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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen
Autoren: Jason Dark
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schaute sich um. »Es ist noch keiner in den Zuschauerraum gegangen, aber viele schauen auf ihre Uhr. Allmählich werden die Leute aufmerksam und misstrauisch.«
    »Sehe ich auch so.«
    Wieder verstrich Zeit. Als etwas mehr als fünf Minuten vergangen waren, erklang eine Stimme, die durch Lautsprecher bis in jeden Winkel übertragen wurde. Man bat noch um etwas Geduld. Angeblich hatte es Probleme beim Umbau gegeben. Jane Collins musste lachen. »Glaubst du das?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Ich auch nicht. Das hängt mit dem Verschwinden der beiden zusammen. Dabei sollte es ein normaler Abend werden. Und was haben wir jetzt?«
    »Denk nicht weiter darüber nach.«
    »Das fällt mir aber schwer.«
    Es war nicht mehr ihr Ding; auf der Stelle stehen zu bleiben. Mit den halb gefüllten Gläsern in den Händen gingen sie auf und ab, ohne miteinander zu sprechen. Sie schauten sich nur suchend um, aber von John und Suko war nichts zu sehen. In der Nähe einiger Mitarbeiter, die sonst Plätze anwiesen, blieben sie stehen. Auch die wussten nicht, warum die Pause verlängert werden sollte. Sie sprachen zwar darüber, doch eine Erklärung hatte keiner von ihnen.
    Die meisten Zuschauer hielten sich bei den Eingängen auf. Von ihrem Standort aus konnten sie auch den Weg einsehen, der dorthin führte, wo die Zuschauer nichts zu suchen hatten. Dort befand sich eine Tür, die von innen geöffnet wurde. Aus den Augenwinkeln nahmen sie es wahr und sahen, dass ein Mann den Bereich verließ. Er trug einen grauen Anzug und sah sich zunächst um. Dann ging er weiter und verschwand hinter einem Stand, an dem Werbematerial verkauft wurde.- »War wohl nichts«, sagte Shao.
    »Ja.« Jane schaute auf die Uhr. »Jetzt sind wir schon eine Viertelstunde über der Zeit. Ich denke nicht, dass hier noch mal etwas anfängt.«
    »Und wir warten auf John und Suko.«
    »Ja.«
    »Falls sie kommen.«
    Jane winkte ab. »Sie müssen hier irgendwo sein, Shao. Wahrscheinlich in den hinteren Gefilden. Und wenn das noch lange dauert, dann schaue ich mal nach.«
    »Klar, tu das.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich denke nach«, gab Shao zu.
    »Sehr schön, wenn jemand nachdenkt.«
    »Spotte nicht.«
    »Tue ich auch nicht.«
    Shao hatte ihr Sektglas geleert und schnippte mit den Fingern. »Irgendetwas hat mich gestört.«
    »Mich stört schon einiges. Zum Beispiel, dass wir nicht auf die Idee gekommen sind, John über Handy anzurufen.«
    »Hat man hier überhaupt Empfang?«
    »Das werden wir gleich wissen.« Jane wollte das Handy aus der Tasche ihrer dünnen schwarzen Lederjacke holen, als Shao plötzlich auflachte und sagte: »Jetzt weiß ich, was mich gestört hat.«
    »Und?«
    »Der Mann.«
    »Welcher Mann?«
    »Der, der vorhin aus der Tür gekommen ist. Erinnerst du dich nicht?«
    Jane musste tatsächlich kurz nachdenken, dann sah sie den Mann im grauen Anzug wieder vor sich und Shao erhielt auch Antwort. »Den kenne ich nicht.«
    »Bist du sicher?«
    Jane trat zurück. »He, das hört sich aber seltsam an. Ich kann doch nicht jeden Zuschauer kennen.«
    »Das war kein Zuschauer.«
    »Sondern?«
    Shao machte es spannend. »Du hast ihn gesehen, und das ist noch nicht lange her.«
    »Wo denn?«
    »Auf der Bühne.«
    Jetzt musste Jane nicht mehr lange nachdenken. Dass sie die Antwort wusste, stand in ihrem Gesicht geschrieben. »Da gibt es nur eine Möglichkeit«, flüsterte sie. »Es ist dieser Hohepriester gewesen. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein, du liegst richtig.«
    Jane sagte nichts. Sie schaute Shao an, dann wieder woanders hin und strich über ihr Haar.
    »Du gibst mir also recht, Jane?«
    »Ja, das tue ich.« Sie räusperte sich. »Ich habe lange genug nachdenken können, das muss er sein.« Sie lachte. »Als Detektivin müsste ich eigentlich einen besseren Blick für Menschen haben.«
    »Du bist ja lernfähig.«
    Jane klatschte gegen Shaos Schulter. »Hör auf, ich ärgere mich schon genug. Sag lieber, was wir unternehmen sollen.«
    Shao drehte Jane ihre Handflächen entgegen. »Zunächst mal habe ich darauf geachtet, ob er auf einen der Ausgänge zugegangen ist. Das war nicht der Fall. Er muss also noch hier in der Nähe sein.«
    »Sehr gut.«
    »Und ich denke, Jane, wir sollten jetzt versuchen, John oder Suko anzurufen.«
    »Bin schon dabei.« Jane hielt ihr schmales Telefon bereits in der Hand, tippte die Nummer des Geisterjägers ein und wartete ungeduldig darauf, dass sich John Sinclair meldete…
    ***
    Es war so gelaufen, wie wir uns die
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