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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars
Autoren: Unbekannt
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hört ihr es?
    Versteht ihr es?
    Um alles in der Welt, haltet mich fest! Ich verliere den Boden unter den Füßen und treibe weg von euch. Ich will nicht. Ich darf es nicht. Wir müssen unserer Bestimmung folgen. Warum kommt keiner von euch? Warum nicht?
    Ich weiß, was geschehen ist. Sie halten euch ebenso fest wie mich. In ein Gefängnis haben sie uns alle gesteckt, in einen Trakt voller Tücken, ohne Luft und ohne Fenster.
    Sie manipulieren die Atemluft, damit wir ruhig bleiben. Laßt euch das nicht gefallen.
    Denkt an unsere gemeinsame Bestimmung.
    Da ist es wieder. Ihr erkennt es ebenso wie ich.
    Brüder und Schwestern, das Tor steht offen. Es wartet auf uns. Wir haben versagt.
    Längst hätten wir den Ort unserer Bestimmung erreichen können.
    Merkt euch das. Auf uns wartet eine höhere Ebene. Denn wir sind Wesen mit höherer Wertigkeit. Alle, egal ob sie Terraner oder Siganesen oder Ertruser oder Ferronen heißen oder die Namen anderer Völker tragen, sie stehen unter uns. Uns jedoch hat das Schicksal zu einer höheren Aufgabe berufen.
    Wir sind die Auserwählten.
    Brüder und Schwestern in euren Zellen, wir dürfen das Ziel nicht verfehlen. Wir müssen es anstreben und erreichen. Wir haben wertvolle Helfer, die uns beistehen. Sie ebnen uns den Weg, aber sie müssen sich beeilen.
    Das Tor steht offen, noch immer und sehr weit. Wir brauchen nur einen .Schlüssel, damit wir hindurchgehen können.
    Ihr toten Kameraden, euer Opfer wird nicht umsonst gewesen sein. Es darf nicht umsonst gewesen sein.
    Nein!
    Wieder erklang der Schrei, und in dem lichten Augenblick innerer Befreiung dachte sie daran, daß die überall gegenwärtigen Syntrons ihn ebenso aufzeichneten wie alles andere, die Worte, die Bewegungen ihres Körpers, die Gesten und Stimmschwankungen.
    Lyndara warf den Kopf zurück und starrte die in mattem Silber schimmernde Decke an.
    Wieder senkte sich von irgendwo aus dem Nichts die Nacht über ihr Bewußtsein, und sie gab erneut einen dieser Urschreie von sich.
    Die Lichter! Wieder sah sie diese Lichter drüben über dem Fluß. Sie schnellte empor und feuerte mit dem Strahler. Die leuchtenden Erscheinungen lösten sich auf, aber nein, das war nicht der richtige Ausdruck.
    Sie verschwanden einfach, waren nicht mehr vorhanden. Es gab keine Blitze, wie sie sonst entstanden, wenn Energie auf Energie traf.
    Nichts war da, und aus weit aufgerissenen Augen starrte sie in die Leere, die sich vor ihr auftat.
    Das Tor!
    Brüder und Schwestern, das Tor, ich sehe es unmittelbar vor mir. Folgt mir! Haltet euch exakt in meinen Fußspuren. Es ist da. Dicht vor mir. Die Welt um uns herum platzt auseinander wie ein Dreckklumpen. Nichts bleibt von ihr zurück, und nichts an ihr war es wert, bewahrt zu werden.
    Auf, ihr lebenden Brüder und Schwestern. Ich gebe euch das Zeichen. Folgt mir und meinem ausgestreckten Arm. Und nehmt in Gedanken unsere Toten mit hinüber. Sie haben es verdient.
    Spürt ihr es? Es geschieht etwas. Mit uns und in uns. Die Eindrücke werden übermächtig. Verliert sie nicht. Haltet sie fest.
    Bleibt beisammen. Dicht an dicht. Vergeßt die euch angeborenen Instinkte und faßt euch bei den Händen, wie es die schwächlichen Terraner so gern tun. Und jetzt tretet in meine Fußstapfen. Ihr seht sie in der Sandbank deutlich vor euch!
    Krellin! Streck deinen Arm aus und berühre meinen Rücken. So ist es gut. Und jetzt kommt. Seht, ich mache den ersten Schritt. Tut ihn auch. Ja, so ist es gut. Absolut synchron. Ein paar Schritte nur noch.
    Die Schwelle! Ich stehe an der Schwelle. Ein Schritt noch. Dann ist es geschafft. Rückt dichter an mich heran. Dieser eine Schritt, nur ein Schritt, er bedeutet die Welt.
    Die Welt für uns, für uns allein. Mit dem nächsten Schritt stehen wir in der Welt drüben.
    Was, lebende Brüder und Schwestern, erwartet uns? Ja, ihr habt es begriffen. Selbst du, Krellin, hast es begriffen. Und du warst nie einer der Hellsten unter uns.
    Dieser eine Schritt noch. Seht, ich hebe den rechten Fuß und verlagere mein Gewicht nach vorn.
    Dieser Schritt, wir tun ihn gemeinsam. Danach wird es keinen Bezug mehr zu dem geben, was früher war
     
    2.
     
    Der kleine Mann mit dem schütteren Haar und dem verwachsenen Rücken beugte sich weit über seinen Schreibtisch, als könne er die Gestalt des Hologramms dadurch besser erkennen. „Was sagst du da?" fragte Adams leise. „Ich hab' mich wohl verhört."
    „Nein, Homer. Leider nicht." Die holographische Darstellung des
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