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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel
Autoren: Unbekannt
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unter dem Boden Hohlräume, die man orten kann. Nur hier zeigte die Ortung nichts an - und deshalb hat die Ezialistin an dieser Stelle gesucht. Ist das nicht absurd?"
    „Absurd ist nur die Denkweise der Raunach, mein Junge", sagte Rutan grinsend. „Oder unsere.
    Man muß eben wie sie denken, um sie zu verstehen."
    „Ach so", erwiderte der Kommandant. Aber sein Gesicht sah nicht sehr geistreich aus.
    Arlo Rutan und die anderen Insassen seines Kommandopanzers schwebten den Schacht hinunter, den der Desintegrator geschaffen hatte. In nur drei Metern Tiefe landeten sie in einem Gang, der mit schwarzem Metall ausgeschlagen war. Er führte in die Kammer, die Urghuun Tallawanta entdeckt hatte.
    Und zu der Ezialistin, die dort stand und die Arbeit eines kleinen Meßgeräts steuerte, das auf den Gegenstand ihres Interesses gerichtet war.
    Die schwarze Statue.
    Sie stand auf einem - ebenfalls schwarzen - würfelförmigen Sockel.
    Die Nachbildung eines zweifellos hominiden, zirka 1,20 Meter großen Lebewesens, das genauso aussah, wie die Raunach in den Computern beschrieben worden waren.
    Rutan sah jedoch erst einmal nur flüchtig hin. Er gab den Mitgliedern seiner Truppe einen Wink, dann durchstöberte er mit ihnen die Kammer auf der Suche nach Fallen. Sie fanden keine unter Schlamm und Wasser.
    Erst danach wandte er sich der Statue zu.
    Sie alle schauten"während der ersten Minuten nur. Der Anblick einer lebensechten Statue vermittelte einen besseren Eindruck von den Erstbewohnern von Gronich als alle Informationen aus den Computern.
    Eine Ausstrahlung ging von ihr aus, die alle Anwesenden in ihren Bann schlug. Dazu trug wohl auch ihre Ahnung bei, daß die Raunach Kenntnis von den epochalen Vorgängen am Rande der Großen Leere hatten, die sich vor Äonen ereigneten - und an denen sie vielleicht mitgewirkt hatten.
    Jedenfalls konnte es kein Zufall sein, daß die Raunach dieselben Symbole verwendeten wie die Regisseure des Quidor-Spiels. Sie hatten sie auch an der Statue angebracht.
    Auf den beiden Handflächen ruhten eine Tilde und ihr Gegenstück - und die Frontwand des Sockels zierte das sogenannte Quidor-Symbol.
    Und alle diese Symbole strahlten in einem erbarmungslosen kalten Licht, das schroff mit der Schwärze der Statue kontrastierte und gegen die Scheinwerfer antrat.
    Wie das Licht der Sterne im dunklen All, und das unter Wasser.
    Dilja Mowak befreite sich zuerst von dem Bann. „Was hast du mit deinem Meßgerät festgestellt?" wandte sie sich an die Ezialistin. „Ich wollte wissen, was das für Material ist, aus dem die Statue besteht", antwortete Urghuun Tallawanta. „Bis jetzt weiß ich nur, daß es sich weder um Metall noch um Metallplastik handelt.
    Vielmehr ist es ein synthetisch hergestelltes Hochdruckelement, das mit Ynkelonium verwandt zu sein scheint. Aber versteht mich nicht falsch: Es ist kein Ynkelonium."
    „Ein schönes Souvenir", sagte Borong „Babyface" Santuk mit rauher Stimme. „Wir nehmen es doch mit nach Hause, oder?"
    Dilja musterte das glatte Ersatzhautgesicht des Hünen mit dem roten Sichelkamm. An ihm war keine Regung zu erkennen, doch die Augen verrieten ihr, daß Rutans Stellvertreter sich mit seiner respektlosen Bemerkung nur von dem Bann befreien wollte, den die Statue anscheinend noch immer auf ihn ausübte. „Ich bin nicht mehr sicher, ob es richtig ist, alles einzukassieren und mitzunehmen, was man Faszinierendes auf anderen Welten findet", sagte sie. „Es gehört nicht uns, sondern es gehört hierher. Wenn jemand einen Anspruch auf das Erbe der Raunach hat, dann die Xophach."
    „Und vielleicht auch die Nauphach", ergänzte die Ezialistin. „In diesem Falle bin ich trotzdem dafür, daß wir uns die Statue auslernen. Sie muß auf der BASIS untersucht werden.
    Ich ahne, daß wir uns dadurch zusätzliches Wissen über die Raunach und über die früheren Verhältnisse in dieser Region des Kosmos verschaffen können. Wissen, das die Hersteller möglicherweise in die subatomare Struktur des seltsamen Materials verpackten."
    „Deine Argumente haben mich überzeugt", stimmte Arlo Rutan zu. „Was meint Dilja?"
    Die Oxtornerin dachte über das Argument der Ezialistin nach und versuchte, das Für und Wider gewissenhaft abzuwägen. Es gelang ihr nicht. Urghuun hatte aber auch einen Kompromiß angeboten. Den griff sie auf „Ich bin damit einverstanden, daß wir uns die Statue ausleihen und sie später wieder hierherbringen", sagte sie. „Dann sind wir uns einig", meinte der
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