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1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten
Autoren: Unbekannt
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an jeder anderen Stelle des Körpers ausgebildet werden und sogar darüber wandern – allerdings nur sehr, sehr langsam, wie die Terraner feststellten.
    Die Tornister konnten bis zu 22 Pseudopodien ausbilden, davon bis zu sechs Handlungsarme, da sie mindestens 16 Stummelbeine für die Fortbewegung brauchten.
    Diese Beine waren säulenförmig und höchstens einen halben Meter lang; trotz ihrer Beweglichkeit konnten die Tornister daher nur kleine Trippelschritte ausführen.
     
    *
     
    Da auch der dritte Planet eine Sauerstoffwelt war, wurden gleichzeitig Sonden dorthin geschickt, die aber keinerlei Besonderheiten feststellten.
    Er war eine von einer beständigen Wolkenschicht eingehüllte urtümliche Dschungelwelt, mit einem Durchmesser von lediglich 10.500 Kilometern und einer Schwerkraft von 0,9 g.
    Schon bei den ersten Messungen wurde festgestellt, daß die Atmosphäre ein bestens geeigneter Brutkasten war für blutsaugende Insekten.
    Eine erstaunliche Tatsache wurde allerdings festgestellt: Auch auf diesem Planeten lebten Tornister, obwohl hier ebenfalls keinerlei Hinweise auf irgendwelche technischen Entwicklungen gefunden wurden.
     
    *
     
    Joara Clayton wechselte einen kurzen Blick mit Reginald Bull, der stumm nickte.
    Sie wandte sich daraufhin an ihren Orter und ihren Piloten: „Was sagt ihr zu Tornister?"
    „Na ja, ganz nett", sagte Norman Fallar. „Nicht besonders aufregend", stimmte Enzio Ribera zu. „Und diese unendliche Mittagssonne, ich weiß nicht so recht. Keine Abendstimmung, keine Morgendämmerung, kein Sternenhimmel."
    „Freut mich, daß wir uns einig sind", erwiderte Joara lächelnd, stellte den Interkom ein und rief die beiden anderen Schiffe an. „Amires, Prosper, hier ist Joara."
    Die beiden Kommandanten erschienen auf den Bildschirmen. „Was gibt's?"
    „Wir haben uns entschieden, Planet drei zu untersuchen", antwortete die Kommandantin der KAHALO. „Er weist zwar keine Besonderheiten auf, aber dort leben Tornister, und wir sollten herausfinden, wie sie dahin gekommen sind."
    Im Bordfunk der KAHALO waren daraufhin die unterschiedlichsten Reaktionen zu hören. Fallar und Ribera waren blaß geworden, aber sie sagten kein Wort. „Dann mal los", meldete Michael Rhodan sich munter. „Aber paßt auf da unten: Im Gegensatz zu unserer Welt ohne Schatten scheint dies eher das Vorzimmer zur Hölle zu sein."
    „Dann passen wir doch gut hin", brummte Bull. „Mach's gut, Mike. Wir bleiben in regelmäßigem Kontakt."
     
    4.
     
    „Zwei Shifts und eine Space-Jet gehen runter", bestimmte die Kommandantin. „Enzio, du wirst hier die Stellung halten, da ich selbst mitgehen werde."
    „Zu Befehl", sagte der Pilot. „Norman, du kommst mit, such dein gesamtes Spielzeug zusammen und sieh zu, ob du nicht doch irgend etwas Prägnantes orten kannst. Such dir ein paar Leute, die dich unterstützen ... Cara beispielsweise. Sie buddelt gern. Sie, Jacques und Bean sind ein gutes Team."
    „Zu Befehl", echote der Orter. „Wir werden schon was finden."
    „Die übrigen Forschungstrupps sollen sich bereit machen", fuhr Joara fort. „Und denkt daran, daß die Beiboote nicht ohne SERUN verlassen werden dürfen. Wir dürfen uns keine Zehntelsekunde diesem Brutkasten an Krankheitserregern aussetzen. Enzio, du wirst peinlich genau darauf achten, daß jedes Beiboot nach der Rückkehr auf die KAHALO umgehend in der Landeschleuse desinfiziert wird. Wir fliegen zunächst zusammen, um nach einem geeigneten Platz Ausschau zu halten. Noch Fragen? Nein?
    Gut, es geht los."
    Die Shifts und die Jet flogen einige Zeit knapp über den Baumwipfeln, um nach einem Landeplatz zu suchen, von dem aus die Trupps losziehen sollten; das war nicht so einfach, denn nahezu zwei Drittel des Planeten waren bewaldet oder von riesigen Sumpfgebieten bedeckt, es zeigte sich kaum einmal eine offene Fläche.
    Noch länger dauerte es, bis die erste Tornister-Siedlung am Rand einer Felsenschlucht ausgemacht wurde. Bull entschloß sich, dort zu landen und eine erste Kontaktaufnahme zu versuchen. Die anderen wollten weiterfliegen, die wenigen Freiflächen und übrigen Felsengebiete untersuchen, um dort weitere Siedlungen zu finden.
    Die Jet landete ein gutes Stück abseits der Siedlung, um die Tornister nicht zu erschrecken; es war nicht bekannt, wann sie - und ob überhaupt jemals - zuletzt ein Raumschiff gesehen hatten. Die Forscher verstreuten sich in alle Richtungen, während Reginald Bull und Joara Clayton als erstes die Siedlung besuchen
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