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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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hätte man auf den Gedanken kommen können, ihm einen Translator zur Verfügung zu stellen - nur um sein Sprachtempo zu regulieren.
    Dabei war Homer G. Adams weit davon entfernt, sich von der äußeren Erscheinung und dem hektischen Gehabe eines Ennox irreführen zu lassen.
    Bernhard hatte Angst. Was er mitzuteilen hatte, konnte eventuell wichtiger sein als alles, was der Hanse-Chef in den letzten Wochen von den anderen Ennox gehört hatte, die sich seit dem elften Februar stoßweise wieder im Solsystem hatten blicken lassen.
    Bis dahin hatte es keine Ennox-Besuche auf Terra und anderen wichtigen Welten mehr gegeben, seitdem die BASIS am 1. August 1202 zu ihrer Expedition an die Große Leere aufgebrochen war. Das war jetzt rund dreieinhalb Jahre her, und das Ausbleiben von Nachrichten während dieser Zeit hatte den in der Galaxis zurückgebliebenen Verantwortungsträgern mehr als Geduld abverlangt - in erster Linie den nicht mitgereisten Zellaktivatorträgern Homer G. Adams, Ronald Tekener, Julian Tifflor und Dao-Lin-H'ay.
    Es gab noch keine Funk- oder Kurierbrücke über die von Rhodan angelegten Zwischenstationen zur Großen Leere, wo die zehn Androgynen-Roboterstämme Stützpunkte zur künftigen Nutzung durch die Kosmische Hanse schaffen sollten. Die Entfernung von einem dieser Stützpunkte zum anderen betrug im Schnitt 20 Millionen Lichtjahre. Das waren wahrhaftig neue Dimensionen. Über drei Jahre hatte man in der Milchstraße darauf gewartet, daß endlich eine Nachricht kam.
    Wer anders als die Ennox, für die Zeit und Raum offensichtlich kein Hindernis bedeuteten, hätten sie auch bringen sollen? Nach einem Jahr hatte Adams gedacht, die BASIS sei weit weg. Nach zwei Jahren stellte er sich vor, daß sie jetzt tiefer ins All vorstieß als jemals zuvor galaktische Schiffe aus eigenem Antrieb. Und nach drei Jahren sah er sie in seinen Träumen irgendwo verloren am Ende des Universums treiben.
    Und dann, eben an diesem 11. Februar 1206, stand plötzlich eine Ennox vor dem Hansechef und sagte es ihm, als sei es das Selbstverständlichste in der Welt: „Sie sind gut angekommen, Homer. Das heißt, wir sind jetzt da und passen auf, daß sie keine Dummheiten machen. Aber deinen Freunden geht es wirklich gut, und ganz besonders Perry.
    Schöne Grüße von ihm."
    „Perry?" fragte Adams verdutzt. Er stand hinter seinem Kom-Pult auf. „Du meinst wohl Perry Rhodan."
    „Ich kenne Perry sehr gut", sagte sie lächelnd. „Ich weiß, daß ihr kompliziert seid. Für dich mag er Rhodan sein. Für mich ist er Perry. Und er ist ganz einfach süß."
    Adams mußte schlucken, aber das Juckpulver schien immer noch in seinem Hals zu sitzen. Er räusperte sich mehrmals und fragte: „Darf ich vielleicht erfahren ...?"
    „Natürlich", flötete sie. „Mein Name ist Claudia, und ich kenne Perry schon lange." Die Ennox mit dem Aussehen eines blondmähnigen Fotomodells seufzte tief und drehte die Augen zur Decke. „Seitdem er nach Mystery kam. Du weißt schon, unsere Heimatwelt."
    „Eure Stützpunktwelt", korrigierte Adams sie. „Ich habe mit Perry, beziehungsweise Rhodan, lange und oft darüber gesprochen, und er ist nach wie vor davon überzeugt, daß ..."
    „Hat er von mir gesprochen?" fragte Claudia. Ihr Augenaufschlag hatte etwas Hypnotisierendes. „Homerboy, Schatz, sag es mir ehrlich. Hat Perry mich jemals erwähnt?"
    Der Hansechef starrte sie an. Für einige Sekunden blickten sie sich gegenseitig tief in die Augen. Wie die Schlange und das Kaninchen.
    Dann hatte sich Adams wieder in der Gewalt und setzte sich hinter sein Pult. „Nicht, daß ich wüßte", entgegnete er kalt. Er merkte, daß er sich so von der vamphaften Erscheinung hatte irritieren lassen, daß er für einige Augenblicke völlig vergessen hatte, was ihn einzig und allein interessieren mußte. „Was ist mit Rhodan und der BASIS?" fragte er, betont sachlich. „Du wirst nichts dagegen haben, wenn ich einige Mitarbeiter zu diesem ... Gespräch hinzuziehe."
    „Wenn es hübsche, kräftige Jungs sind ...", flötete Claudia.
    Es waren vielleicht nicht gerade hübsche, aber durchaus kräftige Hanse-Spezialisten, die auf Adams' verstecktes Signal den Raum betraten: zwei Männer, und eine Frau in Claudias Alter, soweit sich das bei einer Ennox sagen ließ. „Also, Claudia", begann Homer G. Adams noch einmal. „Ich nehme an, Perry hat dich als Botin zu uns geschickt. Was hat die Expedition an der Großen Leere angetroffen? Wie sieht es ...?"
    „Halt!" unterbrach
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