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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis
Autoren: Jason Dark
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lächelte ich. »Aber nicht allein, denn ich werde mit dir gehen.«
    Nach dieser Antwort, die auch Suko gehört hatte, bekam ich mit, wie er zusammenzuckte. Damit hatte auch er nicht gerechnet. Es war ein Risiko, das wusste ich selbst, aber ich besuchte das Land nicht zum ersten Mal, und ich wusste, dass ich dort einen Freund hatte, den Roten Ryan, der ebenfalls nur Gerechtigkeit wollte. Diese Person konnte keinem irdischen Gericht übergeben werden.. Eine wie sie war für Menschen nicht existent. So etwas gehörte ins Reich der Fabel, und versuchen, sie zu töten, das war nicht mein Ding, obwohl ich einer Mörderin gegenüberstand.
    »John, hast du dir das auch gut überlegt?«
    »Keine Sorge, Suko.«
    »Okay.« Mehr sagte er nicht, denn er kannte mich. Wenn ich mich einmal für eine Aktion entschlossen hatte, dann führte ich sie auch durch. Da gab es dann kein Zurück mehr.
    Celina schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht fassen und horchte auf, als ich sagte: »Gehen wir?«
    »Zu meinem Kreis?«
    »Genau dorthin!«
    Noch immer sah sie ungläubig aus, was mir letztendlich egal war. Hier musste etwas in Bewegung geraten. Ich wollte sie aus dem Verkehr ziehen, bevor sie auf dieser Welt noch mehr Unheil anrichtete.
    Natürlich wusste ich, dass ich ein Risiko einging. Aber ich vertraute auf die guten, die positiven Kräfte der Druidenwelt, denn sie stammte ja nicht aus Guywanos Reich. Zwar würde sie in Aibon nicht vor Gericht gestellt werden, aber ob man sie weiterhin akzeptierte, nachdem sie eine so große Schuld auf sich geladen hatte, das war fraglich, und darauf setzte ich. Das behielt ich allerdings für mich. Aber ich nickte ihr zu und fragte abermals: »Gehen wir?«
    Erst lachte sie, dann gab sie die Antwort. »Ja, wir gehen. Aibon wartet auf uns…«
    Ihre Augen leuchteten, als hätte sie einen großen Sieg errungen…
    ***
    Zwei Frauen standen auf dem Hof und unterhielten sich. In der Nähe platschten Kinder in einer Pfütze herum. Es hatte aufgehört zu regnen. Die Luft war weiterhin feucht und schwer. Sie hing als Dunst über dem Erdboden.
    Die Frauen sahen uns zwar, hielten sich aber zurück und sprachen uns nicht an. Wir hatten Celina in die Mitte genommen und hielten sie zudem fest. Wir wollten nicht riskieren, dass sie plötzlich ihre Flügel bewegte und uns davonflog.
    Erneut verschwanden wir in dem Nebenhaus. Den Weg zum Keller mussten wir nicht suchen. Wieder ging es die Schräge hinab. Das schwache Licht sorgte dafür, dass wir genug sahen, und wenig später standen wir vor dem Höllenkreis, wie Celina ihn genannt hatte.
    Erleuchtete nicht mehr. Seine äußeren Zeichen waren auch kaum zu sehen und traten erst hervor, als Suko sie mit seiner Lampe anleuchtete. Das kannten wir bereits.
    Ich hatte gedacht, dass Celina sofort in den Kreis treten würde. Sie tat es nicht und blieb davor stehen. Da sie wesentlich kleiner war als ich, musste sie zu mir aufschauen, und dabei sah ich das Funkeln in ihren Augen.
    »Du willst wirklich mit mir gehen?«
    »Sonst stünde ich nicht hier.«
    Sie gab nicht auf. »Das hast du dir gut überlegt?«
    »Habe ich. In meiner Welt kann ich nichts mit dir anfangen. Also muss ich dich zurückbringen.«
    Sie lachte leise und schüttelte den Kopf. »Welch eine Logik, dann könnte ich leicht hierher zurückkehren.«
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    Celina konnte es nicht fassen. Wahrscheinlich war ich in ihren Augen ein Selbstmörder. So sah ich mich nicht. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen und sah mich durchaus nicht chancenlos an.
    »Dann sollten wir es wagen.«
    »Richtig.« Ich wollte in das Zentrum hineingehen, aber mein Freund Suko hielt mich zurück.
    »John, ich denke, dass du…«
    »Lass es gut sein. Ich weiß, was ich tue. Zur Not kannst du mir folgen und mich rausholen.«
    Er verzog den Mund. »Ich hoffe, dass ich das nicht muss.«
    »Keine Sorge, es klappt.«
    Der Optimismus war bei mir zum Teil gespielt. Mit meinem Plan hatte ich auf volles Risiko gesetzt, doch in diesem Fall vertraute ich Aibon und nicht der Mörderin.
    Sie stand bereits in der Kreismitte und wartete auf mich. Dass mir eine magische Reise bevorstand, war klar. Ich hatte sie schon oft angetreten, wenn auch in verschiedenen Variationen. Zur reinen Routine würden sie nie werden, denn jede dieser Reisen war stets mit nicht geringen Risiken verbunden.
    Auch ich trat in den Kreis hinein. Unter meinen Füßen breitete sich schwach das Pentagramm aus. Da blickte ich nicht hin, mich
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