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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars
Autoren: Unbekannt
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Kranken dahintersteckten, sondern mehr. Bisher allerdings gab es keine heiße Spur. Die Spezialisten der Hanse vermochten keine brauchbaren Ergebnisse zu liefern.
    Noch nicht. „Die Anzeige läßt mich relativ kalt", bekannte Adams. „Wesentlich schwerer wiegen die Berichte der Medien. Myneon zieht alle Register der Beeinflussung. Unsere bisherigen Bemühungen, dem gegenzusteuern, werden dadurch zunichte gemacht, daß jetzt auch das Galaktikum anfängt, sich in unsere Angelegenheiten zu mischen.
    Kein Wunder. Schließlich handelt es sich nicht um Terraner, die auf Mimas isoliert leben, sondern um Angehörige eines anderen Volkes. Die diplomatischen Absprachen zwischen Terra und Ertrus scheinen plötzlich nicht mehr so recht zu gelten."
    Er nahm ein Lesegerät und legte einen der Infospeicher ein. Er enthielt die neuesten Meldungen von TERRA NEWS bis hin zu OLYMPIC TIMES und ERTRUSMAILORD.
    WIDERRECHTLICH GEFANGENE WEITER IN EINZELHAFT! lautete die harmloseste der Schlagzeilen. In anderen wurden der terranischen Regierung Barbarei und Bruch des Völkerrechts vorgeworfen. „Es bleibt nur ein Mittel, um das Bild Terras in der galaktischen Öffentlichkeit wieder ins rechte Licht zu rücken", fuhr Adams fort. „Eine gnadenlose Offenlegung aller Dokumente und Gesprächsaufzeichnungen, die es im Zusammenhang mit den zwölf Ertrusern gegeben hat. Dazu zählen auch die Gesprächsprotokolle zwischen den Galaktischen Räten. Um dies tun zu können, brauche ich nicht nur die Zustimmung der LFT, sondern auch die eure."
    Sie erörterten das Für und Wider, und NATHAN in seiner Funktion als stimmberechtigter Hanse-Sprecher gab mehrere Ratschläge. Am Schluß waren sie alle davon überzeugt, daß ihnen keine andere Möglichkeit blieb, als Adams' Vorschlag anzunehmen. Der Hanse-Chef stellte einen formellen Antrag, und dieser ging ohne Gegenstimme durch.
    Adams sah man die Erleichterung deutlich an. „Ich habe euch jedoch nicht nur deshalb gerufen", fuhr er mit leiser Stimme fort. „Wir stecken auch in anderer Beziehung bis über den Hals in Problemen. Ich habe die neuesten Bilanzen vorliegen.
    Sie sind kritisch. Fünf Jahre nach dem Abflug der Coma-Flotte sind wir aus der kritischen Zone nicht heraus. Und es ist keine finanzielle Besserung zu erkennen. Wir haben uns, so kindisch das klingt, verkalkuliert. Die Folgen der Toten Zonen wirken nach. Hangay und Pinwheel reichen nicht aus, den Umsatz der Hanse so zu steigern, daß wir mit einem rasanten Abbau unseres Handelsdefizits rechnen können. Wenn „das so weitergeht, können wir gleich unsere Koffer packen, und es wäre das beste, ich würde meinen Aktivator persönlich bei Lyndara abliefern. Ich stelle euch die zwei aussichtsreichsten Reaktionen vor. Die eine wäre der Verkauf eines Teils unserer Hanse-Kontore."
    Er ließ seine Blicke von einem zum anderen wandern und musterte die reglosen Gesichter mit den zusammengepreßten Lippen. „Ihr habt recht", kommentierte er schließlich. „Das ist kein Ausweg."
    „Gut, daß du es einsiehst, Homer." Wieder war es Tereon Schmaldik, der das Wort ergriff. „Wir würden einen Teil unseres Fundaments verlieren. Es wäre der Anfang vom Ende, nicht wahr? Die Hanse würde zu einer kleinen Handelsorganisation degenerieren.
    Das war sie aber nie und darf sie nie sein. Homer, wir stammen alle aus einer Zeit, in der das Eherne Gesetz keine Gültigkeit mehr hat. Die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis, einst Hauptaufgabe unserer Organisation, liegt lange zurück. Wir sind keine Eingeweihten mehr in jenem historischen Sinne, und das Hanse-Siegel, das jeder erhält, der zum Hanse-Sprecher erwählt wird, besitzt nur symbolischen Wert. Manchmal frage ich mich, ob das genug ist. Ob es nicht wieder so werden müßte wie damals." Er winkte ab. „Vergeßt das am besten schnell wieder. Keiner von uns kann mit einer brauchbaren Idee aufwarten, wie dieser fromme Wunsch in die Tat umzusetzen ist. Die Hanse als Wächter über die Milchstraße und ihre Völker - diese Chance ist verpaßt, seit damals unter der Herrschaft von Monos die Kosmischen Basare gesprengt wurden, damit sie dem Diktator nicht in die Hände fielen. Was ist die zweite Möglichkeit, Homer?"
    „Die Aufkündigung des Handelsabkommens mit den Somern. Unsere Kontakte zur Mächtigkeitsballung Estartu beschränken sich zu neunzig Prozent auf den Warenaustausch am Gom-Tor, dem zehnten Tor der Transmitterstraße zwischen dem Reich Estartu und der Lokalen Gruppe. Ich bin sicher, daß die
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