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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay
Autoren: Unbekannt
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Heiligen. Du bist zum wichtigsten Bestandteil meines neuen Lebens geworden. Enttäusche mich nicht, Tiff."
    So und ähnlich sprach sie in den nächsten Tagen immer wieder zu ihm. Sie wurde deswegen, und weil sie ständig um ihn war und ihm kaum eine Atempause gönnte, zum Inhalt seiner schlimmsten Alpträume. Sie erzählte ihm immer wieder die Geschichte über ihre Erlebnisse auf Noman und Mystery, wobei sie die phantastischen Elemente besonders hervorhob.
    Einmal, es war am 27. November, wurde es Tifflor einfach zuviel, als sie wieder behauptete, daß ihnen allen auf Mystery, wenn sie den „Übergang" mittels Tifflors Unsterblichkeitschip schaffen würden, eine Zukunft als Superintelligenz bevorstünde. „Ich kann diesen Unsinn nicht mehr hören, Lyndara!" rief er verzweifelt. „Ich habe eigentlich bereits resigniert. Mir ist alles egal. Aber nimm meine Unsterblichkeit wenigstens für dich!"
    Sie wandte sich ihm tadelnd zu und schien ihm seine Gedanken vom Gesicht abzulesen. Ihre Miene verfinsterte sich bedrohlich, aber plötzlich begann sie schallend zu lachen. „Du hältst mich für verrückt, wie all die anderen kleinen Geister", sagte sie amüsiert. „Ich kann das sogar verstehen. Du würdest aber ganz anders denken, wenn du erlebt hättest, was wir erlebt haben. Wir haben einen Blick in die Ewigkeit getan, in unvergleichliche Bereiche, die alle Geheimnisse des Lebens und der Schöpfung in sich bergen. Mit deiner Hilfe, mittels der Kraft deines Chips, werden wir für immer an diesen Ort zurückkehren und uns zu einer Entität weit über einer Superintelligenz erheben."
    Damit begann die alte Leier von neuem. Tifflor schwieg. Er konnte nichts mehr dazu sagen, seine Resignation hatte ihren Höhepunkt erreicht. „Höre ich Ablehnung aus deinem Schweigen heraus?" erkundigte sich Lyndara scharf und versperrte ihm mit ihrem mächtigen Körper den Weg, als er an ihr vorbei wollte. „Es ist nicht Ablehnung, die mich schweigen läßt", erwiderte Tifflor müde. „Es ist eher Unverständnis. Ich bin einfach nicht in der Lage, deine Ansichten geistig nachzuvollziehen. Ich kann nicht glauben, daß ganz normale Sterbliche mittels meines Chips in den Rang einer höheren Entität aufsteigen könnten. Ich weiß, daß das nicht geht. Er macht mich als sein Träger auch nicht zu mehr als zu einem Menschen mit bloß relativer Unsterblichkeit."
    „Wir sind aber keine normalen Sterblichen mehr",sagte Lyndara. Sie knieten plötzlich vor ihm nieder, so daß ihre Augen auf gleicher Höhe mit den seinen waren. „Das soll eine weitere Lektion in progressiver Denkart sein, Tiff. Ich will versuchen, dir etwas Grundsätzliches zu erklären. Du brauchst es nicht zu verstehen, aber ich erwarte zumindest die Toleranz von dir, meine Einstellung zu akzeptieren, an die ich mit aller Kraft glaube."
    Tifflor nickte dazu bloß ergeben.
    Sie begann ihm wieder mit blumenreichen Worten zu erzählen, was ihnen an der Großen Leere auf dem unglaublichen Planeten Noman widerfahren war. Einem Planeten, der aufgrund seiner physikalischen Beschaffenheit nur ein Gravo hätte haben dürfen, auf dem aber wider alle Naturgesetze zwischen sechs und acht Gravos herrschten. Auf dieser unmöglichen Welt gab es einen ein Kilometer durchmessenden Gravowürfel, in dem die natürliche Schwerkraft von einem gherrschte, die aber dafür nach verschiedenen Seiten wirkte.
    Lyndara geriet mit ihren Gefährten in diese Gravofalle, der sie nicht mehr entrinnen konnten. Als sie endlich einen Ausgang fanden, brachte sie dieser Mystery heraus. Und wie sich später herausstellte, besaßen sie plötzlich eine negative Strangeness.
    Harrgenau dieselben unerklärlichen Strangenesswerte wie jener mysteriöse ausgeglühte Zellaktivator eines der beiden Mutanten Fellmer Lloyd oder Ras Tschubai, der für einige Zeit doppelt existiert hatte und im Forschungszentrum Titan verwahrt worden war. „Klingt das alles nicht phantastisch wundersam unglaubwürdig?" argumentierte Lyndara. „Und doch ist alles wahr, genauso ist es geschehen. Aber es ist noch viel mehr passiert. Nur sieht es die Welt nicht, denn wir tragen es in uns. Wir haben beim Durchgang von Noman nach Mystery einen Schub bekommen; etwas hat wie ein Blitz in uns eingeschlagen und hat uns verändert. Diese Andersartigkeit läßt uns in den Augen Außenstehender als verrückt erscheinen. Wir haben eine Erhöhung zu Wesen der besonderen Art erfahren. Wir wissen aber, daß wir in diesen Zwischenbereich, den wir beim
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