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1648 - Die Spiegelgeborenen

Titel: 1648 - Die Spiegelgeborenen
Autoren: Unbekannt
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hatte sich von der LEPSO in die Frequenz eingeschaltet und meldete sich ebenfalls zu Wort. „Ich frage mich, ob der Kleine Mimas wirklich als geheilt verlassen hat", sagte Tekener. „Wie Mike schon sagte: Er muß sich seiner Sache absolut sicher sein, um nicht seine blauen Wunder zu erleben. Wir alle rätseln darüber, warum ES bisher stets so heftig reagiert hat. Das ist so ganz gegen seine übliche heitere Art. Ich mag den Kleinen und würde ihn ungern verlieren.
    Wenn es also irgendwelche Bedenken gibt, dann versuche ihn umzustimmen, Alaska."
    „Ich fürchte, Gucky hat seine Entscheidung getroffen", sagte Alaska Saedelaere bedauernd.
    Inzwischen war Gucky in die Kommandozentrale gekommen und hörte die letzten Worte des Funkgesprächs mit. „Nicht ich, sondern Nadja und Mila haben entschieden", berichtigte der Mausbiber. „Es geschieht nichts gegen ihre Absicht. Sie werden bekommen, was ihnen nach dem Willen von ES zusteht. Ich lasse mich von euch nicht länger beschwatzen. Ihr könnt mich nicht verunsichern."
    Mit diesen Worten teleportierte er in die Kabine der Zwillinge. „Seid ihr soweit?" fragte Gucky sie. „Oder habt ihr es euch anderes überlegt? Noch ist es Zeit."
    „Wir haben vollstes Vertrauen zu dir, Gucky", sagten Mila und Nadja einstimmig. Alle trugen SERUNS. „Es kommt nicht auf mich an", erwiderte Gucky, der ein etwas mulmiges Gefühl hatte, weil die ganze Verantwortung ihm übertragen werden sollte. Alaskas ernste Ermahnung hatte leise Zweifel in ihm geweckt. Immerhin ging es tatsächlich um Leben und Tod. Und jetzt mischten sich auch noch Mike und Tek ein. Das verunsicherte Gucky zusätzlich. Er war sich seiner Sache auf einmal gar nicht mehr so sicher, wie er darzustellen versuchte. Er fuhr eindringlich fort: „Es geht um euer Schicksal. Ihr müßt selbst entscheiden."
    Die Zwillinge ergriffen jeder eine Hand Guckys, und Mila sagte: „Bringen wir es hinter uns."
    Gucky holte tief Atem. Er hatte den Zwillingen ein Hintertürchen für einen Rückzieher offengelassen. Aber er war ursprünglich so überzeugend gewesen, daß sie keinerlei Bedenken mehr hatten, den Schritt nach Wanderer zu tun.
    ES sei gnädig! dachte Gucky und teleportierte geschlossenen Auges mit den Zwillingen. Er hoffte wenigstens, daß sie im allerschlimmsten Fall bloß vom Schutzschirm um Wanderer abgestoßen werden würden. Nichts passierte.
    Als Gucky die Augen öffnete, sah er die vertraute Landschaft mit der Maschinenstadt vor sich, zum Greifen nahe! Links und rechts von ihm Nadja und Mila. Er hätte vor Freude und aus Erleichterung über das Gelingen des Teleportersprunges am liebsten geheult. „Wanderer, dein Antlitz ist voller Wonnen!" rief der Ilt in einer ungewöhnlichen Anwandlung von Poesie.
    Aber Guckys Freude war nur von kurzer Dauer.
    Denn schon im nächsten Augenblick zeigte Wanderer sein häßlichstes Gesicht
     
    10.
     
    Wanderer spiegelverkehrt „Wir sind wohlbehalten auf Wanderer angelangt", stellte Gucky erleichtert fest. „Das ist ein gutes Zeichen. ES wird uns zumindest empfangen."
    „Ist das der Ort, an dem man Unsterblichkeit erlangen kann?" fragte Mila unbeeindruckt. Die Zwillinge hatten seine Hände losgelassen. „Ja, in dieser Stadt vor uns", sagte Gucky. „Für den Fall, daß wir getrennt werden, beschreibe ich euch den Weg. Im Zentrum der Stadt steht der höchste Turm. An dessen Basis befindet sich ein Kuppelgebäude. In dieses müßt ihr. Darin steht das Physiotron. Und dort werdet ihr eure Aktivatorchips erhalten."
    Er zwinkerte. Irgend etwas stimmte nicht mehr. Er sah die Gebäude vor sich doppelt, als sei die Parallaxe seiner Augen verschoben. Aber Zwinkern half nichts, die beiden Bilder rückten weiter auseinander, und gleichzeitig schienen sie zu zerfließen. Da erst begann Gucky zu dämmern, daß sich Ungewöhnliches zusammenbraute. „Aufgepaßt!" warnte er die Zwillinge. „ES versucht einen seiner Scherze mit uns."
    „Auf welche Weise?" erkundigte sich Nadja. „Merkt ihr es denn nicht?"
    „Was?"
    „ES stellt irgend etwas mit der Lichtbrechung an, so daß die optischen Eindrücke verzerrt werden", erklärte der Mausbiber. „Vor meinen Augen verschwimmt alles."
    „Ich bin davon nicht betroffen", sagte Mila. „Ich auch nicht."
    „Das werden wir gleich haben", sagte Gucky und wollte die Ortung des SERUNS einschalten. Aber der SE-RUN funktionierte nicht. Totalausfall!
    Vor ihm türmte sich anstatt der bekannten Machinenstadt ein pulsierendes Gebirge, das aus Bioplasma zu
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