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1663 - Insel der Schatten

Titel: 1663 - Insel der Schatten
Autoren: Unbekannt
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mal mit. Wir wollen doch einmal sehen, was dein Steuermann zu sagen hat."
    Zwischen den beiden Shifts hatten Filo Tenkers und Mark Persuit eine Plane aufgespannt, um mit einem Schatten gegen das ständige Sonnenlicht aus dem Zenit geschützt zu sein.
    Darunter lag Norfertus auf der Körperseite. Er rührte sich nicht, aber er hatte sein Multiorgan schon ausgefahren und ließ es langsam zwischen den Haarbüscheln über den Körper wandern.
    Nun erblickte er Haudegen. Mit einem Ruck richtete er sich auf. „Haudecc!" rief er. „Du Viertelportion! Was machst du hier?"
    „Ich heiße nicht mehr Haudecc", sagte der Kleine selbstbewußt. „Meine Freunde haben mich Haudegen getauft. Das paßt viel besser zu mir."
    „Du warst schon als ganzer Owigo ein bißchen verrückt", behauptete Norfertus. „Jetzt bist du wohl ganz übergeschnappt."
    „Durchaus nicht. Mir geht es gut, auch wenn ich etwas klein bin."
    „Dein Original war schon ziemlich mickrig", spottete der Seemann. „Du hattest gerade meine halbe Größe. Jetzt siehst du noch schäbiger aus."
    „Halt dich zurück!" warnte Haudegen. „Sonst rufe ich meine Freunde um Hilfe."
    „Das sind deine Freunde? Diese Fremden sind unsere Feinde. Sie sind Verbrecher. Ich schätze, sie haben mich entführt, weil sie mich töten wollen. Ich soll ihren Göttern als Opfer gebracht werden."
    „Du redest Unsinn, Steuermann." Haudegen genoß es sichtlich, seinem ehemaligen Vorgesetzten gegenüber dreist auftreten zu können. „Was wollt ihr von mir?"
    Norfertus stürzte auf Michael Rhodan zu, aber der Roboter war schneller. Er hielt den mächtigen Owigo mit seinen stählernen Armen problemlos fest. „Hör mir zu, Seemann!" Mike trat einen Schritt auf den sich windenden Owigo zu. „Alles, was wir brauchen, sind ein paar Auskünfte. Es geht um die >Insel der Schatten<. Und um deinen Kapitän, der dort gewesen sein soll. Leider ist Klundan verschollen."
    Das Multiorgan des Steuermanns rotierte mit hoher Geschwindigkeit. „Fragt doch den Verräter", stieß Norfertus hervor und deutete auf Haudegen. „Er weiß alles besser als ich."
    „Er hat uns viel berichtet", entgegnete der Terraner. „Dafür erhält er seinen Lohn und Dank.
    Aber eins kann er uns nicht sagen, dafür brauchen wir deine Hilfe oder die Klundans. Wie finden wir die >Insel der Schatten    „Ich kenne den Weg", behauptete Norfertus. „Aber um nichts auf der Welt würde ich den Kurs dahin verraten. Weder euch noch einem anderen Owigo. Ihr könnt mich zu Tode foltern, aber ich weiß, daß ich diesen Verrat nicht begehen werde. Ich versündige mich nicht an den heiligen Dingen, das schwöre ich dir!"
    Das klang sehr entschieden. „Wir haben Zeit", sagte Michael Rhodan. „Du bleibst unser Gefangener. Du bekommst nichts zu essen und zu trinken. Wenn du stirbst, bevor du uns alles gesagt hast, ist es dein Pech.
    Schafft ihn in ein Erdloch!"
    „Warte, Fremder! Ich mache dir ein Angebot."
    „Ich höre."
    „Es geht euch doch nur darum, einen Kurs zur Insel zu bekommen? Wenn ihr den hättet, würdet ihr mich freilassen?"
    „Das würde ich", stimmte Michael Rhodan zu. „Ich verrate euch, wo sich Klundan versteckt. Er kennt den Kurs so gut wie ich. Dann laßt ihr mich frei."
    „Wir lassen dich erst frei, wenn wir Klundan haben."
    „Wie kann ich dir trauen, Fremder?"
    „Ich bürge für sein Wort", mischte sich Haudegen ein. „Ich weiß, daß Mike es ehrlich meint."
    „Ich möchte in Ruhe darüber nachdenken", erklärte Norfertus.
    Dagegen hatte Mike Rhodan nichts einzuwenden.
    Kurz darauf meldete sich Egenhart Vyro. „Es braut sich etwas zusammen", berichtete er. „Die Leute aus der Oberstadt rüsten zu einem Feldzug gegen unser Lager. Sie sind erstaunlich gut über die Anwesenheit der Shifts und unserer Leute informiert. Sie müssen uns also heimlich beobachtet haben. Es kann auch sein, daß die beiden Gärtner, die ihr getroffen habt, Informanten der Anführer waren. Der berühmte Abillerhell ist einer dieser Anführer.
    Er hat sich nach dem Zweikampf mit Pronteros ein neues Betätigungsfeld für seine Aggressionen gesucht. In einer Stunde wollen sie aufbrechen. Es sind mindestens tausend Mann. Ihre Bewaffnung besteht aus Äxten, Speeren, Schwertern, Pfeil und Bogen, Messern und Handschleudern. Ich habe gehört, wie Abillerhell sagte, daß er Pronteros' Leute von der Hafengilde angreifen würde, wenn er die Fremden, also uns, nicht erwischen würde."
    „Das kann ja heiter werden", meinte Michael Rhodan.
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