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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen
Autoren: Jason Dark
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wird, weiß ich nicht.«
    »Wir werden sehen.«
    Beide sahen sich um. Die Zuschauer verließen das Theater. Die allermeisten waren sauer. Ihre schlechte Laune bekamen die Mitarbeiter zu spüren, die für den Ausfall nun gar nichts konnten. Es war wie immer im Lehen. Zumeist trifft es die Kleinen und Unschuldigen. Ob Bankencrash oder der Ausfall eines Stücks.
    »Ist er noch da?«, fragte Jane.
    »Ich habe ihn nicht weggehen sehen.«
    »Okay, dann schauen wir mal nach.« Jane war voller Tatendrang, während sich Shao eher skeptisch gab. Sie war der Meinung, dass Jane die Dinge zu locker nahm und diesen Echem unterschätzte.
    Jane stand auf der Stelle und blickte sich um. »Jetzt müssen wir ihn irgendwann zu Gesicht bekommen.«
    »Er kann noch am Stand sein«, sagte Shao.
    »Bist du sicher?«
    »Nein, aber ich habe ihn auch nicht gesehen.«
    Das große Foyer leerte sich allmählich. Nur noch wenige Zuschauer hielten sich darin auf. Auch sie gingen dem Ausgang entgegen und wirkten alles andere als glücklich. Beide Frauen näherten sich dem Stand, hinter dem sie Echem zuletzt gesehen hatten. Der Stand war noch besetzt. Eine junge Frau mit rot gefärbten Haaren war dabei, einiges aufzuräumen. Sie packte Prospekte und schmale Bücher zusammen und verstaute sie in einem Korb. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Jane und Shao erst bemerkte, als die beiden vor ihr standen.
    »Oh - kann ich Ihnen helfen?«
    Jane nickte. »Möglicherweise.«
    »Um was geht es? Wenn Sie mich jetzt fragen wollen, wann die Vorstellung wiederholt wird, so muss ich passen.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Gut. Um was dann?«
    »Wir suchen einen Mann, der hier in Ihrer Nähe gewesen ist. Wir haben ihn zuletzt hinter Ihrem Stand gesehen.«
    Die Frau - laut Namensschild hieß sie Sandra - stemmte die Hände in die Hüften. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen helfen kann. Ich bin so in meine Arbeit vertieft gewesen, dass ich nicht auf irgendwelche Leute geachtet habe. Außerdem herrschte viel Betrieb, da kann man sich nicht jedes Gesicht merken.«
    »Klar«, sagte Jane Collins, »das verstehe ich. Eine Frage noch. Haben Sie das Stück schon gesehen?«
    »Klar.«
    »Dann kennen Sie ja auch diesen Hohepriester, der sich Echem nennt.«
    »Natürlich.«
    »Und genau den suchen wir.«
    Sandra wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Dabei war es so einfach, und sie blieb auch bei der Wahrheit.
    »Nein, den habe ich nicht gesehen. Zumindest nicht hier. Er muss auf der Bühne sein. Außerdem wäre es aufgefallen, wenn jemand im Kostüm hier durch das Foyer gelaufen wäre.«
    »Er trug aber kein Kostüm mehr.« Jane lächelte. »Dieser Echem hatte sich umgezogen. Er war mit einem grauen Anzug bekleidet, als wir ihn das letzte Mal sahen. Und jetzt frage ich Sie noch mal: Ist Ihnen unter Umständen dieser Mann hier in der Nähe aufgefallen?«
    Sandra, die eigentlich nichts mehr hatte sagen und nur einpacken wollen, hob den Kopf an und runzelte die Stirn. Der Mann war ihr tatsächlich aufgefallen, und das sagte sie Jane Collins auch.
    »Sehr gut«, lobte die Detektivin. »Aber das soll Echem gewesen sein?«
    »Er war es.«
    Sandra blies die Wangen auf. »Sie können mich foltern oder sonst etwas mit mir machen, aber ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wohin er verschwunden ist. Ich war zu sehr mit meinem Kram beschäftigt,, das müssen Sie mir glauben.«
    »Klar. Er ist weg. Und die Richtung, in die er gegangen ist, wissen Sie auch nicht?«
    »So ist es.«
    Das passte Jane nicht. Sie nickte der Frau noch mal zu und trat wieder nahe an Shao heran.
    »Er war hier.«
    »Ja, ich habe es gehört.«
    »Und ich glaube nicht daran, dass er das Theater verlassen hat. Er will diese Cleo haben, und die befindet sich noch im Haus. Sie wird von John und Suko beschützt.«
    Jane ging noch ein paar Schritte nach rechts. Sie griff in die Tasche und holte das Handy hervor.
    »John?«
    »Ja, ich bin da.«
    »Gut. Hast du alles mitbekommen?«
    »Nur einen Teil. Sprich demnächst lauter. Aber ich weiß, dass ihr diesen Echem noch nicht gefunden habt.«
    »Ja, aber er muss im Theater sein, weil er Cleo sucht. Und ihr steckt noch immer hinter der Bühne?«
    »Genau.«
    »Dann bleibt dort«, schlug Jane vor. »Shao und ich werden nicht zu euch kommen. Wir sehen uns hier um. Ist das okay für euch?«
    »Im Moment ja. Aber meinst du nicht auch, dass Echem es schon geschafft hat, in den Backstage-Bereich zu gelangen? Er kennt sich hier aus. Der kann verschwinden, ohne
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