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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übergang von Noman nach Mystery passiert haben, mit Hilfe eines funktionierenden Zellaktivators zurückkehren können. Dort wartet eine Welt, ein Universum, eine Existenzebene, wie immer man es auch bezeichnen will, jedenfalls ein Ort des Wunders auf uns, wie man ihn mit Worten der menschlichen Sprache nicht beschreiben kann – mit keiner Sprache dieses Universums."
    Es klingt einleuchtend, daß ihr den Schritt von Norman nach Mystery – eine Distanz von immerhin über 225 Millionen Lichtjahren – über ein anderes Universum genommen haben könntet", sagte Tifflor, jedes seiner Worte mit Bedacht wählend. „Ja, so könnte es tatsächlich vor sich gegangen sein. Und das wird euch sicher verändert haben. Aber nicht auf die Art, wie du es darstellst. Das ist Wunschdenken, Lyndara."
    Lyndara erhob sich umständlich wieder auf die Beine. Aus der Höhe ihrer vollen Größe sagte sie sachlicher: „Ich habe so bislang mit keinem Außenstehenden über dieses Phänomen gesprochen ,Tiff. Dies nicht, um dir irgend etwas einreden zu wollen, sondern um dir meine Überzeugung nahe zu bringen. Es liegt mir nämlich viel daran, daß du weißt, warum ich dich als uns zugehörig betrachte. Du sollst den Grund kennen, warum du verpflichtet bist, mit uns zu gehen. Wenn du diese Einsicht gewonnen hast, wird sich alles andere von selbst ergeben."
    Lyndara konnte sich wohl kaum vorstellen, welches Grauen ihre Worte in ihm wachriefen. Sie sah ihn bedeutungsvoll an und sagte abschließend: „Sei bereit, Tiff. In drei Tagen starten wir nach M55."
    In diesem Moment stützte Datarung, der jüngste Ertruser in Lyndaras Truppe, ins Zimmer und rief: „Lyn, komm schnell. Seyna legt sich mit diesem Venno an."
    Lyndara stürzte mit einem Wutschrei ins Freie. Tifflor folgte ihr. „Nicht, Seyna!" hört er Lyndara verzweifelt rufen. „Laß das„!"
    Aber das Verhängnis hatte bereits seinen Lauf genommen. Aus Linuits Z4K zuckte ein Energiestrahl und hüllte Seyna ein. Lyndara hatte ebenfalls ihre Waffe gezogen und feuerte ihrerseits auf den Venno. Sie schoß im Laufen ohne Unterlaß, so lange, bis von Linuit und seinem Zyklop-Vierfach-Tomber nur noch ein Häufchen Asche übrig war.
    Dann warf sie den Strahler achtlos weg und kümmerte sich um ihre Freundin Seyna.
    Seyna war noch am Leben .Lyndara redete beruhigend auf sie ein und deckte ihr halbverbranntes Gesicht mit Küssen ein. „Wir kriegen das schon wieder hin, das versprechen ich dir, Mädchen. Ich brauche dich mehr als ..."
    Sie schluckte die letzte Worte. In diesem Moment hatte Tifflor mit der Ertruserin noch echtes Mitleid. Er wußte, daß die beiden Frauen viel mehr als eine bloße Kameradschaft verband. Aber als sich Lyndara dann langsam zu ihm umdrehte und ihn geradezu flehend ansah, da bekam er plötzlich einen Kloß im Hals. In seinen Schläfen hämmerte der Puls.
    Das war Todesangst! „Tut mir leid für dich, Tiff", sagte sie mit echtem Bedauern, „aber Seyna darf nicht sterben."
     
    11.
     
    „Dein Chip wird Seyna retten", gab ihm Lyndara Zuspruch, während er bereits auf dem Operationstisch lag. „Du sicherst durch dein Opfer unser wichtiges Projekt, Tiff. Das soll dir ein Trost sein."
    Der Arzt, ein heruntergekommener, aus der Milchstraße verschlagener Ära, war bereit.
    Die beiden Medoroboter versuchten, Lyndara vergeblich zur Seite zu drängen. „Du siehst, daß Dammos Medocenter modern eingerichtet ist", plapperte Lyndara weiter. „Es kann nichts schiefgehen. Wir müssen nur verhindern, daß Dammo sich deinen Chip unter den Nagel reißen kann. Aber meine Leute sind auf dem Posten ..."
    „Schluß jetzt", sagte der Ära. „Ich habe zu arbeiten."
    „Und mach deine Arbeit ja gut!" sagte Lyndara drohend. „Wehe, wenn an Tiffs Schulter eine Narbe zurückbleibt."
    So konnte wirklich- nur eine Verrückte reden. Denn was machte es schon für einen Unterschied, wenn er nach 62 Stunden mit oder ohne Narbe auf der Schulter starb? Das waren seine letzten Gedanken, denn dann wurde er anästhesiert und kam erst wieder in seiner Unterkunft zu sich.
    Tifflor dachte zuerst, daß alles nur ein böser Traum gewesen sei. Denn er verspürte keinerlei Nebenwirkungen eines Eingriffs an sich. Nur als er sich aus dem Bett schwang und aufstand, fühlte er sich etwas schwach auf den Beinen. Er trug jetzt ein knielanges Nachthemd, das hinten zu öffnen war. Als er sich an die linke Schulter faßte und das Bioplast fühlte, da erst wurde ihm klar, daß er das alles nicht nur geträumt

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