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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer
Autoren: Jason Dark
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erreichten, mussten wir noch die Zimmer der beiden anderen Gäste passieren. Wir konnten nur hoffen, dass die Türen geschlossen blieben.
    »Alles klar, John.«
    Ich war schon ein paar Schritte vorgegangen und befand mich fast auf Höhe der belegten Zimmer, als eine Tür geöffnet wurde. Zwei Männer traten über die Schwelle. Verstecken konnten wir uns nicht mehr. Auch nicht im Boden versinken. Es gab bei den beiden so gut wie keine Schrecksekunde. Sie standen da, versperrten uns den Weg, und in ihren kalten Blicken war nicht eben Freundlichkeit zu lesen. Wir bewahrten die Ruhe.
    Ich blieb stehen und lächelte harmlos, als ich fragte: »Dürfen wir vorbei, bitte?«
    »Nein!« Die Antwort hatte der Typ mit dem glatten Gesicht gegeben, vor dem mich schon Drax gewarnt hatte.
    Ich gab mich verlegen. »Ahm - warum nicht, bitte?«
    »Weil wir gern wissen wollen, was ihr hier zu suchen habt.«
    »Nun ja…« Ich schaute Godwin an. »Wir sind hergekommen, um einige Tage Urlaub zu machen. Ein wenig vom Job zu entspannen. Wir besitzen eine Firma und…«
    »Hier in Frankreich?«
    »Nein, ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, aber die Firma befindet sich in England.«
    »In London?«
    »Ja.«
    Der Glatte lächelte. »Wie schön. Ist ja auch eine nette Gegend hier. Viel erholsamer als London, denke ich…«
    Es war eine seltsame Unterhaltung, die wir da führten. Ich dachte daran, dass wir um das eigentliche Thema herumredeten. Dieser Glatte glaubte uns kein Wort. Obwohl er lächelte, war er alles andere als harmlos. Er starrte mich an und nickte. Dann sagte er mit leiser Stimme: »Ich glaube sogar, dass ich die Firma kenne.«
    »Nein, das ist nicht möglich.«
    »Doch. Sie hat einen berühmten Namen, und Sie sind auch berühmt. Das ist mir gesagt worden. Außerdem habe ich mir lange genug Ihr Bild anschauen können, John Sinclair…«
    Mit diesem Satz war der Spaß zu Ende. Seine linke Faust rammte vor, wollte meinen Bauch treffen, und zugleich fuhr die rechte Hand unter die Lederjacke. Die Bewegung war klar. Der Glatte wollte eine Waffe hervorholen und hier oben alles klarmachen.
    Die Faust traf mich, aber die traf mich nicht richtig. Ich war bereits auf Abwehr eingestellt gewesen, zuckte zurück, wurde nur gestreift und drehte mich zur Wand hin. Auch der zweite Typ hatte zur Waffe gegriffen, und beide wären schneller gewesen als ich.
    Nur hatten sie Godwin de Salier vergessen. Den Templer hatten sie für ungefährlich gehalten, sie hatten ihn aus den Augen gelassen.
    Für sie ein Fehler, denn seine Stimme schnitt in ihre Ohren.
    »Wer sich falsch bewegt, stirbt auf der Stelle…«
    ***
    Die Typen kannten die Regeln. Der Glatte hob zuerst die Arme. Er lachte sogar dabei, als bereitete ihm die Situation einen riesengroßen Spaß. Der zweite Mann mit der Höckernase reagierte etwas langsamer. Auch er hob die Arme.
    Durch Godwins Einsatz hatte ich freie Bahn. Ich war sicherheitshalber einen Schritt zurückgewichen und hielt jetzt ebenfalls meine Beretta in der Hand. So hatten die beiden Typen das Pech, in zwei Mündungen zu schauen, und sie nahmen es gelassen hin.
    Auch jetzt zuckte im Gesicht des Glatten kein Muskel, als er mich fixierte. Männer wie er gaben nicht auf, und so musste ich damit rechnen, dass sie es noch mal versuchten.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Bei uns schon.«
    »Sehr schön. Dann hätte ich gern gewusst, woher Sie meinen Namen kennen.«
    »Wer, ich?«
    »Wer sonst!«
    Der Glatte schüttelte den Kopf. »Wie kommen Sie darauf, dass wir Ihren Namen kennen? Bilden Sie sich nicht zu viel darauf ein. Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wer Sie beide sind. Ich wundere mich nur darüber, dass Sie uns hier überfallen haben. Oder haben wir Sie beide mit der Waffe bedroht?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie!«
    »Dazu wäre es noch gekommen. Und ich will wissen, weshalb Sie sich hier in La Paul aufhalten.«
    Der Glatte schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht daran, Ihnen das auf die Nase zu binden. Sie haben hier zwei harmlose Hotelgäste überfallen. Das ist ein Fall für die Polizei. Ich denke, dass wir Sie anzeigen werden.« Er schielte zu seinem Kumpan hin.
    »Oder?«
    »Klar.«
    Es war nicht schlecht, wenn sie versuchten, hier die Opfer zu spielen. Aber so kamen wir nicht weiter, und Godwin nahm mir die Frage praktisch aus dem Mund.
    »Wie heißen Sie?«
    »Bitte?« Der Glatte grinste kalt.
    »Ihre Namen!«
    Ein Lachen folgte als Antwort. Danach erst die Worte. »Was bilden Sie sich eigentlich ein? Wie kämen
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