Himmel kommen verstehen. Das Individuum löst sich auf, besteht aber in der großen Gesamtheit weiter. Mir ist klar, daß das für euch nur schwer nachvollziehbar ist, doch anders kann ich es nicht erklären.
    Ich habe auf meinen Reisen vor allem eines bemerkt: Jedes intelligente organische Wesen quält sich mit dem Gedanken an den Tod. Wann tritt er ein, und was mag danach kommen?
    Diese Angst und diese Unsicherheit haben in mir stets Mitleid erweckt, denn wir wissen genau, was geschieht. Vielleicht hilft uns das auch dabei, das Leben zu achten. Ihr steht oftmals außen vor und betrachtet die Welt um euch mit großen, staunenden Augen, ohne begreifen zu können. Wir können euch dabei nicht helfen, auch wenn wir euch noch soviel erklären.
    Solche Gedanken trug ich schon als Miosan mit mir herum, bevor ich als San auf die große Reise ging und das Universum besuchte. Zu dieser Zeit war die Zahl der uns bekannten raumfahrenden Völker schon kaum mehr zu benennen, aber immer noch waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Volk, das uns helfen könnte, das Rätsel der Großen Leere zu lösen.
    Wie Yevo vor dreitausend Jahren hatte ich es mir zur besonderen Aufgabe gemacht, das Universum nach solchen Raumfahrern abzusuchen, nachdem ich zuvor vergeblich gegen die Große Leere angerannt bin. Doch wie auch Yevo versagte ich, denn ich fand niemanden. Die Gründe brauche ich hier nicht noch einmal aufzulisten, ihr habt sie bereits in Yevos Geschichte gehört. Das machte mich traurig, weil ich es mir einfach nicht vorstellen konnte,, daß es in diesem riesengroßen All niemanden geben sollte, der geeignet war, uns zu helfen.
    Ich gab nicht auf, sondern suchte weiter, mit einer gewissen Besessenheit, weil ich nicht einsehen konnte und wollte, daß unsere Suche niemals enden sollte. Alle Veego vor
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