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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Sonnenlicht bis auf den Erdboden durchdringen ließ.
    Abgesehen davon, daß es kein Grün gab, war es eine Landschaft, die ein Ertruserherz höher schlagen ließ - sie wirkte abweisend und gefährlich, wüst, ungeordnet, dazu brodelnd von einem Leben, das wahrscheinlich ebenso exotisch ausgefallen war wie die Pflanzenwelt des Planeten.
    Alles in allem eine Herausforderung für einen echten Menschen von Ertrus, Frau oder Mann.
    Lyndara steckte kurz den Kopf aus der Luke und musterte ihre Schar.
    Ein Teil der Gruppe hatte Platz in den beiden Shifts gefunden, die anderen waren aufgesessen. Selbstverständlich trug jeder Teilnehmer des Kommandounternehmens seine Einsatzmontur, vergleichbar mit den SE-RUNS und den anderen Kampfanzügen, aber von den Ertrusern leicht umgearbeitet.
    Vor allem Nounser hatte sich darum verdient gemacht, ein Mann von 33 Jahren, der körperlich nicht ganz dem Leistungsdurchschnitt entsprach, der für Lyndaras Truppe galt. Aber das machte der Mann mit dem dichten schwarzen Sichelkamm durch Geschicklichkeit, Raffinesse und Einsatzwillen wieder wett. „Wie sieht es aus?" wollte Mattrasan wissen. „Irgendwelche Nachrichten von Rhodan?"
    Lyndara grinste. „Er krakeelt auf allen Frequenzen herum", spottete sie. „Wir sollen aufhören, den Einsatz abbrechen und so weiter. Er macht das recht gut und überzeugend, wahrscheinlich lassen ihm die Noman-Draken keine andere Wahl."
    Mattrasan grinste zurück. „Wir wohl auch nicht", kommentierte er.
    Lyndara spähte nach vorn.
    Die Umweltbedingungen auf Noman waren extrem. Das galt nicht nur für Fauna und Flora, sondern auch für den Einsatz moderner Technik. Die immer wieder auftretende intensive Strahlung der Sonne erschwerte sowohl den Funk als auch die Ortung, die zudem von der dichten Wolkendecke beeinträchtigt wurde, die Noman umhüllte. Nur die höchsten Gipfel ragten aus diesem Dunst heraus, Berge mit mehr als 13.000 Metern Höhe. „Etwas zu sehen?"
    Lyndara schüttelte den Kopf und glitt ins Innere des Shifts zurück. Ihr Fahrzeug wurde von Datarung gesteuert, an der Lenkung des zweiten Shifts saß die junge Tittria.
    Routinemäßig überprüfte Mattrasan die Aggregate seiner Kampfmontur. Da die Luft Nomans für Menschen atembar war, brauchte ja kein Sauerstoff mitgeführt zu werden, dafür war der Bedarf an Energie erheblich höher als normal.
    Das lag zum einen an der Gravitation des Planeten: Acht gkonnten einen Ertruser zwar nicht umbringen, aber auch sie empfanden diese Massenanziehung des Planeten als sehr belastend. Diesen Wert mit technischen Mitteln auf die - für Ertruser -üblichen 3,4 gherabzusetzen, erforderte viel Energie. Auch die Flugaggregate, die Antigravanlagen und die Projektoren für die Schirmfelder waren ausgesprochene Energiefresser -da sich die Schutzschirme in drei Dimensionen erstreckten, wurden bei einer Vergrößerung des Feldes sehr viel mehr Energie gebraucht, als mancher annehmen mochte. „Dort vorn, Mattrasan. Kannst du es erkennen?"
    Mattrasan nahm die Fernoptik zu Hilfe. „Noman-Draken!" stellte er knapp fest. „Auf dem Boden. Eine ganze Horde!"
    Die Draken von Noman waren seltsame Symbiose-Wesen, bestehend aus einem schildkrötenähnlichen intelligenten Wesen auf dem Erdboden und einem rautenförmigen Flugteil in der Atmosphäre. Die ein zu ein Meter großen „Trapeze" sammelten die Strahlungsenergie der roten Riesensonne Daffish und strahlten sie gebündelt hinab zu ihrem jeweiligen Symbionten am Boden.
    Mit der dünneren ihrer beiden körpereigenen Antennen konnten die Noman-Draken am Boden diese Energie aufnehmen und weiterverarbeiten - zum Beispiel über ihre zweite Antenne als zielgerichteten Schuß abstrahlen.
    Wie stark ein Treffer aus diesem „Körperstrahlgeschütz" ausfallen konnte, hatte Mattrasan noch nicht erfahren. In dem Informationsmaterial, das der Truppe über Noman und seine Bewohner zugänglich gemacht worden war, hatte es lediglich eine Darstellung eines Schusses gegeben, nicht aber ein Bild der Trefferwirkung.
    Allerdings hatte Mattrasan keinerlei Zweifel: Die Schirmfelder, mit denen er und seine Kameraden sich vor Trefferwirkung schützten, konnten von diesen Noman-Draken nicht geknackt werden.
    Fast schon schade, dachte Mattrasan und empfand ein wenig Bedauern. Dieser Einsatz war offenbar nicht annähernd so gefährlich, wie es ihm und den anderen in den Kram gepaßt hätte.
    Von der anderen Seite des Shifts erhob sich der Kopf von Marghae in die Höhe. „Wetterleuchten!"
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