Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mir, daß nichts mehr zählt als unsere Leben und unsere Freiheit. Da wir uns beides bewahrt haben, können wir dort weitermachen, wo man uns gestoppt hat."
    Lyndara warf die Arme hilflos in die Luft. „Was können wir jetzt noch tun? Nachdem die Unsterblichen gewarnt sind, werden sie es zu verhindern wissen, daß wir an sie herankommen. Und wie steht es mit dir? Ich habe die DAORMEYN verloren und kann dir nichts mehr bieten. Wie soll ich dich bezahlen? Daraus ergibt sich die Frage, warum du mich noch unterstützen solltest.
    Dabei würde ich jeden Preis zahlen, um ans Ziel zu kommen!"
    „Es freut mich zu hören, daß du wieder klar denken kannst, Lyn", sprach der Koloß. „Aber nun schalte ruhig wieder deine Gefühle dazwischen. Mir ging es vor allem darum, diesen Tekener zur Strecke zu bringen, das wäre mir Befriedigung genug gewesen. Nun muß ich mich mit dem Gedanken trösten, daß es das nächste Mal klappen wird. Dir dagegen ist es egal, welchem Unsterblichen du den Chip abnimmst.
    Und das gefällt mir. Ich habe mich bereits mit dem Gedanken angefreundet, mich mit einem Ersatz für Tekener zufriedenzugeben, wenn ich dir damit behilflich sein kann.
    Ich mag dich und dein Streben, und darum bleiben wir Partner. Du kannst mich Zopran nennen."
    „Danke für deine Treue, Zop", sagte Lyndara, die zum erstenmal in der Lage war, den Boß der Paylaczer Guardians beim Namen zu nennen. „Aber meine Bedenken bleiben, daß die Unsterblichen sich einigen und uns nicht an sich heranlassen werden."
    „Ganz so ist das nicht", versicherte der bronzene Koloß. „Als ich vor vierzehn Tagen von Julian Tifflors Reise nach Hangay erfuhr, habe ich Anordnung gegeben, dem Galaktiker einen heißen Empfang zu bereiten. Tifflor befindet sich inzwischen längst in Hangay und kann von dem Vorfall auf Makkom nichts wissen. Mit anderen Worten: Er hat keine Ahnung, daß ihm da jemand an die Unsterblichkeit gehen will. Ich will dir keine zu großen Hoffnungen machen, Lyn, aber vielleicht ist Tifflor bereits in der Gewalt meiner Leute."
    „Das gibt mir neuen Mut, Zop", sagte Lyndara. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll. Aber warum tust du das für uns, wo ich dir nichts mehr zu bieten habe?"
    „Meine Motive sind simpel und eigentlich leichter zu verstehen als deine, Lyn", antwortete der Anführer der PayGuas. „Ich möchte die herrschende Ordnung zerstören und nach eigenen Gesetzen leben können. Und Julian Tifflor ist Teil dieses verlogenen intergalaktischen Ordnungsprinzips, gegen das ich kämpfe. Du strebst zwar eine höhere kosmische Ordnung an, die ich nicht begreifen kann. Aber letztlich ziehen wir beide am selben Strang."
    „Laß uns diesen Pakt besiegeln, Zop", sagte Lyndara gerührt. Sie war froh, sich nicht mehr mit schnöden weltlichen Problemen herumschlagen zu müssen und sich wieder den verlockenden Gedanken an eine Zukunft unter einer höheren kosmischen Ordnung widmen zu können. „Wäre dies nicht der Augenblick, deine Rüstung vor mir abzulegen?"
    „Das ist kein Thema!"
     
    1.
     
    „Otriim für Lashava!" schrie der Hauri mit fanatisch verzerrtem Gesicht. Er hatte noch Gelegenheit, sich das Hemd vom Leib zu reißen, so daß die grelle Tätowierung auf seiner schmächtigen Brust zu sehen war. Dann erst traf ihn der Paralysestrahl. Zwei Titrons nahmen den noch zuckenden Körper in ihre Mitte und zerrten ihn weg.
    Das passierte kurz nachdem sie der PERSEUS entstiegen waren und haurischen Boden betreten hatten. Und es geschah alles so rasch, daß weder die haurischen Garderoboter noch Julian Tifflors beide Leibwächter rechtzeitig reagieren konnten. Nia hatte sich instinktiv vor Julian gestellt. Sie zitterte leicht, als alles vorüber war und sie aufatmend seine Hand drückte. Dabei sah sie ihn besorgt an, aber Tifflor winkte ab. Er sah immer noch die knallrote Tätowierung des Hauri vor sich: eine exotische Blume in eine Spiralgalaxis eingebettet. „Du hast für einen wirklich netten Empfang auf Talluur gesorgt, Chalid pak Lyiv!" herrschte Nia Selegris den haurischen Würdenträger an und teilte im nächsten Moment auch verbale Hiebe für den Vertreter des Galaktikums aus. „Und wo waren deine beiden Guardian Angels, Telar?"
    Der Terraner setzte mit kläglichem Gesicht zu einer Erklärung an, aber der Hauri kam ihm zuvor. „Ich schäme mich zutiefst für diesen bedauerlichen Zwischenfall", beteuerte Chalid pak Lyiv zerknirscht. „Aber ich versichere euch, daß dies der erste und letzte Zwischenfall
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher