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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer
Autoren: Jason Dark
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wollte ich wissen.
    Alain Ducasse überlegte einen Moment. »Man kann natürlich zu Fuß hingehen. Wenn Sie schneller dort sein wollen, nehmen Sie am besten ein Auto.«
    Ich entschied mich sofort. »Das werden wir auch machen. Noch eine Sache, Monsieur Ducasse. Können Sie uns den Weg beschreiben, den wir nehmen müssen?«
    »Nein«, erwiderte er zu unser aller Überraschung. Bis auf Martine waren wir sprachlos.
    »Aber, Großvater, was soll das denn? Deine Haltung versteht hier wirklich keiner.«
    »Doch, Kind. Du hast mich nur nicht ausreden lassen. Ich brauche den Weg nicht zu beschreiben, weil ich mit den beiden Herren fahren werde. Bist du jetzt zufrieden?«
    Das war Martine nicht. Sie konnte zunächst nur staunen und ging einen Schritt zurück. Auch Godwin und ich schauten uns nicht eben begeistert an. Nichts gegen Alain Ducasse, aber er war in einem Alter, in dem man besser Ratschläge gab und nicht in den Kampf zog. Das wollte ich ihm raten, doch Martine kam mir zuvor.
    »Du hast das doch nicht im Ernst gemeint - oder?«
    »Doch, es ist mein Ernst.«
    Jetzt sagte Godwin etwas. »Bitte, Monsieur Ducasse, Sie mögen es gut gemeint haben, aber Sie ahnen vielleicht nicht, wie gefährlich die andere Seite ist.«
    »O doch, das weiß ich. Aber Sie müssen auch mich verstehen. Ich bin hier der Einzige im Ort, der sich um die blutige Geschichte gekümmert hat. Sie hat mich wirklich lange Zeit meines Lebens begleitet. Jetzt passiert so etwas. Ich habe die Chance, Neues zu erfahren, und das lasse ich mir nicht entgehen. Ich will Sie nicht erpressen, aber nur ich kenne den konkreten Ort, wo die Menschen damals gestorben sind. Sie sollten mich nicht…«
    Ich mischte mich ein. »Schon gut, wir nehmen Sie mit. Aber unter einer Bedingung.«
    Ducasse reckte sich. »Wie lautet sie?«
    »Dass Sie nicht eingreifen, dass Sie im Wagen bleiben, wenn wir aussteigen.«
    Der alte Mann dachte nach: Dann hob er seinen Stock an und stieß ihn wieder zu Boden. »Ja, Sie haben mein Wort. Ich werde nicht in Aktion treten.«
    Damit waren wir einverstanden, Martine Ducasse allerdings nicht. Sie verdrehte die Augen, öffnete den Mund, wollte etwas sagen und wich zurück, als ihr Großvater seinen Stock anhob und mit seinem Ende auf sie zielte.
    »Sag jetzt nichts, Mädchen. Nimm deinem alten Großvater nicht die Freude.«
    »Freude nennst du das? Da sind noch zwei Gangster unterwegs. Ich habe sie gesehen. Die sind eiskalt. Die lassen dich ohne mit der Wimper zu zucken über die Klinge springen.«
    Er schüttelte den Kopf und sagte mit leiser Stimme: »Ach, Mädchen, ich habe in meinem Leben schon so viel erlebt, dass ich eigentlich vor nichts Angst zu haben brauche.«
    »Wie du willst«, erwiderte sie erstickt.
    Alain lächelte ihr zu, bevor er sich an uns wandte. »Haben Sie sich schon überlegt, wann Sie starten wollen?«
    Das hatten wir zwar und gingen dabei von der Dämmerung aus, aber wir überließen es Ducasse, sich zu äußern.
    Er nahm die Sache auch ernst, fuhr mit den Fingern durch seinen Bart und sprach davon, dass wir losfahren sollten, wenn die Dämmerung in die Dunkelheit überging.
    »Das hatten wir auch gedacht«, stimmte Godwin zu.
    ***
    Wir waren zwischendurch auf die Straße gegangen und hatten das Dorf durchsucht, weil wir erfahren wollten, ob sich die beiden Fremden unter Umständen irgendwo aufhielten und ebenfalls auf den Start warteten.
    Das war nicht der Fall. Zumindest fanden wir ihren Wagen nicht, den uns Martine beschrieben hatte. Auch die Menschen, die wir trafen, machten einen normalen und keinen ängstlichen Eindruck. Demnach hatten sich die beiden Männer zurückgehalten. Ein friedliches Bild bekamen wir präsentiert, wussten aber auch, dass dieser äußere Frieden täuschen konnte, denn das hatten wir schon öfter erlebt. Da war das Grauen dann plötzlich über uns oder über andere Menschen gekommen. Natürlich sprachen Godwin und ich auch über Alain Ducasse. Es gefiel uns beiden nicht so recht, dass er sich reingehängt hatte, aber ein Zurück gab es nicht. Und ohne ihn waren wir leider aufgeschmissen. Wir hätten nach dem dunklen Fahrzeug der beiden Männer suchen können, doch das hätte uns aufgehalten. Wir hielten uns zu dieser Zeit wieder im Haus auf und bekamen mit, dass Alain kein so zufriedenes Gesicht machte. Wir fragten nach dem Grund. Er schaute uns an und zog die Nase hoch. Erst danach antwortete er uns.
    »Es riecht nach Nebel, Freunde. Verlassen Sie sich darauf. Ich habe eine Nase
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